Am 1. April 2023 ist das ZDF 60 Jahre alt geworden. Seit einigen Tagen gibt es jede Menge Sondersendungen im ZDF und in der ZDFmediathek. Dort finden sich auch viele historische Formate, in die man nochmal reinschauen kann. Einige davon haben wir bereits in der Monatsvorschau für März und April 2023 vorgestellt. Für unsere AWESOME 5-Reihe habe ich mal 5 Formate herausgesucht, die ich unmittelbar mit dem ZDF verbinde – immerhin habe ich locker vier Jahrzehnte der Sender-Historie bewusst miterlebt. Ich kenne sogar noch die Zeit, als neben Programmplatz 1 (ARD) und Platz 2 (ZDF) nur noch „das Dritte“ existierte. Welche Erinnerung habt Ihr an die ZDF-Historie? Gerne ab in die Kommentare damit.
Wetten, dass..?
Kein ZDF-Rückblick ohne den Show-Dinosaurier „Wetten, dass..?“: Die Sendung lief nach der Erstausstrahlung am 14. Februar 1981 knapp 34 Jahre und wurde zunächst mit der 215. Ausgabe am 13. Dezember 2014 eingestellt. Für uns Zuhause war die Sendung in meiner Kindheit immer DAS Ereignis am Samstag: Die Familie versammelte sich komplett vor dem Fernseher, und wir durften natürlich auch länger aufbleiben, was sich bei dem Format auch anbot, schließlich ging’s selten ohne Überziehung über die Bühne. Ich mochte immer den Mix aus Spannung bei den Wetten, Unterhaltung bei den Gesprächen auf der Couch (bzw. vorher auf den Sesseln) und neuesten Musik-Acts (damals gab’s ja noch kein Internet, so dass man Live-Musik eher selten zu Gesicht bekam). Im November 2021 kehrte die Show zurück, wir haben hier darüber berichtet. Thomas Gottschalk moderierte, und auch Show-Erfinder Frank Elstner schaute vorbei. Letztes Jahr gab’s eine weitere Auflage, und seitdem soll die Show jährlich fortgesetzt werden, also auch dieses Jahr.
37 Grad
Ich bin Fan der Doku-Reihe „37 Grad“. Die gibt’s immerhin auch schon seit 1994, und am Anfang war es immer etwas schwiewrig, keine Ausgabe zu verpassen, weil’s ja noch kein Archiv in der ZDFmediathek gab und die Sendezeit etwas unglücklich platziert wurde. Dem Erfolg tat das keinen Abbruch: Am 31. März 2020 wurde die 1000. Ausgabe der Reihe, Von Hundert auf Null – Menschen in Quarantäne, ausgestrahlt. Von „37 Grad“ gibt es seit 2022 den Reportage-Ableger „37 Grad Leben“ – gefällt mir auch sehr gut, weil der Fokus hier noch stärker auf den Personen liegt. Es gibt in der Regel keine:n Sprecher:in, sondern die Akteure tragen die Story selbst. Am Dokuformat mag ich die unterschiedlichen Perspektiven auf ein Thema. In den 30 Minuten gibt es in der Regel drei Betrachtungsweisen eines Themas, die sich zu einem Gesamtbild verbinden. Mehr zu „37 Grad“ gibt’s hier.
PS: Mein großes Ziel ist es ja immer noch, einmal eine „37 Grad“-Folge redaktionell zu gestalten – ich bleibe dran.
Die Mainzelmännchen
Untrennbar mit dem ZDF verbunden sind die Mainzelmännchen. Sie waren am 2. April 1963 erstmals im ZDF zu sehen und wurden entwickelt, um der staatsvertraglichen Verpflichtung zur Trennung von Werbung und Programm gerecht zu werden. Für den Vertrag, der mit dem Produzenten der Mainzelmännchen gefertigt wurde, war ein gewisser in der ZDF-Rechtsabteilung arbeitender Alfred Biolek zuständig. Die kurzen Spots, die als auflockernde Trenner der Fernsehreklame dienen, dauern etwa drei Sekunden, in früheren Jahren waren sie auch schonmal länger. Vom Lückenbüßer haben sich die Mainzelmännchen längst zu Maskottchen und Erkennungsmerkmal des ZDF entwickelt. Sie tauchen in verschiedenen Medien und Formaten auf. Und jetzt die Gretchenfrage an alle da drau0en: Wie heißen die sechs Mainzelmännchen?
Genau: Anton, Berti, Conni, Det, Edi und Fritzchen.
ZDF-Hitparade
Ähnlich wie „Wetten, dass..?“ war auch die „ZDF-Hitparade“ oft fester Teil unseres Familienprogramms am Samstag. 368 Folgen liefen von 1969 bis 2000, anfangs mit dem charismatischen Dieter Thomas Heck, ab 1985 mit Viktor Worms, die letzten zehn Jahre mit Uwe Hübner. Die Idee: Aktuelle Songs aus der Hitparade wurden vorgestellt, und die Zuschauer konnten per TED wählen, welcher Song ihnen am besten gefallen hat. Dieser durfte dann in der Folgeausgabe wieder auftreten und sich zur Wahl stellen. Nach den einzelnen Auftritten gab’s immer kurze Talks zwischen dem jeweiligen Moderator und den Interpreten.
ZDF-Wunschfilm
Von 1983 bis 1989 gab’s etwas ganz Tolles im ZDF: Den ZDF-Wunschfilm, jeweils in den Sommermonaten. Da konnte man als Zuschauer:in abstimmen, welchen Film man am Samstagabend sehen wollte. Zur Erinnerung: Das war die Zeit, in der man entweder auf das geplante Fernsehprogramm angewiesen war oder in der Videothek einen Film leihen musste – erst auf VHS, später auf DVD. Oder man war beim ZDF-Wunschfilm dabei: Drei unterschiedliche Filme standen zur Wahl, dann konnte man per Postkarte (!) abstimmen, welcher Film es am Wochenende werden soll. Später erfolgte die Abstimmung per Televoting. Zur Auswahl standen zum Beispiel „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“ (gewonnen – yeah!) gegen „Im Reiche des silbernen Löwen“ und „Der Seeräuber“ oder auch „Mädchenjahre einer Königin“, „Tanz der Vampire“ oder „Convoy“ (gewonnen!). War immer spannend, weil man a) nicht wusste, was kommt und b) man das Gefühl hatte, mitbestimmen zu können. Macht natürlich heute keinen Sinn mehr. Verstehen kann man’s aber hoffentlich trotzdem.
Also an den Wunschfilm musste ich letztens auch noch denken. War immr sehr spannend, aber auch frustrierend, wenn dann doch ein Film kam, der einen nicht interessierte. Sollte man mal wieder einführen. (Hallo, Tele 5?)
„Convoy“ beim ZDF-Wunschfilm…ROCKT!!! :-)
Die Hitparade ging praktisch spurlos an mir vorüber, weil mein musikalisches Interesse zu Zeit praktisch gleich null war.
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