Gute Nachrichten von Fans der Science-Fiction-Serie „3 Body Problem“: Netflix hat versprochen, die Serie zu Ende erzählen zu lassen. Und das, obwohl die Serie jetzt nicht überragend erfolgreich war: Die Serie war drei Wochen lang auf Platz 1 auf Netflix und sieben Wochen in den Top 10 und erreichte die Top 10 in 93 Ländern. Aber mutmaßlich ist das mehr ein Prestige-Objekt für den Streamingdienst, was die Verlängerung erklären dürfte. Dass es weitergeht, erklärte Bela Bajaria, Chief Content Officer von Netflix, während der Netflix Upfront-Präsentation in New York City. Alle weiteren Details, einschließlich der Anzahl der Staffeln und Episoden, werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.
Also dürfen die „Game of Thrones“-Schöpfer David Benioff und DB Weiss weitermachen. Dazu kommt weiterhin Alexander Woo („The Terror“, „True Blood“) als ausführender Produzent und Autor. In der Serie spielen Jovan Adepo, John Bradley, Rosalind Chao, Liam Cunningham, Eiza González, Jess Hong, Marlo Kelly, Alex Sharp, Sea Shimooka, Zine Tseng, Saamer Usmani, Benedict Wong und Jonathan Pryce – sind also einige bekannte Gesichter dabei.
Worum geht’s in „3 Body Problem“ auf Netflix?
Die schicksalhafte Entscheidung einer jungen Frau im China der 60er-Jahre während der Kulturrevolution hat Nachwirkungen durch Raum und Zeit bis in die Gegenwart. Auslöser für die Entscheidung der Astrophysikerin Ye Wenjie war die Ermordung ihres Vaters. Sie wird auf eine abgelegene und geheime Radarbasis ins ländliche China verbannt. Nachdem sie Gelegenheit findet, eine Nachricht ins Weltall zu senden, erhält sie Jahre später eine unerwartete Antwort. Ye Wenjie entscheidet sich, diese Warnung vor weiterer Kommunikation zu ignorieren und fordert stattdessen die außerirdische Zivilisation der Trisolarier auf, die Erde zu besuchen. Als die Naturgesetze auf unerklärliche Weise vor ihren Augen außer Kraft treten, arbeitet eine befreundete Gruppe brillanter Wissenschaftler:innen mit einem Ermittler zusammen, um sich der Bedrohung der Menschheit entgegenzustellen. Die Serie basiert damit auf der Trisolaris-Trilogie des chinesischen Schriftstellers Liu Cixin – mehr dazu hier im Blog.
Bilder: Netflix
Der (noch!) recht mäßige Erfolg der Serie passt in meinen Augen aber auch ganz gut dazu, wie ich persönlich die drei Romane wahrgenommen hatte. Liu Cixin hatte zwar viele kreative und geniale Ideen, dem Leser sowohl die relevanten Phänomene der Astrophysik als auch die, von unserer Realität völlig abweichenden und instabilen Welt der Trisolaris-Aliens zu beschreiben, doch man musste beim Lesen schon sehr aufpassen, dass man bei den vielen Zeitsprüngen, Protagonisten und scheinbar unerklärlichen Ereignissen nicht den Faden verlor.
Das machte den Einstieg in die Trilogie zwar etwas unzugänglich, doch am Ende des ersten Buches war ich doch schon sehr gespannt, was die Menschheit in den nächsten 400 Jahren, bis zum Eintreffen der Aliens anstellt, um sich gegen eine drohende Invasion zur Wehr zu setzten.
Da ich finde, dass bisher sehr viele Aspekte großartig vom Roman in die Serie übertragen wurden, und weiß, wie abgefahren die Geschichte zum Ende hin noch wird, freut es mich sehr, dass man es Benioff und Weiss ermöglicht, auch die Serie bis zum „bitteren“ Ende zu erzählen. Ungeachtet der aktuellen Beliebtheit.
Wenn die beiden nichts falsch machen, wird die Beliebtheit mit, an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch kommen.