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Es ist soweit, die X Akten sind wieder offen!

Review: Akte X S10E01 – My Struggle

26. Januar 2016, 09:55 Uhr

Wir schreiben das Jahr 2016 und, man hätte es kaum glauben können, schauen eine brandneue Folge Akte X. Wer sich noch einmal die Ereignisse der früheren Staffeln und Filme zu Gemüte führen möchte, der findet diese in diesem Artikel.

In der Serienszene werden die neuen Folgen offiziell als 10. Staffel eingeordnet, auch wenn sie seitens der Produzenten als Miniserie eingeordnet werden. Damit aber genug an Geplänkel, steigen wir in das große Serien-Comeback ein: S10E01 – My Struggle.

Das Intro der neuen Folge ist genial, Mulder spricht aus dem Off und zählt eine Ufo-Sichtung nach der anderen auf. Am Ende sieht man einen Absturz eines unbekannten Flugobjekts – Roswell. Der große Aufhänger der neuen Staffel ist also Roswell.

Dann wird es aber etwas komisch, ein bekannter Verschwörungstheoretiker namens Tad O’Malley, gespielt von Joel McHale (Community), meldet sich beim FBI. Skinner, nach wie vor Assistant Director, ruft Scully an, da er keine Ahnung hat, wie er Mulder erreichen soll. Scully ruft also Mulder an, der sagt, er wolle sich mit diesem Verschwörungstheoretiker treffen, aber nicht allein. Scully lässt also prompt ihr Skalpell fallen, sie ist immer noch als Ärztin tätig (siehe hier), und folgt Mulder. Das Treffen beider ist warm, man spürt die Sympathie und die Freude der Schauspieler, wieder die alten Rollen zu übernehmen. Und es wird auch schnell klar, dass Mulder und Scully kein Paar mehr sind und jeder sein eigenes Ding außerhalb des FBI macht.

mulder_scully

Der Verschwörungstheoretiker Tad, den kurz darauf beide treffen, will die Expertise des X Akten Experten Mulder. Denn er hat eine große Enthüllung vorbereitet, um die größte Verschwörung EVER öffentlich zu machen:

„Blow up the most evil conspiracy the world has ever known“

Das spannend: Am Anfang sieht man Videos von Tad, darin taucht unter anderem die angebliche 11. September Verschwörung auf und in späteren Videos auch die Kritik an den Anti-Terrorgesetzen, Snowden, Assange und weitere aktuelle Ereignisse werden eingefügt. Akte X bedient sich für die Atmosphäre also allen hippen Verschwörungstheorien und dem stark zu kritisieren Verhalten der US Regierung. Es wäre auch dumm gewesen, diese wahnsinnige Vorlage nicht zu nutzen. Man bedenke dabei, dass das klassische Akte X vor dem 11 September entstand, noch vor den ganzen Terrorgesetzen, den Kriegen und der massenhaften Abhörung der Bürger.

Auch wenn die Aktualität auf den ersten Blick interessant wirkt, kommt es dennoch aufgesetzt rüber. Damals war Akte X in vielen Belangen sehr theoretisch und deutlich fiktionaler. Die böse Regierung ohne aktuelle konkrete Bezüge, diesen Pfad hat man nun verlassen, was etwas irritiert.

Aber weiter in der Geschichte: Mulder und Scully treffen eine junge Dame, die mehrfach von Aliens entführt wurde. Tad zeigt Mulder dann noch ein Alienraumschiff, welches nach seinen Angaben von der Regierung gebaut wurde. Seine These: Die Alienbedrohung, die Entführungen wurden nur inszeniert, um zu verschleiern, dass es eine geheime Gruppe in der Regierung gibt, welche mit der modernen Technologie die Herrschaft über die USA und später über die Welt erlangen will. In dem Zuge, dass Mulder seine Schlüsse zieht, taucht auch das berühmte Datum 2012 auf, welches im Serienfinale 2002 genannt wurde, wieder auf. Doch hier wird es etwas anders benutzt und als Startschuss der neuen, noch fieseren Verschwörung gedeutet.

roswell

Ein nettes Stilmittel ist, dass zwischendurch in die 40er Jahre gesprungen wird zum Absturzort des Ufos in Roswell. Dort sieht man einen jungen Militärarzt, der nicht verhindern kann, dass ein lebendes Alien getötet wird. Dieser Arzt wird später in der Folge noch Kontakt mit Mulder aufnehmen. Doch so richtig mag er nicht auspacken, ob die oben skizzierte Regierungsverschwörung auch wahr ist. Er möchte nur das bestätigen, was Mulder herausfindet. Hallo? Warum sagt er Mulder nicht einfach, was Sache ist, so ganz versteht man dieses Verhalten nicht.

Die Dame, welche entführt wurde, kann Gedanken lesen und tut dies bei Scully, als diese sie untersucht. Dabei erfahren wir, dass Mulder durch Depressionen Schuld am Scheitern der Beziehung der beiden war – wenig überraschend, dass Mulder Schuld sein soll. Kurz darauf telefonieren Mulder und Scully. Während Mulder total aufgedreht ist und überzeugt ist, dass hinter all den Ereignissen der letzten Jahre  Menschen bzw. die Regierung steckt und Aliens nur als Deckung dienen, die schrecklichen Taten zu verheimlichen, ist Scully skeptisch. An dieser Stelle wird die ursprüngliche klassische Rollenverteilung der beiden eingenommen: Scully, die Skeptikerin, und Mulder, der Gläubige.

