In unserem A-PodcAZt haben wir den Algorithmus noch mehr oder weniger als gut befunden, bei meiner Recherche zum Thema „Serien in Serien“ kommt Google zumindest im deutschsprachigen Raum leider arg an seine Grenzen. Auch nach einer Stunde intensiven googlens habe ich zum Beispiel nicht herausfinden können, wie diese verdammte Soap in „GZSZ“ heißt, die Emily und Konsorten immer suchten. Tut mir sehr leid.
Aber wozu werden Serien in Serien eigentlich eingesetzt und welche sind einfach awesome?
Itchy und Scratchy
Sehr wahrscheinlich die bekannteste, höchstwahrscheinlich die mit den meisten Folgen und ganz sicher die blutrünstigste „Show-in-a-Show“ ist „Itchy und Scratchy“. In guter alter „Tom und Jerry“-Manier, aber mit vertauschten Rollen, killt eine kleine böse Maus eine nichtsahnende Katze immer wieder auf ebenso kreative wie brutale Art und Weise.
„Itchy und Scratchy“ tritt dabei hauptsächlich in zwei Varianten auf: Die jeweilige Episode spiegelt die Handlung der eigentlichen „Simpsons“-Folge wider oder ist selbst Teil der Handlung. Außerdem sind die Charaktere der „Simpsons“ natürlich größtenteils Fans der Serie oder sogar selbst an der Entstehung beteiligt. Ein Klassiker der Show-in-Show, ein Paradestück sozusagen. Und die einzelnen Folgen machen auch außerhalb des „Simpsons“-Universum Spaß.
Fast eine Stunde am Stück findet ihr hier:
Meet the Fatheads
Stell dir vor, du wirst in den Weltraum geschossen und darfst zur Unterhaltung nur alle DVDs deiner Lieblings-Serie mitnehmen – welche wäre das? Rocko und seine Kumpanen schaffen es mit 893 Folgen „Meet the Fatheads“ immerhin 20 Jahre, ohne verrückt noch verrückter zu werden – so zu sehen im neuen Film, der seit August auf Netflix läuft.
Die „Fatheads“ werden, ähnlich „Itchy und Scratchy“, von einem „Rocko´s Modernes Leben“-Charakter, Mr. Bighead, produziert und heben die Verrücktheit der Serie „Rocko´s Modernes Leben“ noch einmal auf ein neues Level. Es gibt anthropomorphes Essen (Melon Man), alle Tiere sind Hunde, ich weiß bis heute nicht, warum Mr. und Mrs. Fathead mit Parkuhren herumlaufen, aber man darf auch nicht allzu lange über das Gesehene nachdenken.
Kennt ihr nicht?
Hier!
Die Soap ohne Namen
Wie angesprochen, hat „GZSZ“ ebenfalls eine Serie in der Serie, deren Namen ich leider nicht herausfinden konnte
Tipps sind herzlich willkommen!
Die Serie taucht nicht regelmäßig, aber immer wieder auf, mit dem Unterschied zu den beiden ersten Beispielen, dass der Produzent kein Charakter aus „GZSZ“ ist. Die In-Soap-Soap ist wie „GZSZ“ auch – eine Serie, die sich vor allem das weibliche Publikum mit Popcorn bewaffnet auf dem Sofa ansieht, vorher und nachher darüber spricht und manchmal auch darüber in Streit verfällt. Das ist auch nur logisch: Wenn man das „wirkliche“ Leben in einer Soap darstellen möchte, muss man natürlich zwangsläufig das Sehen einer Soap auch als einen Teil davon darstellen. Auch diesen Zweck können Serien in Serien also erfüllen.
Hearts & Scalpels
Die Drehbuchautoren von „Nip/Tuck“ haben sich des Mittels „Serie-in-Serie“ bedient, um für die fünfte Staffel Plot zu schaffen. Sean und Christian, die beiden Schönheitschirurgen, machen einen Neuanfang in Los Angeles und werden dort Teil der fiktiven Serie „Hearts & Scalpels“. Erst machen sie sich noch meta-gag-artig darüber lustig, dass die Ärzte in „Hearts & Scalpels“ keinen Mundschutz tragen („Wie unrealistisch!!“), später steht Sean dann selbst vor der Kamera zwischen OP-Schwestern mit Ausschnitten bis zum Bauchnabel und kruden Plots. Praktisch: Bei „Hearts & Scalpels“ können Fälle früherer Staffeln „Nip/Tuck“ wiederverwertet und nochmal übertrieben werden, ohne dass es zu sehr nach Wiederholung aussieht. Ein cleverer Schachzug der Macher.
Meine persönliche Lieblings-Stelle (Staffel 5, Episode 14): Ein Paparazzi wird eingeliefert, der den Versuch, Russel Crowe zu fotografieren, wohl bereut – in seinem Rektum steckt eine Kamera. Sean als leitender Oberarzt ordnet einen Pfannenstilschnitt an – und, die Kamera zu retten.
