Homeland nahm sich eine kleine Auszeit, denn die letzten zwei Episoden haben nicht wirklich überzeugt. Doch die neue Folge nimmt endlich wieder Zug auf, es wird wieder spannend!
Einmal mehr steht Allison in „Oriole“ im Vordergrund. Sie spekuliert, dass Carrie gar nicht tot sei. Für wen sonst hätte Saul die Daten stehlen sollen? Mit ihrer Skepsis überzeugt sie auch ihren russischen Kontaktmann. In ihren Augen sieht man Angst, sie zittert und ist ganz verstört. Ivan, der russische Spion, versucht sie zu beruhigen und sagt:
you represent the greatest penetration of American intelligence in fucking history
Damit möchte uns die Serie die Tragweite des Verrats klar machen, etwas stumpf, aber wirksam. Die Russen gehen davon aus, dass Allison bald Direktorin der CIA wird, womit sich ungeahnte Möglichkeiten durch die Doppelagentin ergeben würden.
Parallel arbeitet Carrie mit den Daten von Saul und findet eine Spur, die in den Irak führt. Worum es genau geht, wird nicht wirklich klar, oder ich verstehe es nicht richtig. In jedem Fall geht es um einen alten Kontaktmann, welcher ihr bezeugt, dass ein besonderer CIA-Informant im Irak gar nicht tot sei, wie alle vermutet haben. Dieser könnte offenbar die Verbindung der Russen zu Allison aufdecken, weshalb die Russen – genau wie Carrie – hinter ihm her sind. Sie kommen Carrie allerdings zuvor und unsere blonde Ex-Agentin kann nur knapp fliehen. In ihrer Not ruft sie tatsächlich Allison an und will sich mit ihr treffen. Darauf hat Allison nur gewartet – wie genau Carrie eine Falle gestellt wird, sehen wir in der kommenden Folge 8.
Nach wie vor seltsam ist die Geschichte um Quinn. Er wurde von Djihadisten in Berlin vor dem Tod gerettet und redete ihnen ein, dass er nur ein Söldner sei, weshalb sie ihn beauftragen wollen, um nach Syrien zu gelangen. Ein Name eines wichtigen Terroristen fällt, weshalb Quinn auf das Angebot eingeht. Den Plan bespricht er daraufhin mit Dar Adal, der seinen Ohren ob des hochrangigen Terroristen kaum trauen mag. Was mich daran so stört, ist dass Quinn nichts von dem Anschlag auf sein Leben erzählt und Dar Adal sich nicht wundert, was Quinn die letzte Zeit gemacht hat und sich dazu nur oberflächlich nach Saul erkundigt. Außerdem: Warum geht Quinn zu Dar? Er hat keinerlei Anhaltspunkte, wer ihn verraten hat – es könnte ja auch Dar sein. Nein, so ganz macht dieser Plot immer noch nicht Sinn.
Absoluter Höhepunkt der Episode sind die Ereignisse kurz vor dem Ende. Saul soll zurück in die USA überführt werden, ein CIA Kommando eskortiert ihn aus seinem Hotelzimmer. Kurz nachdem der Fahrstuhl im Parkhaus des Hotels ankommt, stürmen bewaffnete Männer in den kleinen Metallraum und schnappen sich Saul. Die CIA-Agenten, welche Saul zum Flughafen bringen sollen, sind überrascht und können nichts gegen die Aktion ausrichten. Man fragt sich, ob das die Russen waren. Schnell stellt sich heraus, es waren die Israelis. Saul hat die Dienste seines Freundes angefordert. Die Frage eben dieses Freundes, was er nun gedenkt zu tun, kann Saul nicht beantworten, denn er wäre vorher noch nie übergelaufen. Ein Ende, das mir gefällt und zumindest für Saul einiges verspricht, denn er ist nun wieder handlungsfähig.
Was bleibt, ist endlich wieder eine spannende Folge, bis auf Quinn und Dar passt eigentlich alles. Die Russen, die Verräterin, Carrie, Saul und Israelis – alle saßen am Tisch. Der Cliffhanger mit Carrie und Allison zieht, man bleibt nach der Episode unruhig sitzen und fragt sich, wie schlimm es sie treffen wird. Oder ahnt Carrie etwa, dass Allison die Verräterin ist? Fragen über Fragen, die Spannung erzeugen, sehr schön.
PS: Homeland wurde nicht wegen Paris ausgesetzt, wie beispielsweise der Tatort, dafür wurde man mit folgendem Bild begrüßt.
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