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Bill Murray, Miley Cirus, George Clooney & Co. in Weihnachtsstimmung

A Very Murray Christmas – Review des Netflix-Specials

6. Dezember 2015, 20:00 Uhr
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Erstmal ist die Idee an sich ja schonmal genial: Bill Murray ist dazu auserkoren, für einen Sender eine Live-Weihnachtsrevue zu moderieren – in New York, mit zahlreichen Stars. Doch die kommen nicht – ein Schneesturm hat die Millionenmetropole lahmgelegt. Bill Murray steht deprimiert oben am Fenster in seiner Suite des Carlyle Hotels und blickt hinaus auf die zugeschneite Stadt – eine absolut vergnügliche Stunde beginnt.

Bill Murray ärgert sich offensichtlich über den Schneesturm, der seine Show bedroht, gleichzeitig wirkt er aber auch erleichtert, diese Show nicht machen zu müssen. Er trägt ein skurilles Geweih auf dem Kopf und stimmt mit Pianist Paul Shaffer, der auch in Murrays Suite sitzt, ein erstes Weihnachtslied an, das sehr schön auf Murrays aktuelle Situation umgemünzt ist. Man fühlt sich ständig unweigerlich an Bill Murrays Film „Scrooged“ (bei uns „Die Geister, die ich rief…“) erinnert, in dem er einen verbitterten Zyniker spielt, der mit Weihnachten eine Art Hass-Liebe verbindet.

Dann tauchen seine beiden Produzentinnen Bev und Liz auf, die Murray animieren, die Show doch noch durchzuführen – sonst könnte es brenzlig für ihn werden, weil die Verträge stehen und der Satellit bezahlt ist – den Netflix natürlich nicht unbedingt bräuchte. Dann klingelt Murrays Telefon: „Is it Clooney, is it Clooney?“, wollen seine Damen wissen. Nein, es ist nur Murrays Schwester, und Murray bittet sie ziemlich lieblos, doch nie mehr auf diesem Handy anzurufen, da er gerade mitten in einem Job stecke.

Als Zuschauer muss man also schonmal keine Angst haben, hier in eine reine Gesangsrevue reinzugeraten, sondern es ist vom Start weg eine schön erzählte Show-Geschichte. Bill Murray setzt sein brillantes Mimikspiel oben in der Suite ein, aber auch auf dem Weg in den Showsaal. Natürlich geht’s über die Treppe, da der Mitarbeiter, die den Aufzug bedienen sollen, ebenfalls im Schnee stecken geblieben sind. Auf der Treppe trifft Murrays Tross sie auf Jackie, den Talent-Agent, gespielt von Michael Cera, der Bill Murray regelrecht abkanzelt. Murray wolle wohl über das Treppenhaus ungesehen flüchten, ein „Murrayscane“ kündige sich an, es sei regelrechtes „Christ-Mess“, was Murray biete. Hier zahlt es sich aus, dass Netflix die Show im Original zeigt, da wirklich an vielen Stellen schöne Wortwitze eingebaut sind. Murray übergeht jedenfalls ungerührt die Angriffe und sagt bloß: „But we have Clooney.“

Murray startet also die Show – in einem wirklich mickrigen Raum, mit handgemalten Dekorationen und jeder Menge Pappschilder, auf denen die Promis zu sehen sind, die eigentlich kommen sollten. Doch Murray kriegt’s nicht hin, er bricht lieber nach wenigen Momenten ab und begibt sich Richtung Ausgang. In der Drehtür trifft er Chris Rock – endlich jemand Prominentes. Murray zwingt ihn, in seiner Show aufzutreten, und so gibt’s ein erstes geniales Duett zu hören. Den plötzlichen Stromausfall nutzt Chris Rock, um aus dem Hotel zu flüchten. Die Show ist aus, die ganze Ostküste ist ohne Strom – damit wir der ganze Schlamassel von der Versicherung bezahlt.

Apropos: Unbezahlbar ist die jetzt startende Episode des Specials in der Hotelbar. Murray und Shaffer klimpern und singen vor sich hin, derweil die Angestellten sich dazugesellen und mitmachen. Es entsteht eine Art Partykeller-Atmosphäre, mit schrägen Tönen und merkwürdigen Typen, einem Hochzeitspaar, dessen Verlobung von Murray gekittet wird („I’m the ghost of Christmas“) und jeder Menge Hochprozentigem – bis Murray vom Stuhl kippt.

In seinen Gedanken startet dann doch noch die grandiose Show, mit Miley Cyrus und eben George Clooney als Stargäste. Auch hier nimmt man’s mit den Texten nicht so genau und dichtet die Weihnachtsklassiker fleißig um – mitunter sehr witzig. Die Show ist ganz in glitzerigem Weiß gehalten und bildet einen tollen Kontrast zur dunklen Hotelbar, in der wir vorher waren.

Am nächsten Morgen wacht Bill Murray auf – alles ist vorbei. Leider auch diese eine Stunde Christmas-Special.

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Die Show ist eine absolute Empfehlung für ruhige Winterabende in der Adventszeit – und definitiv auch eine Alternative zum Standard-Fernseh- und Familienprogramm an den Festtagen. Sicher ist die Szenerie mit ein paar Leuten, die zusammen festsitzen und das Beste daraus machen, nicht neu – aber die Umsetzung mit Bill Murray im Zentrum lässt diese einfache Ausgangssituation dann schnell vergessen. Die ganze Stunde macht richtig Spaß – was an den witzigen Wortspielen und den großartigen Schauspielern liegt – vor allem natürlich an Bill Murray.

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Sonntag, 6. Dezember 2015, 20:00 Uhr
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