Hi! Na, alles ok bei euch? Das Wochenende gut überstanden? Prima. Ihr habt nur zu viel Serienstoff konsumiert und nun nichts mehr freshes im Serienregal und seid nun gespannt, was euch diese Woche in dieser Rubrik erwartet? Ihr erhofft euch wertvolle Hinweise auf die eine, die neue heiße Serie? Den neuesten Serienshizzle aus den U.S.A, damit ihr morgen auf dem Schulhof oder abends auf der Gartenparty mit eurem Wissen glänzen könnt?
Mir geht’s da jeden Montag ganz ähnlich, das Problem ist nur, dass ich diese Woche für eben jene Rubrik zuständig bin und mir Gedanken machen musste, wie ich denn den weißen Hintergrund mit Buchstaben und Zahlen fülle, so dass diese Buchstaben und Zahlen zu Wörtern und Terminen werden, anhand derer ihr erkennen könnt, wann ihr eure kostbare Zeit nicht hier auf sAWE.tv zu verbringen habt sondern vor dem heimischen TV-Gerät. Ziemlich weird. Woher soll ich denn euren Geschmack kennen?
Zudem ist diese Woche echt nix los im deutschen TV. Das sieht dann nächste Woche schon anders aus. Daher heute mal was anderes.
Grundsätzlich basteln wir sowieso gerade an dieser Rubrik, dass werdet ihr schon mitbekommen haben. Ich habe es mir für diese Woche daher etwas einfacher gemacht, ich beantworte einfach mal zwei Fragen, die mich vor kurzem erreicht haben: „Wie schaust du eigentlich all diese Serien? DVDs? Illegal?“. Die zweite Frage betraf meinen britischen Fernsehkonsum. Dies werde ich allerdings etwas anders beantworten als man erwarten könnte.
Voher aber zunächst der obligatorische Hinweis, dass die originären AWESOME TV Termine internationaler Serien natürlich weiterhin im Kalender zu finden sind. Wenn euch das deutsche Fernsehprogramm im Detail interessiert, schaut doch mal bei der Wunschliste vorbei. Dort findet ihr sehr strukturiert die Highlights der Woche.
Und nun, die Fragen.
Meine Woche aus technischer Sicht
Selber habe ich ja keine wirklich durchstrukturierte Fernsehwoche, da ich meine Serien zu 100% zeitversetzt zur Ausstrahlung schaue. Ich für meinen Teil habe einen gefühlten Drittelmix in meinem Serienkonsum. Neben der klassischen DVD und der Blu Ray ist da Netflix und Amazon Prime Instant ganz weit vorne dabei. Der weitaus größte Teil meines Serienkonsums basiert aber auf den aufgezeichneten Folgen und Staffel, die bei mir im heimischen Netzwerk jederzeit und überall abgreifbar sind. Ich bin da im Übrigen vollkommen legal unterwegs, da ich meine Serien über einen online TV Rekorder aufnehme und dann in mein System runterlade, schneide und über eine Amazon TV Box und einer XBMC/Kodi Applikation auf dem Fernseher schaue. So ist es mir sehr einfach und mit wenig Aufwand möglich die aktuellen Serien beispielsweise in den USA bei den Networks (NBC, CBS, ABC, Fox, theCW) oder auch aus dem Vereinigten Königreich (BBC, ITV, Channel4) aufzunehmen und nachträglich zu schauen. Die Pay-TV Sender sind darüber natürlich nicht abgreifbar.
So einfach hole ich mir das internationale Fernsehprogramm nach Hause. Das kann echt jeder.
Deine Woche aus britischer Sicht
Warum ich das britische Fernsehprogramm so toll finde, war die zweite Frage. Ich würde es mal mit einer einfachen und subjektiven Aussage beantworten: BBC und Co gehen weitaus effektiver mit ihren TV Gebühren um, produzieren leichte wie spannende Unterhaltung, jeweils auf einem sehr professionellem Niveau und sind mit ihren Fernsehformaten immer noch einer der medialen Motoren der Welt. Schau ins deutsche Fernsehprogramm und du findest überall deutsche Adaptionen britischer Erfolgsformate. Wo sind die deutschen Eigenproduktionen? Richtig, spärlich gesät.
Daher nehme ich euch mal mit in eine typische Fernsehwoche auf der britischen Insel. Die folgende Wochenübersicht ist ein wenig konstruiert aber grundsätzlich könnte eine Fernsehwoche in London, Liverpool oder Leeds abseits der großen Serien genauso aussehen.
Monday
Was dem Deutschen seine sonntägliche „Lindenstraße“ ist, kann der Brite sich nahezu jeden Tag geben. Und nicht nur das. Der Brite hat vier derartige TV-Urgesteine zur Auswahl. Begonnen mit „Coronation Street“, der Ur-Suppe wenn man so will, über „Emmerdale“ und den „EastEnders“ bis hin zu „Hollyoaks“. Die Folgen der Serien laufen teilweise jeden Tag von Montag bis Freitag, an manchen Tagen läuft eine Doppelfolge oder die Folge an sich ist länger aber durch eine Pause unterbrochen. Was alle Serien eint ist die Normalfolgenlänge von 30 Minuten. Und sie sind aufeinander abgestimmt. Ja, kein Scherz.
