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Spoilerarmes Gesamtreview

12 Monkeys Season 1

12. April 2015, 18:47 Uhr
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Zum Start der Serie hatte ich die ersten beiden Folgen bewertet, jetzt ist die erste Staffel auch schon vorbei. „Schon“ trifft es aber nicht wirklich, denn die 13 Folgen waren schlicht zu viele und viele Momente schlicht zu lang. In diesem Gesamtreview versuche ich mit möglichst wenigen Spoilern meine Meinung zur Staffel zu schildern. Kurzum: Muss man nicht unbedingt schauen…

Zeitreisen, die sich im Zeitverlauf ineinander verstricken und versuchen anhand der Zeitlinie von James Cole die eigens aufgeworfenen Fragen zu beantworten. Das funktioniert teilweise ganz gut, wirkt insgesamt aber schlicht zu komplex konzipiert wirkend auf komplex konzipiert. Es ist teils zäh, besitzt ungemeine Längen oder gar Elemente, bei denen man direkt weiß, dass sie später eine gewisse andersartige Verwendung finden müssen, weil sie sonst einfach keinen Sinn machen. Vielleicht wäre hier und da etwas mehr Subtilität besser gewesen – oder einfach nur 8-10 Folgen anstatt derer 13.

„I have a gun.“ – „Yes, and I a knife. And unlike your gun, my knife is real.“ (Cassie & Jones)

Auch in Sachen Cast bin ich nicht ganz überzeugt. Ich hatte mich auf Amanda Schull als Dr. Cassandra Railly gefreut, sie bleibt aber größtenteils auf recht limitiertem Spiel, auch wenn es größtenteils überzeugend ist. Gerade im Vergleich zu Aaron Stanford als Cole, der eigentlich nur mit den Augenbrauen unterschiedliche Stimmungen zu spielen scheint. Da war mehr möglich mit der Figur. Wenigstens gibt es „Tio Salamanca“ Mark Margolis kurz zu sehen und auch die Darstellung von z.B. einer jungen Dr. Jones hat gefallen.

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Zum Ende hin steigert sich das Tempo und die „Aha!“-Dichte. Aber eben auch die Dichte an Elementen, die spürbar als Erklärungen für Dinge missbraucht worden sind, die eigentlich einer deutlich besseren bedürfen. Ab hier gibt es ein paar Elemente, die ich indirekt (aus Gründen des Aufregens) benennen muss. Auf einmal gibt es bspw. nicht alternde Charaktere, obwohl Jahrzehnte für diese vergehen. Wegen Injektionen? Wohl eher um die Story überhaupt halten zu können und Gelder für Make-Up oder weiteren Cast zu sparen… Dann ploppen plumpe Storyfragen auf: wenn Charaktere teils bereits Jahre zuvor Erlebnisse hatten, wieso geben sie sich in der Zukunft derart bescheuert? Ja, um den eigenen Verlauf zu nicht ändern, aber das ist eine in sich geschlossene Argumentation, die unlogisch ist. Wieso werden bspw. nicht einfach weitere Personen durch die Zeit geschickt? Geht ja plötzlich gar nicht mal soo ungenau… Und das mit dem Paradoxon am Ende war eine bescheuerte Idee, die nur durch das Bescheuertsein seines Gelingens überboten wird. Wieso bringen sie nicht einfach Jose-Junior um, wenn sie sich so sicher sind? Wieso wird nicht drastischer gehandelt in manchen Situationen, nur damit die Geschichte weiter erzählt werden kann, auch wenn es unglaubwürdig im Bezug auf die Charaktere ist? Wieso lässt Ramsey Cassie in die Zukunft gehen?

Alles ist insgesamt dadurch etwas zu lasch, zu verdreht, zu verfranzt. Und dann ist es plötzlich vorbei. Eine abgeschlossene Handlung hätte mir besser gefallen, es wirkt so, als würde eine Episode fehlen. Am Ende steht nur der sehr plump propagierte Leitsatz, dass Freundschaft größer als Schicksal ist. Auf. Ein. Mal. Jahrzehnte lang geht alles so, wie „es soll“ und plötzlich nicht mehr?

Nein, das war nichts. Vielversprechender Ansatz, teils auch klug gespielte „Zeitspiele“, aber insgesamt schlicht zu langgezogen und zu „anstrengend“ inszeniert. Wenn man während der Folgen mehrfach auf die Uhr schaut und sich danach lediglich um 40 Minuten in die Zukunft gebeamt zu fühlen aber dabei eher eine Arbeitsstunde gefühlt zu haben, spricht nicht wirklich für 12 Monkeys. Man merkt, dass die Story schlichtweg nicht so lange trägt – und man dann doch das Kunststück schafft, in den letzten Folgen komplett neue Charaktere und Entwicklungen rein zu zwängen. Und das ganze „Zeitreisen haben Zeitmaschinen möglich gemacht“-Gerede ist Bullshit – irgendwie muss es ja begonnen haben. Season 2 ist übrigens bereits bestätigt. Vermutlich haben Macher aus der Zukunft es den Machern vor der Entstehung gesagt. „Macht ruhig ein offenes Ende und viel Blödsinn auf allen Seiten – wird eh noch einen Nachschlag geben. Strengt euch bloß nicht zu sehr an“. Schade.

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Sonntag, 12. April 2015, 18:47 Uhr
12 MonkeysReview
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