Diese Woche gibt es in Westeros und dem Rest der Welt viel Kleinerlei zu beobachten, wodurch leider wenig Zug in die Geschichte kommt. Meine Hoffnung auf eine erste Sensation in Episode 7 wurde leider enttäuscht, auch wenn es durchaus einen (H)Aha-Moment für einen Charakter gab. Aber der Reihe nach.
Sansas schlechte Erfahrungen am Ende der letzten Folge haben sich mehrfach so oder so ähnlich schrecklich wiederholt. Theon will erst nicht und kann dann nicht behilflich sein – oder wollte es die ganze Zeit nicht.
„It can always be worse.“ (Reek tafka Theon)
Wurscht, am Ende gibt es bislang nur total romantische Gespräche mit ihrem Mann. Ramsey statuiert ein blutiges Exempel und zeigt, dass er noch immer ein souveräner Bastard ist (bitte als Schimpfwort und Geburtsstand verstehen).
„Bastards can rise high in this world.“ (Ramsey)
Sein Paradebeispiel Jon reitet aus. Und das, wo Maester Aemon Targaryen dessen Bruder „Ei“ gefolgt und aus dem Leben geritten ist. Als wäre Sam damit nicht bereits arm genug dran, bekommt er auch noch Probleme mit seinem Gleichgewicht. Aber keine Bange, tut nicht weh. Und hey: Ghost!
„Winter is coming. These are not only the Stark words, that’s a fact!“ (Stannis)
Ein weiterer Fakt: Stannis mag Schnee nicht. Verständlich, da fliegt so viel Kunstschnee übers Set, dass man kaum was sehen kann. Aber nützt ja nichts („Nützt ja nichts“ – der neue Kriegs-Strategie-Ratgeber von Stannis Baratheon, bald im Handel). Tyrion zeigt sich schlagfertig und trifft endlich auf Daenerys. Kann er sie davon abhalten, eine Lehre als Metzgerin einzuschlagen?
Tommen hat scheinbar seinen Mittagsschlaf nicht bekommen. Menno! Dafür gibt es ein paar warme Worte von Mutti. Sehr unterhaltsamer Dialog zwischen den „coolen Alten“ Queen of Thornes und High Sparrow über körperliche Beschwerden im Alter. Fast so unterhaltsam wie Bronns Gesangseinlage inklusive Sitting Ovations. Der „Knockout“ durch Erregung öffentlichen Ärgernisses war dagegen etwas… Naja.
Ach ja, und am Ende die liebe Cersei so: Upps. Schluck. Hä?
Mir gefällt dieses fortlaufende Zerstückeln der Handlungen überhaupt nicht. Das ist kleinteilig und kann sicherlich auch anders strukturiert erzählt werden. Klar, da sollen unterschiedliche Entwicklungen parallel ablaufend inszeniert werden, aber so wirkt es etwas halbgar, da es nur schrittweise voran geht. Als wäre die Sendung auf die Pause-Teste gekommen und springt nun Frame-weise vorwärts. Das ist ganz nett, aber nicht die Dynamik, die es eigentlich bei einer siebten Folge der Staffel geben sollte. Da muss jetzt nicht mehr nur langsam mehr her – da muss nächste Woche mehr her! Aus Trotz daher nur drei Kronen. Hatte auch keinen Mittagsschlaf heute…
Ich habe auch so meine Probleme mit der aktuellen Staffel, dieses Klein-Klein ist wirklich langsam ermüdend. Zumal ich manche Charaktere und Plots inzwischen echt überdrüssig bin, brauchte es in den letzten zwei Folgen wirklich noch mehr Ramsay Szenen in denen er Menschen foltert, tötet, demütigt oder vergewaltigt? Noch eine Szene zu Theons Rückratlosigkeit?
Das gleiche beispielsweise bei Sam und Gilly, ja der dicke Junge mausert sich langsam und wird zum Mann, aber das hatten wir doch alles schon einmal. Jetzt eben noch mit einer Sexszene obendrauf, na bravo…
Mich würde interessieren, was Bran und seine Begleiter eigentlich so machen? Was geht auf den Eiseninseln so ab, wie geht es der Brotherhood Without Banners oder dem verbliebenen Tully Erben in seiner Zwangsehe den Freys? Wer Interesse hat kann auch mal „Lady Stoneheart“ googeln, für die leider ebenfalls kein Platz war.
Vor der Staffel wurde ja viel darüber geredet, dass Buchleser einiges Neues zu sehen bekommen, leider finde ich große Teile davon langweilig, deplatziert oder direkt heraus unlogisch. Hat zum Beispiel jemand verstanden wer Littlefingers „Handsome Boy“ sein soll oder warum der High Sparrow Cersei nicht schon viel eher verhaftet hat? Ein bisschen ängstige ich mich vor einer sechsten Staffel in der Martin nur die Eckpfeiler der Geschichte vorgeben kann.