Der Ober-Soap-Nerd könnte jede Folge, jede Woche alle vier Serien schauen ohne auch nur eine Minute einer Konkurrenzserie zu verpassen. Die Episode von „Emmerdale“ auf ITV am Donnerstag, die mit der Überlänge, wird für genau 30 Minuten unterbrochen, weil da auf dem Konkurrenzsender BBC1 die „EastEnders“ laufen. Verrückt die Briten.
Auch die britischen Soaps zeichnen sich durch die verschiedensten gesellschaftlichen und ethnischen Schichten und Themen aus, durch die sich die jeweilige Handlung wühlt. An jedem verdammten Wochentag. So wie die „Lindenstraße“, nur eben in der Woche. Und der Vergleich hinkt auch nicht, denn die „Lindenstraße“ basiert sozusagen auf der „Coronation Street“ (Corrie) und ihren Geschichten. Wobei sich die britischen Soaps dann natürlich durch ihre Schwerpunkte und Settings unterscheiden. „Coronation Street“ ist eher komödiantisch angehaucht auch wenn sie dennoch krasse Themen wie Verbrechen, Vergewaltigungen und Serienmorde thematisieren. „Emmerdale“ spielt größtenteils in einem Pub und sorgt so schon einmal für ein anderes Setting als das ständige Hin-und-Her Springen zwischen den Wohnungen oder den Büros in den anderen Soaps. Jeder Brite kann seinen ganz persönlichen Favoriten suchen und finden.
Aber wie gesagt, muss er gar nicht, da die Ausstrahlungstermine aufeinander abgestimmt sind.
Wednesday
Mittwochs wird in den Küchen der Nation gebacken wie die Weltmeister. Das mag man kaum glauben aber die Briten haben eine große Backvorliebe auch abseits der kleinen Kekse, die zur besten Tea-Time gereicht werden. Und diese Liebe zu den kleinen und großen Naschereien ist die Antriebsfeder eines der beliebtesten und erfolgreichsten Fernsehformate der Insel: „The Great British Bake Off“.
Eine TV Show zur besten Sendezeit, in der sich Teilnehmer, Runde um Runde durch einzelnen Backdisziplinen wie Kuchen, Kekse und Desserts backen, um am Ende die britische Backkrone aufgesetzt zu bekommen. Nicht unerwähnt bleiben sollte die Tatsache, dass dies alles sympathisch süffisant und teilweise dramatisierend kommentiert und moderiert wird. „The Great British Bake Off“ ist ein wahrer Straßenfeger. Das Format befindet sich aktuell mitten in der sechsten Staffel. In dieser Woche steht im Übrigen Gebäck auf dem Speiseplan der Fachjury. Das Format, welches ähnlich professionell wie ein Sportgroßereignis produziert und präsentiert wird, wird auch dementsprechend medial begleitet. Ganz besonders erfreuen mich die zahlreichen und lustigen Reviews zu jeder Folge in der britischen Presse. Not kidding! Neben den Ergebnissen vom Wochenende aus der Premier League dürften die Leistungen der Kontrahenten Thema Nummer Eins auf dem Schulhof des Lebens sein. Zumindest für die Zeit der TV Show.
In Deutschland gab es auch mal einen Ableger der Show, nannte sich „Das große Backen“ und lief bei SAT1. Moderiert wurde die Sendung von Enie van de Meiklokjes und war vom Feeling her nur schwerlich mit dem Original zu vergleichen. Ist aber nicht so schlimm, das Original wird noch eine zeitlang laufen.
Friday
Am Ende der Woche kommen die Rätsel- und Wissensmagazinfreunde auf ihre Kosten. Aber wer jetzt an sowas wie „Deutschlands schlaueste Schornsteinfeger“ denkt, der irrt. Denn mit „QI“ bzw. „Quite Interesting“ hat die BBC seit 2003 ein sehr unterhaltsames Format in ihrem Programm. „QI“ ist eine humoristische Quizsendung, die aktuell von Stephen Fry („Blackadder“, „Jeeves and Wooster“) moderiert wird und sich seit dem letzten Wochenende in der 13.Staffel befindet. Allerdings bezeichnet die Sendung ihre Staffeln nicht nach der chronologischen Zahl sondern nach dem Alphabet. Denn jede der Staffeln ist einem Buchstaben gewidmet.
