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Top Gun, Ghostbusters, Jackass? Geht am Feiertag nicht

Totensonntag, Volkstrauertag, Allerheiligen: Diese Filmreihen und Titel sind an stillen Feiertagen verboten

1. November 2022, 07:17 Uhr

Allerheiligen ist Feiertag – okay, nicht in jedem Bundesland. Dafür aber der Totensonntag und der Volkstrauertag, wobei diese beiden immer auf einen Sonntag fallen. Das Besondere an diesen Feiertagen – dabei handelt es sich jeweils um einen stillen Feiertag, was bedeutet, dass hier wie zum Beispiel auch an Karfreitag diverse Dinge nicht erlaubt sind. Und dazu zählen (zumindest zwischen 5 und 18 Uhr) Verbote für Tanzveranstaltungen oder laute Großveranstaltungen (deswegen gibt’s an Allerheiligen auch keine Fußballspiele in den betreffenden Bundesländern), aber auch Verbote für die Aufführung von einer Liste von Filmen und anderen Titeln.

Top-Gun-Original-Tom-Cruise

Klar, Feiertag ist Binge Time: Zeit, vielleicht mal ein paar Staffeln einer noch links liegen gelassenen Serie schauen. Oder mal eine Filmreihe wie „Ghostbusters“ oder „Scream“ vornehmen? Oder „Top Gun: Maverick“ samt ursprünglichem Film schauen? Gute Idee, an Allerheiligen allerdings verboten. Grundlage für dieses Verbot ist Artikel 140 des Grundgesetzes, wonach Sonntage und Feiertage gesetzlich geschützt sind. Genaueres ist in den Feiertagsgesetzen der Länder festgelegt. Jetzt muss man die Einschränkungen etwas einschränken: Das Aufführungsverbot signalisiert schon, dass es hier um ein Zeigen des Films vor Publikum geht – also vor allem eben in Kinos. Aber: Auch wenn sich eine Gruppe denkt, sie zeigt an Allerheiligen im Vereinsheim auf größerer Leinwand einfach mal „Top Gun“, der bewegt sich auf dünnem Eis.

Über 700 Filme sind an stillen Feiertagen wie Volkstrauertag, Totensonntag und Allerheiligen verboten – auf der großen Leinwand

Aber: Wer vor dem heimischen TV sitzt, kann im Prinzip nicht wirklich viel falsch machen. Privat kann man die Filme natürlich schauen, und auch Streamingdienste müssen die verbotenen Filme nicht für den Tag sperren. Und selbst die TV-Sender können die Filme unter Umständen zeigen – dafür müssen sie aber Titel für Titel eine Feiertagsfreigabe beantragen. Kontrolliert wird die Liste der verbotenen Filme selbstverständlich von der Freiwilligen Selbstkontrolle (FSK). Dort sind über 700 Filme gelistet, die nicht gezeigt werden dürfen: Zur Liste aller verbotenen Filme geht’s hier. Untersagt werden nach Angaben der FSK Filme, die „dem ernsten Charakter“ der Volkstrauertage so sehr widersprechen, dass eine Verletzung des religiösen und sittlichen Empfindens zu befürchten sei, heißt es von der FSK.

Das Prozedere ist definitiv überarbeitungswürdig: Einige Titel landen auch auf der Liste, weil es Verleiher ganz simpel versäumt haben, die Feiertagsfreigabe bei der FSK-Prüfung zu beantragen – oder es war ihnen zu teuer. Bei anderen Titeln würde eine Überprüfung heutzutage wohl nicht mehr dazu führen, dass sie auf der Verbotsliste landen. Nur von sich aus geht die FSK die Liste nicht noch einmal Titel für Titel durch. Das müsste dann schon auf Antrag passieren – und bei Titeln wie „Police Academy“ (ja, auch verboten) und „Jackass“ (ebenso) macht sich da aktuell niemand die Mühe.

Grundsätzlich ist es sicher richtig, den Grundgedanken bestimmter Feiertage zu schützen. Auf der anderen Seite kann man auch gut jedem Einzelnen die Entscheidung überlassen, was er an diesen stillen Feiertagen sehen – und zeigen möchte. Zumal wir uns sowieso in einer Zeit befinden, in der nicht einmal mehr die Hälfte der Menschen in Deutschland Mitglied der Kirche sind. Und die FSK sagt auf ihrer Website selbst, dass es bestimmte Aspekte an der Kategorisierung diskussionswürdig sind.

Bilder: Paramount

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Dienstag, 1. November 2022, 07:17 Uhr
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