Als ich die ersten Trailer zu Ascension gesehen habe, war ich so richtig aus dem Häuschen. Ein riesen großes Raumschiff auf einer 100 jährigen Mission, gestartet in den 60er Jahren, unter größter Geheimhaltung unterwegs zu einer neuen Heimat sind – Wahnsinn! Das beste an der Serie ist das Raumschiff, die Unformen und die Computer, alles im 60er Jahre Stil. Wer sich an dieser Stelle schon nach der der Glaubwürdigkeit fragt – „wie soll das denn gehen, so ein Raumschiff in den 60er Jahre zu bauen? Das bekommen wir ja nicht Mal heutzutage hin!“ – der sollte sich Ascension sparen. Wer sich mit diesem grundsätzlichen Gedanken anfreunden kann, der möge bitte weiter lesen. Vor einigen Tagen war es endlich soweit, Syfy strahlte Ascension aus, inklusive Werbung umfassten die drei Teile rund 6 Stunden.
Keine Angst, dieses Review und die Darstellung der Handlung vermeidet Spoiler.
Inhalt
Während der Kennedy Zeit war die Angst vor einer vollständigen Vernichtung der Menschheit durch einen bevorstehenden Nuklearkrieg so groß, dass nicht nur die Mondmission geplant wurde. Ganz geheim ging man noch einem zweiten Projekt nach, der Ascension. Ein Generationenraumschiff, welches das Überleben auf einem fernen Planeten sichern soll. Das ist die Basis der Mini-Serie, ein bisschen Verschwörung, ein bisschen Weltraum-Action und eine Prise Arche Noah.
Die Serie startet mit einem Mord an einer jungen Frau an Board des Raumschiffes. Der Captain des Schiffes hat Angst, dass dies bekannt wird. Der erste Mord in 50 Jahren könnte zu einer Panik führen. Der erste Offizier soll ohne Aufmerksamkeit ermitteln und den Täter schnappen. In der ersten Folge lernt man viel über die Struktur an Board des Raumschiffes. Dadurch, dass es sich um ein Generationenraumschiff handelt muss sich die Crew Reproduzieren, damit in 100 Jahren noch Menschen für die Kolonisierung der neuen Welt vorhanden sind. Es herrscht eine strikte Kontrolle darüber, wer Kinder bekommen darf und nicht. Die DNA jedes Crewmitglied wird geprüft und nach einen Match gesucht, so dass die Vielfalt erhalten wird.
Dadurch gibt es Affären, denn die Chance, dass man zu seinem Herzblatt gelost wird, ist natürlich sehr gering. Der ermittelnde erste Offizier hat beispielsweise eine Liaison mit der Frau des Sicherheitschefs, die dazu die Schwester des Mordopfers ist. Während den Ermittlungen wird eine Waffe gefunden, die eigentlich gar nicht an Board sein dürfte – warum wurde diese vor 50 Jahren auf das Schiff geschmuggelt und wer ist dafür verantwortlich? Viele Fragen tauchen auf; Lorelai (das Mordopfer) ermittelte selbst über ein großes Unglück an Board vor 20 Jahren. Dazu stellt sich heraus, dass auch der Captain eine Affäre mit Lorelai hatte.
Die Frau an der Seite des Captains (Viondra) wird gespielt von dem bekannte Syfy Gesicht aus Battlestar Galactica (Number Six). Sie stärkt die Position des Captain – und dadurch natürlich auch ihre eigene – durch Intrigen. Dies gelingt ihr, da sie die Leiterin der Stewardessen ist. Diese Gruppe von jungen hübschen Frauen, lässt sich auch gerne mit den Mächtigen des Schiffes ein, wodurch Viondra viele Geheimnisse erfährt. Es fällt der Satz, dass Sex die wichtigste Währung an Board des Schiffes wäre – und Viondra verfügt über große Reserven dieser Währung.
Die zweite Ebene der Geschichte findet auf der Erde statt. Eine geheime Einrichtung kümmert sich um die Ascension. Leiter ist der Sohn des Mannes, der für die Planung und Konstruktion der Ascension damals in den 60er Jahren verantwortlich war. Die Öffentlichkeit ist nicht über die Ascension informiert, die Geheimhaltung ist eine der Aufgaben dieser Organisation.
