Folge 4 für unseren Saul, der noch immer unter seinem eigentlichen Namen Jimmy McGill verkehrt.
Inhalt
In den ersten Minuten der Folge sehen wir erneut einen Rückblick in Sauls Vergangenheit. Er ist mit einem Saufkumpel unterwegs, den er offenbar gerade erst kennen gelernt hat. Er fragt, wie Saul heißt, dieser antwortet darauf hin „Saul – S’all good man“. Da ist er also, der Name, den er später annehmen wird. In einer Seitenstraße sehen die beiden daraufhin ein Portemonnaie, darin sind rund $1.000. Saul und sein Kumpel checken den Ausweis und sehen einen dicken Mann auf dem Bild. Danach streifen ihre Blicke durch die Gasse, hinter eine Mülltonne sehen sie Beine. Es ist der Mann auf dem Ausweis, der dort betrunken liegt. Lallend beleidigt er beide, ohne aufzustehen. Daraufhin schnappt sich Saul seine Uhr und meint zu seinem Kumpel, dass er das Geld behalten könne. Dieser riecht die Lunte und will sehen, was für eine Uhr es ist. Und tatsächlich, es ist eine Rolex im Wert von ca. $3.000, wie Saul bemerkt. Sauls Kumpel will die Uhr haben, doch Saul sind die $1.000 zu wenig – also muss sein Kumpel noch etwas drauf legen, $500 aus seiner Tasche. Juchzend haut er ab und lässt Saul bedröppelt stehen. Doch so bedröppelt ist Saul nicht, denn alles war nur vorgetäuscht. Die Rolex ein Fake, der betrunkene ein Freund von Saul – so verdiente er sich also in seinen jungen Jahren etwas dazu.
Danach springen wir zurück in die Gegenwart. Saul ist bei den Kettlemans im Zelt. Sie wollen ihn bestechen, doch Saul bleibt hart. Er will, dass sie seine Klienten werden. Doch Frau Kettleman sagt ihm direkt, er wäre nur der Typ von Anwalt, der von schuldigen Menschen angeheuert wird. Das hat gesessen. Saul nimmt doch das Bestechungsgeld und macht sich aus dem Staub. Nacho, der Gangster, der wegen des angeblichen Kidnappings der Kettlemans im Gefägnis sitzt und Saul gedroht hat, dass wenn er ihn nicht raus holt, er ihn umbringen würde, ist trotz der Freilassung durch das Auffinden der Kettlemans nicht erfreut. Er droht Saul erneut und sagt, es wird ein Nachspiel haben. Er vermutet nach wie vor, dass Saul die Kettlemans gewarnt hat, womit er auch Recht hat. Doch noch einmal taucht er in dieser Folge nicht auf, erstmal ist Saul also aus dem Schneider.
Das Geld der Kettlemans investiert Saul, nachdem er den Kopf aus der Schlinge gezogen hat, in Werbung und einem schicken Anzug. Das dreiste daran, er kopiert Hamlin, den gehassten Partner der Kanzlei Hamlin & McGill. Hamlin schaltet daraufhin ein Gericht ein, welches ihm Recht gibt und verlangt, dass Saul die Werbung – ein riesen großes Billboard im Stile von Hamlin & McGill – entfernt. Saul beauftragt Kameraleute, die ihn dabei filmen, wie er seine Geschichte erzählt – der arme kleine Anwalt, der von der großen bösen Kanzlei fertig gemacht wird –, während im Hintergrund das Billboard abgebaut wird. Während der Aufnahme stürzt der Arbeiter von dem Gerüst und baumelt an einem Sicherheitsseil. Saul klettert heroisch die Leiter hinauf und rettet ihn – eine Inszenierung. Er hat den Arbeiter bezahlt. Das ganze lohnt sich aber, denn er kommt in die Zeitung und endlich rufen ihn auch Klienten an.
Fazit
Das Fazit der letzten Folgen könnte ich fast 1:1 kopieren. Nach wie vor schafft es die Serie trotz weniger Höhepunkte einen wahnsinnigen Sog aufzubauen. Man taucht ein in die absurde und leicht komödiantische Welt des „S’all good man“ ab. Vom Stil her erinnert es mich an den Film und die Serie Fargo. Dort wurde ebenfalls komödiantisch, aber trotzdem sehr fein und detailliert jeder Charakter in Szene gesetzt, ohne dass es in Ermangelung von Cliffhangern oder anderen extremen Ereignissen langweilig wurde. Better Call Saul geht dabei sogar noch weiter. Es gibt bislang keine einzige Nebenstory, alles wird aus Sicht von Saul erzählt. Normalerweise würde ich denken, dass sich das spätestens nach einer Folge abnutzt, aber dem ist nicht so. Better Call Saul startete mit vielen Vorschusslorbeeren, die dadurch gewonnenen Freiheiten nutzt die Serie gekonnt.
Man spürt, hier wird eine klare Linie verfolgt, frei von Druck oder Meinungen anderer: Folge 4 macht dabei keine Ausnahme. Eine wirklich tolle Episode.
Das Opening fand ich super! Auch weil Kevin Weisman (Hello Ladies) am Start war. Insgesamt vielleicht etwas zu oft „smartes Inszenieren“ am Stück, aber definitiv sehr gute Unterhaltung!
Gelungene Episode!
Die Serie fing mit „Uno“ lahm an aber die darauffolgenden Episoden waren einfach nur eine Meisterleistung des Regisseurs Vince Gilligan.
S’all good man
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