Schön zu sehen, dass es auch andere so sehen. Kann die Buchvergleiche leider selbst nicht ziehen, aber z.B. Bran & Co. sollen wohl gar nicht vorkommen diese Staffel. Sehr seltsame Kombination bisher… :/
Find ich interessant dass ihr ebenfalls nicht so überzeugt seid von der fünften Staffel, denn ich bin sogar sehr enttäuscht soweit!!! Ich finde es passiert einfach nicht viel, es ist sehr langatmig und selbst die Dialoge haben an Kick verloren. Habe so das Gefühl dass sie die Serie strecken wollen/müssen, da sie sonst die Bücher überholt – was natürlich einfach nicht geht. Aber dass die Qualität der Serie dermaßen darunter leidet hätte ich nicht gedacht… das erste Mal seit Beginn von GoT muss ich mich regelrecht dazu zwingen die neue Episode anzusehen… nicht gut!!
Ja, leider irgendwo wahr… :(
Das man die Bücher in der Handlung überholt war aber eigentlich schon lange ausgemacht. Spätestens ab der nächsten Staffel ist kein Material mehr da und es gibt keinen Grund zu glauben, dass Martin bis dahin den sechsten Band fertig hat. Zumal die Dreharbeiten ja schon viel früher beginnen, maximal kann Martin ein paar Richtungen vorgeben (X erreicht Y, Z greift A an usw.).
Nein, ab jetzt sind einfach eigene Ideen gefragt und da kommt bisher ziemlich wenig. Wenn dann sind es oft absurde Szenen, wie die in der die Sand Snakes und die durch die halbe Welt gereisten Jaime und Bron genau zum gleichen Zeitpunkt Myrcella ergreifen wollen. Oder die in der die besten Krieger der Welt (die Unsullied) von einer Horde ungepanzerter Zivilisten mit Messern überwältigt werden, die zu keinem Zeitpunkt mehr als zwei zu eins überlegen scheinen. Zum Glück kommt Ser Barristan noch genau zum richtigen Zeitpunkt um Grey Worm zu retten…
Ich liebe Eure Diskussion gerade. Denn die Staffel 5 ist im Vergleich zur Buchvorlage extrem stark! :D Die Handlung ist prägnant, von den Serienautoren clever arrangiert und verändert.
Die Bücher haben sich in Details und Nebenschauplätzen verloren. Die Serie tut dies nicht in diesem Maße. Bisher finde ich es wie immer (oder wie so oft) – langsam, aber sicher positionieren sich alle Handlungsstränge und Charaktere; wie in einem Schachspiel.
In Folge 8 & 9 geht’s richtig ab + Schachmatt und Fazit in Folge 10.
Von daher: alles im grünen Bereich! Die Folge war stark (bis auf sinnlose Dialoge zwischen Sandsnakes+Bronn und die „Stannis, wir brauchen die königliche Blutspende!“-Nummer). Die Bewertung hier liegt wohl wirklich am schlechten Mittagsschlaf ;)
Aber du nennst die negativen Sachen doch sogar selbst. Es ist zu langsam, es ist zu viel Klein-Klein und letztlich verläuft es sich eher Soap-artig denn wirklich signifikant. Daher war das hier definitiv keine starke Folge. Vielleicht eine gute aus deiner Sicht, aber eben keine objektiv betrachtet starke. Dafür gab es zu viele bessere in dieser Staffel und erst recht in denen zuvor.
„In Folge 8 & 9 geht’s richtig ab“
Das bleibt abzuwarten, ich habe bisher folgendes gelesen:
http://www.serienjunkies.de/news/game-thrones-video-episode-5×8-68123.html
„Versucht Sansa (Sophie Turner) sich in Winterfell etwas einfallen zu lassen, um ihrer furchtbaren Tortur durch Ramsay (Iwan Rheon) zu entkommen. Sie wendet sich abermals an Theon (Alfie Allen), der jedoch weiterhin sehr zögerlich ist und große Angst vor Ramsay hat.“
Für mich hört sich das so an als würde man weiter auf der Stelle treten, ich hoffe das ist nur ein Nebenschauplatz und es gelingt beispielsweise Stanis endlich Winterfell zu erreichen.
Kleiner Zusatz: Anhand der Bücher und der „eher schwächeren“ Staffeln IV und V besteht eine Gefahr. George R. R. Martin bewegt sich auf dünnem Eis.
Der Serie und auch der Buchreihe drohen eine soap-ähnliche Trivialisierung. Es ist kein Ende in Sicht. Und was ist eigentlich mit den White Walkern?
Oder ein unbefriedigendes Ende. Weil alle Charaktere voller Story, Liebe und Detailreichtum blühen, aber das Ende nicht mehr den cleveren Dreh bei allen Nebenschauplätzen und dem ganzen Personal bekommt.
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