„Das ist eine verdammt gute Leica!“
Wenn das mal nicht Product Placement aller erster Güte ist! Wie tief Leica wohl dafür in die (Gesäß-)Tasche greifen musste?
Unreal
Bei „Unreal“ gehen wir zum Schluss noch eine Ebene weiter – die komplette Serie ist eine Serie in einer Serie. Der Plot von „Unreal“ ist die Produkten der fiktiven Serie „Everlasting“, einer Show à la „Bachelor“ und Co. Man sieht also in Form einer Serie die Herstellung einer Serie und damit natürlich auch, was hinter den Kulissen läuft und wie das Ganze dann „fertig“, also in Form von „Everlasting“, aussieht. Untypisch zu anderen Shows-in-Shows: „Everlasting“ ist für sich gesehen viel „schöner“ als „Unreal“, da „Unreal“ die dreckige Wahrheit hinter dem Hochglanz-Format abbildet. Grundsätzlich gilt, je zentraler die Serie in der Serie im Mittelpunkt steht, desto besser muss diese natürlich auch produziert sein.
Und „Unreal“ geht sogar noch einen Schritt weiter: Die Kandidatinnen, die bei „Everlasting“ die Show verlassen müssen, geben anschließend noch Interviews über ihr Ausscheiden – diese sind aber ausschließlich Online zu sehen.
Exklusiver Netz-Content also, ganz so, wie man es von einer realen „Kuppelshow“ erwarten würde, an sich handelt es sich aber um zusätzlichen Inhalt von „Unreal“. Wie cool ist das bitte? Mir ist schwindelig.
Auch awesome
„Alle meine Stromkreise“ von Futurama wollte ich noch in den Ring werfen, ich habe dazu aber leider zu wenig (Bild-)Material gefunden. In „Modern Family“ ist vor allem Gloria, später aber auch (heimlich) ein anderes Familienmitglied Feuer und Flamme für eine spanische Soap. Welche Shows-in-Show oder Serien in Serien kennt ihr noch?
Ich schreib jetzt lieber nicht, dass es sich um „Lovers and Lies“ handeln könnte, da dann auffliegt, dass ich das zwischendurch mal gucken musste… ;)
Als Twin Peaks-Fan muss ich natürlich „Invitation to love“ nennen – m.W. übrigens das erste Mal, dass das „Serien-in Serien-Konzept“ überhaupt umgesetzt wurde.
https://www.dazeddigital.com/film-tv/article/40177/1/invitation-to-love-soap-within-twin-peaks-david-lynch
The Walking Dead tut beim zuschauen einfach nur noch weh. Die einstig so geil inszenierte Serie in einer faszinierenden Welt mit Schockmomenten über die jeder gesprochen hat, nimmt sich einfach selber nicht mehr ernst. Aus den schwachsinnigsten Gründen wird eine Fehde konstruiert, zwischen ursprünglich unzertrennlichen Verbündeten. Die Serie verliert sich in, zum Himmel stinkend, langweiligen side Stories. selbst aufgestellte Gesetze gelten nicht mehr. Beispielsweise kann man sich durch aufsetzen einer lustigen Zombiemaske unbeschwert einen gemütlichen Sonntagsspaziergan mit den kleinen Rackern gönnen! WTF!Ein paar Staffeln zuvor musste man sich noch von Kopf bis Fuß mit Zombie Eingeweiden einschmieren und behängen um diese zu überlisten, und selbst das wurde uns als sehr heikel verkauft. Es werden uns MAL WIEDER neue Feinde präsentiert, die auf einer Wow-Skala von 1-10, maximal bei 0,3 rumdümpeln. Und das nach Neagan? Wen reißt man denn damit vom Hocker? UND WO WAREN DIE VORHER ALLE? Und warum rennen auf einmal alle wieder mit Pfeil und Bogen und Äxten durch die Gegend? warum hat Eugen aufgehört Munition herzustellen…Haben die nicht aus den letzten Jahren gelernt, dass man Schießgewehre immer gut gebrauchen kann? Und was macht Rick eigentlich…Urlaub auf den Bahamas? Ist das wirklich der Ernst der Produzenten uns auf eine solche billige Art und Weise zu versuchen bei der Stange zu halten? nein liebe Freunde, das macht von vorne bis hinten weder noch Spass, geschweige denn Sinn. Für mich ist die Serie genau so langsam gestorben und verfault wie die Einstigen Protagonisten.
Es sei denn es handelt sich mittlerweile nur noch um ein Sozialexperiment der Produzenten um zu schauen wie viel Scheiße die uns noch auftischen können, bis wirklich auch der letzte aussteigt. RIP TWD
Im Beitrag vertan mit dem Kommentar…? ;)
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