Pro Episode widmen sich Fry und sein Rateteam, welches hauptsächlich aus Comedians besteht, interessanten Themengebieten, die eben mit dem Buchstaben der Staffel beginnen. Die Staffel M begann beispielsweise mit Maladies, also Krankheiten. Zu diesen Themengebieten stellt Fry interessante und unterhaltsame Fakten vor und stellt dazu Fragen. Das Rateteam ist neben der korrekten Beantwortung zudem noch an einer äußerst lustigen Antwort interessiert. Denn dies unterhält nicht nur das Publikum, nein, lustige Antworten geben mehr Punkte als die reine, nackte Wahrheit. Falsche Antworten führen natürlich zu Punktabzügen. Das Regelwerk ist immens, so richtig dran halten, tut sich niemand. Die Regeln werden von Fry auch immer mal wieder frei nach dem persönlichen Duktus gebogen und gebrochen. Es kam beispielswiese schon mal dazu, dass das Publikum am Ende des Tages als Gewinner feststand.
Neben dem kennenlernen interessanter Fakten und der Aufklärung verbreiteter Irrtümer wird einem zudem auch noch ein unterhaltsamer Abend ins heimische Wohnzimmer geliefert.
Ein ähnliches Format kennt man in Deutschland mit „Genial daneben“. Auch wenn hier die Fragen von den Zuschauern kommen und ein kleines Preisgeld gewinnen können. Bei „QI“ steckt eine riesige Redaktion dahinter, die zudem eine immense Wissensdatenbank aufbaut und betreut, Bücher schreibt und herausgibt, es gibt Apps, Spiele – ach, alles was das „QI“ Fanherz gebrauchen kann.
Saturday
Das Wochenende ist erreicht, nun werden wir sportlich. Und auch ein wenig persönlich, so zum Abschluss der Woche. Als ich noch jünger war, habe ich einen Sport betrieben, den man nicht unbedingt vor sich her trägt wie den Wanderpokal eines Kreisklassenfußballturniers, weil er unter Jungs als eher uncool gilt. Beim weiblichen Geschlecht kam mein Sport dahingehend (natürlich) hervorragend an. Je älter ich wurde, desto neidischer wurden aber auch die Blicke der Jungs, da ihr „Gewackel“ in der Disco eher semicool aussah. Ich spreche übrigens vom tanzen. Ganz am Ende meiner „Karriere“ standen diverse Einzelturniere im Lateintanzen aber auch unendlich viele Formationsturniere in meinem Startbuch. Und ich kann behaupten, mal bei einer Deutschen Meisterschaft der Lateinformationen über das Parkett geschwebt zu sein. Lang, lang ist es her.
Von daher gehört „Strictly Come Dancing“ natürlich zum Pflichtprogramm für einen Tänzer. Aber auch sonst dürfte die Show, in der Profis mit berühmten und weniger berühmten Prominenten auf der Tanzfläche stehen, zum samstäglichen Fernsehprogramm gehören, wenn man auf gute Unterhaltung und eine schöne Show steht. Und das zur besten Sendezeit. Die aktuelle Staffel in England hat in diesem Jahr auch einen leichten persönlichen Bezug, denn Otlile „Oti“ Mabuse tritt auch in der Originalversion der Tanzshow auf, nachdem sie schon in der abgelaufenen deutschen Ausgabe „Let´s dance“ das Tanzbein geschwungen hat. Wir sind bzw. waren sozusagen Vereinskameraden und ihr Tanzpartner war der Mann, der mich noch höchstpersönlich durch den Tanzsaal scheuchen durfte. Und musste. War eine schöne Zeit. Aber genug dem Schwelgen in Erinnerungen. Tanzt!
Aber hier ist es ja auch ganz schön
So ungefähr könnte eure Fernsehwoche aussehen, wenn ihr aktuell in England wohnen würdet. Dazu kommt natürlich noch die ein oder andere Serie, international erfolgreich oder nahezu unbekannt. „Sherlock“, „Dr.Who“, „Broadchurch“ oder „Luther“, um nur mal vier zu nennen. Aber über diese Serien berichten wir hier ja ab und zu auch bei sAWE.tv. Daher müsst ihr nicht unbedingt sofort auswandern, nur weil euch das internationale Fernsehprogramm so gut gefällt. Denn wir bringen euch auch diese Woche die Welt der Serien zu euch nach Hause, auf eure Smartphones und eure PCs oder Tablets. Schön dass ihr uns folgt.
Es gibt noch so viel zu sehen! Erst recht hier bei sAWE.tv. Habt eine schöne Woche.
Greetz,
Tobias
Danke für den OTR Tipp! Ich wusste bislang nicht, dass dort auch BBC und Co. integriert sind, das ist ja echt super.
Gerne.
Noch ein kleiner Hinweis: bei otr gibt es ja zwei Mitgliedschaften. Einmal die kostenlose und einmal die Premiummitgliedschaft. Großer Unterschied – neben der Zahlung – ist die Tatsache, dass man bei der kostenlosen Mitgliedschaft nur die Programme runterladen kann, die man vorher auch programmiert hat. Bei der Premiummitgliedschaft ist dies nicht notwendig.
Da muss die Datei nur noch available sein.
Solltest du noch weitere Fragen haben, einfach fragen.
Beste Grüße
Tobias
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