Nach dem Ende der Doppelfolge vergangene Woche geht es jetzt weniger um die Vergangenheit der Figuren, sondern um die Gegenwart. Und Zukunft. Zumindest, wenn man vortäuscht, sie zu kennen, oder sie sich selbst erträumt. Bereits im erschreckenden Intro bekommen wir eine dieser Vorstellungen zu sehen, die die Ambitionen gewisser Figuren aber eben auch derer Gewissensbisse zeichnen.
„So these freaks are gonna be beautiful corpses… How? Poison? Suffocation? Drowning?!“ – „Yeah, all beautiful ideas!“ (Stanley & Maggie Esmerelda)
Dandy könnte nun tatsächlich noch ein unterhaltsamer Gegenspieler werden. Seine sensationell vorgetragene Lüge wird mit Hausarrest bestraft. Angemessene Erziehungsmaßnahme.
Dafür gibt es beeindruckende Emotions-Darbietungen im Gesicht und Tulpen aus Holland im Garten – schön!
„I am no clown. I am perfection. I am greatness. I am the future. And the future starts tonight.“ (Dandy)
Richtig routiniert zeigt er sich aber nicht gerade. Leider droht das leicht ins Abstruse zu rutschen… Dafür hatte der Splitscreen-Schnitt beim Auflegen der Mutter was für sich! Dabei hat sich auch in Folge 5 noch ein neues altes Gesicht gezeigt: Gabourey Sidibe, zuletzt auch als Hexe im Einsatz, tritt als Tochter der Haushälterin auf.
„I’d rather be boiled in oil than shown on television!“ (Fräulein Elsa)
Fräulein Elsa findet auf der Bühne nicht wirklich ihr Glück… „Fame“ von Bowie wirkt zwar etwas unpassend als 1999er Song in einer Geschichte, die 1952 spielt (zumal von Elsa als Schallplatte aufgelegt), aber sei’s drum. Jetzt muss sie halt in dieses neue Medium TV, das sich eh nie durchsetzen wird…
„She’s angeling for something.“ – „Who cares?! I’d like love a new hat!“ (Dot & Bette)
Jimmy ist derweil reuevoll und mit unglaublich viel Pech bei den Ladies… Triple-Titties geht das erste Mal zum Arzt, Bette und Dot schaffen es nicht einmal dahin. Zumindest in einer erneuten skurrilen Gedankenschau, in der wir einen abgestorbenen Kopf zu sehen bekommen – durchaus ein skurrilschönes Bild.
Unser Strongman ist scheinbar ein bisschen schwul aber vor allem krankhaft eifersüchtig und impulsiv. In einer Bar gibt es ein kurzes Gastspiel von Matt Bomer, den wir aus White Collar kennen. Eine, sagen wir mal, interessante Gastrolle…
„How can you still be alive?!? You’re making me feel bad…“ (Dandy)
Dass wir hier noch richtigen Horror erwarten können, habe ich mittlerweile aufgegeben. Dafür entpuppt sich zumindest diese Woche ein komplexes Drama (okay, Gewalt gibt es auch, aber die ist eben nicht wirklich gruselig, eher platt). Die Gedankenspiele und Träumereien haben mir gefallen. Dadurch kam etwas mehr Dynamik in die sonst teils etwas trist und einspurig erzählte Story. Dazu gab es wieder einige interessante Perspektivspielereien zu sehen, wie bei der verwechselten Darstellung der Zwillingsköpfe über gekonntes Setzen von Spiegeln.
Eine Folge, in der viel passiert ist, die komische, skurrile und dunkle Momente hatte und ordentlich Schwung in die Handlung gebracht hat. Auch treffen langsam alle Figuren zusammen. Vielleicht wird das ja doch noch was mit dieser Freak Show…
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