25 Jahre „37 Grad“: Das sind die Folgen des Jubiläumsprogramms
Wie zu Beginn gibt es wieder einen Dreiteiler bei „37 Grad“ zu sehen, wenn der 25. Geburtstag gefeiert wird – er heißt „37 Grad: Was uns bewegt“. Folge 1 wird am Dienstag, 8. Oktober 2019, um 22:15 Uhr ausgestrahlt und trägt den Titel „Bauernhof statt Altersheim – Alt werden zwischen Hahn und Esel“ von Sibylle Smolka. Darum geht’s: „Green Care“ ist Trend. Senioren leben auf dem Bauernhof statt im Altenheim. Sie beteiligen sich aktiv am Hofleben, und für Pflege ist auch gesorgt. Ein Modell für Deutschland?
In den Niederlanden, Norwegen, der Schweiz und Österreich gibt es bereits mehrere Tausend landwirtschaftliche Betriebe, die Senioren unter dem Begriff „Green Care“ eine solche Wohnmöglichkeit als Alternative zum Altersheim anbieten. In Deutschland existieren gerade einmal rund zwei Dutzend betreute Senioren-Wohngemeinschaften auf Bauernhöfen. Sie ermöglichen einen Lebensabend in familienähnlichen Strukturen mit dem typischen Alltagsleben auf dem Land. Die Pflege übernimmt bei Bedarf ein Pflegedienst. Die Betreiber wollen den Bewohnern im fortgeschrittenen Alter mehr Eigenständigkeit und Lebensqualität bieten, auch wenn sie gebrechlich oder dement sind. Dabei sind die Kosten wesentlich geringer als im Altenheim. In der Reportage zieht Agnes Leusch (84) aus einer kleinen Stadtwohnung in Meschede auf den Hof der Familie Müller. Wie kommt sie mit der neuen Situation zurecht? Ein halbes Jahr begleitet „37 Grad“ die Hofgemeinschaft – neun Senioren und Familie Müller, die Hofbesitzer. Kann man auf einem Bauernhof besser alt werden?
Am Dienstag, 15. Oktober 2019, um 22.15 Uhr geht es weiter mit „Nur die eine Welt! Jugendliche protestieren“ von Tine Kugler und Günther Kurth. Die Generation der Eltern bekommt heute von ihren Kindern den Spiegel vorgehalten. Wie reisen wir, was und wie konsumieren wir? Und was habt ihr eigentlich die letzten Jahrzehnte getan, um den Klimawandel aufzuhalten? Niemand will sich gern von seinen Kindern erziehen lassen. Neben wohlwollendem Respekt gibt es für die engagierte Klima-Jugend auch viel Kritik und gehässige Kommentare: Bald würden die vorlauten Gymnasiasten aufhören, freitags zu schwänzen, und sich in den nächsten Billigflieger setzen. Kinder und Jugendliche, die für das Klima kämpfen, sind mal laut, mal leise, kommen aus unterschiedlichen Regionen und gesellschaftlichen Milieus. Sie sind von ihrer Mission überzeugt, werden oft ignoriert oder belächelt, geben aber nicht auf und machen Hoffnung, dass da eine Generation von verantwortungsvollen jungen Menschen heranwächst – wie Andreas, Ragna und Samuel, die in dieser Folge porträtiert werden.
Am Dienstag, 22. Oktober 2019, um 22.15 Uhr endet der Dreiteiler mit „Schluss mit Überfluss – Von Minimalisten und Konsumverweigerern“ von Florian Frei. Er geht der Frage nach, wie viel Besitz man wirklich braucht, um glücklich zu sein. „37 Grad“ begleitet ein Jahr lang drei Menschen, die sich entschieden haben, konsequent nach dem Prinzip „weniger ist mehr“ zu leben. Während der durchschnittliche Haushalt in Deutschland vor einhundert Jahren 180 Dinge besaß, sind es heute circa 10.000. Stetige Reizüberflutung, aggressive Werbung und marktfreundliche Erziehung sollen uns dazu anhalten, immer mehr zu konsumieren. Doch langsam entsteht eine Gegenbewegung, und Menschen beschäftigen sich zunehmend mit der Reduktion aufs Wesentliche. Die Sehnsucht nach Übersichtlichkeit und die Konzentration auf das, was wirklich wichtig ist, gewinnen an Bedeutung. Dabei gibt es für minimalistische Lebensentwürfe weder Blaupausen noch Patentrezepte. Jeder muss für sich selbst den besten Weg finden, das eigene Leben komplett umzukrempeln.
Am Dienstag, 8. Oktober, startet um 0:20 Uhr übrigens noch die lange „37 Grad“-Nacht mit einigen spannenden Folgen aus der langen Historie. Los geht es mit „Schuften bis zum Schluss – Arme Rentner in Deutschland“ von Angelika Wörthmüller und Enrico Demurray vom 14. Juli 2015. Um 0.50 Uhr wird „Zimmer für immer – Von Menschen die im Hotel wohnen“ gezeigt, ein Film von Walter Krieg vom 29. August 2006. Um 1.20 Uhr ist „Wäre cool, wenn sie ein Engel wird!“ von Simone Grabs vom 10. Juli 2012 an der Reihe. Um 1.50 Uhr wird „Weiblich, über 50, sucht …den Mann fürs Leben“ von Jana Matthes und Andrea Schramm vom 11. Dezember 2007 gezeigt. Um 2.20 Uhr ist „Pflege im Akkord – Zwischen Zeitdruck und Zuwendung“ von Iris Pollatschek vom 19. Mai 2015 an der Reihe. Um 2.50 Uhr wird „Sarahs kurzes Leben – Junges Leben im alten Körper“ gezeigt, ein Film von Manfred Corrine vom 6. Januar 2004. „Plötzlich war ich 100 – Geheimnis eines langen Lebens“ ist um 3.20 Uhr an der Reihe, ein Film von Hanne Huntemann vom 21. Oktober 2008. Enden wird die Reihe um 3.50 Uhr mit „Jenseits der Schamgrenze – Ein Mädchen wird nach Deutschland verkauft“ von Hartmut Schoen vom 8. November 1994, also eine der ersten Folgen überhaupt.
Bilder: ZDF / Mathias Windrath / Manfred Corrine / Claus Köpping / Florian Frei / Günther Kurth / Thomas Henk Henkel
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