Im Verlauf der Mini-Serie verschmelzen die zwei Ebenen, Erde und Raumschiff, was interessante Aspekte hervorbringt.
Fazit
Am meisten überzeugt die Idee der Mini-Serie, denn im Verlauf der 6 Stunden nimmt die Qualität leider etwas ab. Man merkt, dass hier eher versucht wird eine Serie zu verkaufen, als eine Geschichte zu erzählen. Deswegen wird viel angerissen, sehr stark auf Schocker und Mystery gesetzt und sich oft nicht die nötige Zeit genommen, Dinge etwas besser einzubetten und zu erläutern. Auch gibt es viele Logiklücken, beispielsweise gibt es keine alten Menschen auf dem Raumschiff – die sollten aber nach 50 Jahren Flug existieren. Die Technik ist meiner Meinung nach etwas zu fortschrittlich, anscheinend konnte man bereits in den 60er Jahren iPads mit Tasten bauen. Am Ende wird Ascension mit einem Cliffhanger beendet, der leider ohne Fortsetzung sehr unbefriedigend ist.
Man muss Ascension zugute halten, dass Battlestar Galactica auf Syfy sehr ähnlich gestartet ist. Die Mini-Serie aus 2003 versprach viel, riss auch viel an und ohne die Umwandlung in eine Serie wäre man auch hier verstört zurück gelassen worden.
Auch wenn Ascension kein BSG ist, so macht die Geschichte trotzdem Spaß und ganz so harsch sollte man die Kritik im ersten Teil des Fazits nicht auslegen. Denn Ascension hat definitiv Potenzial: Die in sich geschlossene Gesellschaft mit eigenen Regeln, die mysteriöse Vereinigung auf der Erde, das unbekannte Ziel der Mission – daraus werden unterhaltsame 6 Stunden gesponnen. Ich hoffe Syfy gibt Ascension eine Chance, denn für eine Mini-Serie ist trotz aller berechtigter Kritik das gezeigte Material doch etwas zu schade.
UPDATE:
Es wird definitiv keine Fortsetzung von Ascension geben.
“We were very happy with Ascension as an event series, but with so much high profile development in the works, we have decided not to pursue a full series“ – Syfy
Oha. Hatte die Serie schon total vergessen.. Ich war damals auch aus dem Häusschen… Wird es wirklich keine zweite Staffel geben? :(
Die Zuschauerzahlen waren wohl ganz gut, vergleichbar zum Quotenerfolg Helix; jedoch ist es kein Battlestar Galactica. Ob Syfy verlängert ist leider noch nicht entschieden…
Was ich mir bei solchen Vorstellungen noch wünschen würde: Eine kurze Information wie man die Serie hierzulande (legal) zu sehen bekommt. Im aktuellen Fall wohl gar nicht, aber das ist ja nicht immer so.
Hey Uli, danke für das Feedback; versuche ich zu berücksichtigen, sofern es Möglichkeiten gibt. In diesem Fall klappt wohl leider nur Methode „Bekannter hat es in den USA aufgenommen und eine Dvd rüber geschickt“ :-/
Die Serie wurde gerade auf Netflix hinzugefügt. :)
Da es definitiv keine zweite Staffel geben wird, lohnt es sich trotzdem die 6 Folgen zu schauen?
Danke Ecki; ja diese Warnung werde ich hinzufügen.
Ich will es mal so ausdrücken, obwohl es keine volle Serie werden wird, so machen auch diese 6 Folgen trotzdem Spaß. Aber mit diesem Spaß kauft man sich auch den Frust ein, weil es eben nicht weiter geht.
Fazit: Sci-Fi Fans können sich drauf einlassen und bekommen auch etwas geboten, alle anderen sollten ihre Serienzeit vielleicht lieber in etwas anderes investieren :-)
Tabletts könnte man 1960 noch nicht bauen. Da hast du etwas komplett missverstanden. Ein Ziel des Projektes waren genau solche Dinge. Neu Sachen zu erfinden wie mrt/hirnspinntomographie wie es in der Serie ja auch gesagt wird. D. H die haben die Tabletts erfunden und nicht die restliche Menschheit die haben es sich nur von den en angeguckt also die group hat es durch das Projekt erfinden können.
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