Wer hat sich nicht schon mal Gedanken darüber gemacht, wie die Zukunft aussehen könnte? Jeder. Oder? Wobei die meisten von uns ja eher die nähere Zukunft vor Augen haben dürften. Aber wie könnte eine Zukunft der Menschheit aussehen? So in 100 Jahren. Wäre doch interessant zu wissen, wie es mal unseren Kindeskindern ergehen könnte. Wenn man allerdings großer Fan der Serie „Black Mirror“ ist, und sich deren Zukunftsszenarien als Ausgangsbasis für derartige Gedankenspiele nimmt, der sollte vielleicht eher darüber nachdenken, ob er überhaupt Kinder in diese Welt setzen will. So richtig lecker ist die Zukunft in Charlie Brookers Augen ja nun wirklicht nicht.
Und wenn man sich die Folgen der bisher drei veröffentlichten Staffeln der Serie so anschaut, muss man zugeben, dass wir uns in dem ein oder anderen Bereich durchaus in diese Richtung entwickeln könnten. Oder es schon tun? Ist „Black Mirror“ bereits zur Realität geworden? Ein durchaus interessantes Thema, mit dem man sich mal selbst reflektierend auseinandersetzen sollte.
Für die Besucher des London’s Barbican Centre, das größte Kultur- und Konferenzzentrum Londons, wird dies von Juni bis September nun wirklich zur Realität. Zumindest in Form einer Ausstellung.
Denn die Folge Fifty Million Merits aus der 1. Staffel von „Black Mirror“ wird die Besucher der neuesten Ausstellung „Into the Unknown: a Journey Through Science Fiction“ begrüßen und in die Ausstellungsräume begleiten. Im Eingangsbereich wird der Folge im Rahmen mehrerer Videoinstallationen somit ein prominenter Platz zugewiesen, in denen verschiedenste Szenen in Dauerschleife laufen werden.
Wer sich gerade nicht an die Folge erinnern kann, in „Fifty Million Merits“ (dt. „Das Leben als Spiel“) geht es in einer dystopischen Zukunft um die allgegenwärtige Multimedialität, die Kommerzialisierung unseres Alltags und unseren unersättlichen Durst nach Ablenkung. Man sitzt stundenlang in einem Fitness Studio auf einem Fahrrad und erradelt sich Punkte, die so etwas wie eine Währung in dieser Welt ist. Man kann sich Luxusgegenstände kaufen, sich von der Dauerberieselung der allgegenwärtigen Werbung, Spielshows und Pornofilmen befreien und, wenn man ganz viele Punkte hat, in eine der beliebten Unterhaltsungscastingsshows einkaufen. Und wenn man dort gewinnt, hat man die Chance, aus seinem eintönigen Leben in ein neues und aufregendes Leben aufzusteigen.
In meinen Augen eine der besten Folgen der Serie so far!
Solltet ihr also in der Zeit vom 03.Juni bis zum 01. September in London weilen und etwas Zeit haben, besucht doch mal das Barbican und seine neueste Ausstellung. Wird sich bestimmt lohnen.
„Uncover hidden gems from original manuscripts by Jules Verne to props and models from blockbuster films including Star Wars™, Star Trek, Interstellar, District 9, Alien, Jurassic Park and Godzilla. Interact with new work by the Oscar award-winning VFX specialists behind Ex Machina and The Martian, adventure into a gallery of aliens and discover vintage postcards and advertisements promoting Soviet visions of space. Find out about the ways in which contemporary art has used Science Fiction as a framework to address the important and sometimes subversive questions of our time, with work by Larissa Sansour, Soda_Jerk, Dara Birnbaum, Trevor Paglen, Conrad Shawcross, Isaac Julien and many more. Into the Unknown takes you on an extraordinary journey, from the 19th century cabinet of curiosities to the vast vistas of space, through future cities and into the inner landscapes of human perception.“
via: indiewire.com
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