Lange hält das aber nicht an. Nachdem der Youtube Kanal (auch wenn es in der Folge nicht Youtube heißt) des Verschwörungstheoretikers Tad offline genommen wird und das Ufo, welches Mulder sehen durfte, von einer Spezialeinheit gesprengt wurde, die Zeugin mundtot gemacht wird und später sogar ermordet wird, da ist der Moment gekommen, dass alles auch für Scully zu viel wird.

skinner_xfiles

Ein Dialog mit Skinner und Mulder ist federführend für den Neustart der Serie, in der Skinner Mulder bittet zurückzukommen.

„Since 911 this country has taken a big turn into a very strange direction (…)” – Skinner

“(…) We’ve never been in more danger” – Mulder

“Then do something about this Mulder” – Skinner

Später folgt dann noch ein Dialog mit Scully und Mulder. Mulder fragt, ob sie bereit sei. Scully antwortet traurig, dass sie keine Wahl habe. Die X Akten sind also wieder offen.

“Scully, are you ready for this?” – Mulder

“I don’t think we have a choice” – Scully

Ganz zum Schluss der Episode sieht man dann noch – Überraschung – den Raucher. Ja, tatsächlich der Raucher, welcher bereits zweimal in der alten Serie gestorben ist. Im Staffelfinale von 2002 tauchte er, obwohl angeblich tot, wieder auf, wurde dann aber von Raketen aus einem Hubschrauber getötet. Da ich diese Folge extra am Sonntag noch geschaut habe, verwundert mich sein Auftauchen jetzt in 2016, denn man sieht in der Episode im Jahr 2002, wie sein Kopf bis auf die Knochen verbrennt. Ein deutlicheres Signal, dass er wirklich tot ist, kann es eigentlich nicht geben. Oder aber ist er auch nur ein (Alien-)Klon? In jedem Fall endet mit dem Raucher die Folge.

smoker_xfiles

Puh, nach all diesen Ereignissen muss man sich erstmal sammeln. Die Macher haben nicht am Inhalt gespart. Man kann sogar sagen, dass sie mehrere Folgen in eine gepresst haben. Im Vergleich zu früher ein kompletter Richtungswechsel. Deswegen bin ich auch etwas unsicher, wie dieser Auftakt zu bewerten ist. Zunächst ist der Aufhänger mit dem Verschwörungstheoretiker ziemlich bekloppt, um mal ganz ehrlich zu sein. Hätte man sich nicht etwas Besseres einfallen lassen können als einen Youtube-Verschwörungstheoretiker, der kurz winkt und schon sind Scully und Mulder wieder vereint?

Aber lässt man dies beiseite, erlebt man eine doch durchaus gelungene Episode, die explizit versucht, an das alte Gefühl anzuknüpfen. Sogar das damalige Intro wird benutzt, mit den alten Bildern von Mulder und Scully. Auch die Anknüpfung an das Finale aus 2002, die Nennung des Jahres 2012 als Stichtag für die große Verschwörung, wird eingebaut. Insofern ist die Brücke geschlagen worden und es geht mehr oder minder nahtlos weiter.

Hätte man die Folge in mindestens zwei Episoden entzerrt und einen glaubhafteren Aufhänger gefunden, dann hätten die Macher fast alles richtig gemacht. So wird aber der Zuschauer vollgepumpt mit Informationen zurückgelassen und weiß nicht so recht, wohin damit. Trotzdem ist es ein gutes Comeback, denn man bleibt sich weitestgehend treu. Das alte Intro, die Anknüpfung an die alte Story, ja, das fühlt sich einfach gut an und man freut sich, zurück zu sein.


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Beitrag von:
Dienstag, 26. Januar 2016, 09:55 Uhr
Akte XReview
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3 Kommentare

  • jeannette

    ich sehe das genau so. mir ging alles etwas zu schnell, und wie schnell mulder von dieser neuen theorie überzeugt ist finde ich auch etwas übertrieben. aber ansonsten eine schöne folge. freue mich schon auf die nächsten! :)

  • Jonas
    Jonas

    …die 2. ist besser ;-) Review folgt morgen Vormittag.

  • Matt

    Jap, stimme absolut überein.
    Ich fand den Anfang mit all dem Bombast richtig gut gemacht, auch wenn es nicht ganz den alten Charme auffängt. Und dann…. diesen Verschwörungstheoretiker hätte Mulder doch vor 20 Jahren ausgelacht. Ich fand es gelinde gesagt, ziemlich „out of character“ dass Mulder innerhalb von wenigen Minuten sich völlig unkritisch der, wie du schon schreibst, ziemlich bekloppten Theorie des youtube-Sternchens anschließt. Vor allem, wenn man bedenkt, dass diese Theorie beinahe Mulders gesamte Zeit bei den X-Akten in Frage stellt.
    Das ist nicht der Mulder, den man aus der gesamten Serienvergangenheit kennt. Der war zwar offen für die abwegigsten Ideen, hielt aber selbst seine einsamen Schützen für gefährlich paranoid.
    Dass er sofort auf die schlimmste „voll-krass-gegen-alles-Verschwörung“ von zwei ihm bis dato völlig fremden Menschen anspringt, die weder gut argumentieren (was eventuell den ohnehin schon vollgestopften 46 Minuten der Sendung geschuldet ist), noch wirklich glaubhafte Beweise bringen, vergällte mir den Serienauftakt total.
    Nun gut, die Staffel soll sich ja steigern … ;-)

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