Nach dem grandiosen Spektakel vergangene Woche nimmt American Horror Story dieses Mal deutlich Schwung aus der Geschichte. Es wird emotional und vor allem in der ersten Hälfte der Folge sehr langatmig. Dabei beginnt alles recht plötzlich mit einer Hauptzutat der Staffel: dem Tod.
„The death of a beloved monster is always a sorrow, but never a surprise.“ (Frau Elsa)
Ein Schlaganfall soll Peppers Freund umgebracht haben. So ganz mag man das bei der „Verarbeitung“ durch Stanley nicht glauben. Wie dem auch sei: Elsa wird sentimental. Wir bekommen einen Einblick in ihre Anfänge in den USA. Pepper war ihr „First Monster“, grauenhaft ist aber vor allem das Make-up, das Jessica Lange drei bis vier Jahrzehnte jünger aussehen lassen soll. Und das Dr. Pepper Product Placement (oder die Anekdote mit gleichzeitiger Namensgleichheit zu unserem Star-Freak diese Woche, wenn wir gutgläubig bleiben) war auch nicht gerade rosig. Dafür bekommen wir so etwas wie Freak-Romantik geboten. Nett. Ja, wir bekommen Charaktertiefe noch und nöcher – aber hey, das ist nicht Rosamunde Pilcher.
Interessant wird dieser komplette Abschnitt eigentlich so richtig erst in den letzten zehn Minuten. Wir bekommen zu sehen, dass die wahren Monster häufig da draußen herumlaufen und die vermeintlichen Freaks für ihre Misstaten verantwortlich machen. Und so bekommen wir tatsächlich eine direkte Verbindung zu Staffel 2 geboten. Lily Rabe als Schwester Mary Eunice McKee nimmt Pepper 1962 im Asylum in Massachusetts auf – zwei Jahre vor der Handlung der 2012er Staffel. Dort sehen wir nicht etwa die Darstellerin von Pepper in der Psychiatrie sondern Pepper selbst. Klasse! Und die wiederum bekommt auf einem Cover des LIFE Magazine niemand geringeren als TV-Star Elsa Mars zu sehen. Zumindest wird die es 1958 sein. Auf die Überraschung erstmal einen Schnaps!
„Prost!“ – „Gesundheit!“ (Elsa & Desiree)
Desiree ist derweil nicht nur Zuhörerin bei Elsas (laaanger) Geschichte, sondern auch in der deutlich elementareren Nebenhandlung involviert (komische Zweitbesetzung). Strongman ist letzte Woche in eine gedankenvolle Mitlife-Crisis gebaumelt. Bei der toughen Three-Boobs kommt seine neue Einstellung noch nicht so richtig gut an. Unsere Wahrsagerin sagt zur Abwechslung die Wahrheit – natürlich ebenso zu Desiree. Und auch hinsichtlich Stanley. Damit ist die Katze aus dem Sack, sogar derart konkret, dass sie die Geschichte unter anderem von Ma Petite bescheinigt bekommt. Und eine faustdicke Überraschung (mit der ich tatsächlich auch nicht gerechnet hatte).
Satz mit X: ich hätte lieber Xylophonstunden genommen als das zu schauen. Okay, das klingt hart. So schlimm war es ja nun nicht, aber man merkt an, dass hier ein wenig Story doch arg langgestreckt worden ist. Durch die sehr schöne Verbindung innerhalb der AHS-Staffeln und die Offenlegung Esmiraldas inklusive Scheren-Schreck war das Ende durchaus brisant und bietet hoffentlich ordentlich Zündstoff für die finalen zwei Episoden. Dennoch hätte die Ruhe vor dem Sturm durchaus etwas kürzer ausfallen dürfen. Es bleibt aber spannend, wie Elsa Mars es tatsächlich noch zum Star schafft – Stanley wird ihr da doch nicht wirklich zu helfen?!
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