In der letzten Episode hat Tyrion seine favorisierte Strategie öffentlich gemacht – nun versucht er verzweifelt, sie einzulösen. Das funktioniert jedoch gar nicht wie gedacht, da sich (A) zu viele Dinge mittlerweile ergeben haben und (B) wir mal wieder merken, dass eigentlich jeder Lannister ein absoluter Egoist ist. Ach was, eigentlich jeder in dieser gottverdammten Serie.
„Of course it’s a joke, just not a very funny one…“ (Tyrion)
Tyrion hat Probleme dabei, Bronn zum Kämpfen zu bewegen, hat der doch mittlerweile mehrere Lannister-Geldbeutel vor seiner Nase schwingen. Freundschaft hat halt ihren Preis… Armer Tyrion, der merken muss, dass scheinbar alles annähernd Menschliche in dieser Welt gerade aus seinen Fingern rinnt…
„I like you… I just like myself more.“ (Bronn)
Jon Snow kämpft noch immer gegen die eingefrorenen Windmühlenflügel vom sympathischen Liebling aller Schwiegermütter Ser Alliser Thorne. Arya lernt ebenso schnell, wo das Herz liegt, wie sie neue Namen ihrer Liste hinzufügt – und von eben dieser streicht. Und Daenerys geht ihren skrupellosen Weg weiter, jedoch nicht ohne auch mal etwas Spaß zu haben.
„They can live in my new world or die in their old one.“ (Daenerys)
Die Stark-Töchter-Suche macht derweil Fortschritte danke dem Auftreten eines alten Bekannten. Und letztlich – wie sich bereits angekündigt hatte – spielt Oberyn dann doch noch eine hoffnungsvolle Rolle. Und wir merken erneut, dass letztlich selbst die guten und auf den oberflächlichen Blick selbstlosen, gerechtigkeitssuchenden Taten, eigentlich auch nur aus persönlichen Motiven her rühren. Gerade das macht auch (eigentlich) Figuren wie Tyrion, aber vor allem Cersei oder Littlefinger so mächtig in Westeros. Es ist die hohe Kunst, die anderen denken zu lassen, dass sie ihre eigenen Ziele verfolgen können, zeitgleich diese aber das eigene Handwerk verrichten zu lassen. Wörter können eben doch stärker als Schwerter sein. Wobei ich nicht gerade gegen den Mountain argumentieren wollen würde… Das dürfte spannend werden in der nächsten Folge.
Das Ende war dann in der Situation durchaus zu erwarten, wäre sonst auch beinahe enttäuschend gewesen, wenn niemand namhaftes mehr gestorben wäre…
Meine Meinung:
Ich muss gestehen, dass ich während der Folge schon dachte „Hm, das fühlt sich heute lang an…“. Durch die zwei entscheidenden Szenen gen Ende konnte die Episode aber noch ihre Daseinsberechtigung in den Geschichtsbüchern Winterfells erbilden. Wir haben wieder viel Klein-Klein an den unterschiedlichsten Spielorten erhalten. Die kurzen Blicke zur Wall oder auch zu Daenerys hätte man sich meiner Meinung nach sparen können, auch wenn sie natürlich weitere Züge der Charaktere und derer Situationen zeichnen. Aber hier und da kann es kompakter und direkter sein. Alles in allem aber eine solide Folge. Dennoch hätte ich erwartet, dass der ganze „Prozess“ deutlich schneller erzählt und nicht so staffelfüllend wird.
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