Österreichische Serien haben in den letzten Jahren nicht nur im eigenen Land, sondern auch europaweit Aufmerksamkeit erregt und eine wachsende Fangemeinde gewonnen. Oft ist es gerade der authentische, charmante Dialekt, der diesen Serien ihren unverwechselbaren Reiz verleiht und das österreichische Lebensgefühl direkt auf die Bildschirme bringt. Serien wie „Kommissar Rex“ oder „Vorstadtweiber“ spiegeln das Wienerische und den speziellen Humor wider, den man selten in internationalisierten Produktionen findet.
Lasst euch nun im Rahmen unserer Bestenliste ein wenig mehr zu den genannten Serien und einigen anderen, die zu meinen Lievblingsserien zählenh, berichten:
„Altes Geld“
Diese schwarzhumorige Dramaserie dreht sich um eine reiche, aber zutiefst korrupte Familie in Wien. Patriarch Rauchensteiner ist todkrank und braucht dringend eine neue Leber. In einem bitterbösen Wettlauf um das Familienvermögen hetzt er seine Kinder gegeneinander auf, wobei jeder skrupellos versucht, den Nachlass zu sichern. Die Serie, kreiert von David Schalko, porträtiert die Habgier und die moralische Verderbtheit der oberen Schichten und nimmt dabei die österreichische Elite satirisch aufs Korn. Mit treffsicheren, pointierten Dialogen, unerwarteten Wendungen und düsteren Themen sorgt sie für eine außergewöhnliche, gesellschaftskritische Unterhaltung.
„Braunschlag“
In dieser Komödie, ebenfalls von David Schalko, geht es um den Bürgermeister der fiktiven Stadt Braunschlag, der eine Marienerscheinung inszeniert, um damit Touristen anzuzlocken und so „seine“ Stadt vor dem Bankrott zu retten. Was als einfacher Trick beginnt, eskaliert schnell und zieht unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich. Bald gerät das kleine Dorf in ein turbulentes Chaos voller Intrigen, Skandale und Konflikte. Die Serie kombiniert schwarzen Humor mit Elementen der Satire und beleuchtet auf humorvolle Weise Korruption, Machtspiele und die Absurditäten des österreichischen Kleinstadtlebens.
„Kaisermühlen Blues“
Diese Langzeitserie (lief immerhin von 1992 bis 1999) spielt in einem Wiener Gemeindebau und behandelt die sozialen und kulturellen Eigenheiten des Alltagslebens unserer österreichischen Nachbarn. Mit humorvollen und teils melodramatischen Geschichten zeigt „Kaisermühlen Blues“ das Leben der Bewohner von Kaisermühlen, einem fiktiven Arbeiterbezirk, der eine Miniaturdarstellung der österreichischen Gesellschaft darstellt. Themen wie Nachbarschaftsstreitigkeiten, Freundschaft, Liebe und sozialer Aufstieg werden authentisch und liebevoll beleuchtet, und die Figuren treten typisch österreichisch mit einem unverwechselbaren Dialekt auf. Die Serie ist für viele Österreicher Kult und stellt damit ein Spiegelbild des Lebens im Wien der 1990er-Jahre dar.
„Kommissar Rex“
Diese Krimiserie dreht sich um den titelgebenden Schäferhund Rex, der Verbrechen in Wien aufklärt. Rex arbeitet mit seinen menschlichen Polizeikollegen eng zusammen und beweist sich durch seine Intelligenz, Spürsinn und den gelegentlichen Einsatz seiner Zähne als wertvoller Partner bei der Verbrechensbekämpfung. Neben spannenden Kriminalfällen bietet die Serie auch viele humorvolle Momente, oft durch Rex‘ ungewöhnliche Methoden, seine Besitzer zu „retten“. Die Serie wurde in den 1990er-Jahren zum internationalen Erfolg und entwickelte sich zu einer beliebten Marke, die sogar Fortsetzungen in Italien erhielt.
„Vorstadtweiber“
Diese Dramedy beleuchtet das Leben von fünf Frauen in einem wohlhabenden Wiener Vorort, die sich in einem Netz aus Lügen, Intrigen und Machtkämpfen verfangen. Während die Frauen mit den bekannten Luxusproblemen sowie den Schattenseiten des Wohlstands kämpfen, kommen immer wieder Geheimnisse ans Licht, die Freundschaften und Beziehungen gefährden. Humor und Drama sind hier geschickt kombiniert, und die Serie nimmt das Leben der österreichischen Oberschicht scharf aufs Korn. Dank der mitreißenden Figuren und komplexen Handlungsstränge wurde die Serie auch in Deutschland populär.
Diese Aufstellung von fünf bekannten österreichischen Serien zeigt eindrucksvoll, wie viel Potenzial und Kreativität deren heimische TV-Landschaft zu bieten hat. Von tiefgründigen Gesellschaftssatiren über charmante Krimis bis hin zu kultigen Vorstadtgeschichten – vieles ist geboten und noch viel mehr sehenswert, was allein schon aus Platzgründen in diesem Beitrag keine Erwähung finden kann. „Vorstadtweiber“ gibts übrigens derzeit auf Netflix (Flatrate), die anderen Serien leider nur als Kauftitel, überwiegend bei Amazon Prime Home Video.
Bilder: Amazon Prime, Netflix
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