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Meinung und Gedankenspiele zur Dramaserie

Bloodline Season 1 – Review & Prognose

23. April 2015, 08:45 Uhr

Zum Start der Serie wurde von Netflix ein PR Feuerwerk abgebrannt: Plakate, Videos und weltweite Interviewtermine mit den Stars, eben das volle Programm. Aus der Feder der Macher von Damages, in der Glenn Close die Hauptrolle übernahm, kommt nun der nächste Knaller – so wurde es uns eingetrichtert.  Aber stimmt das auch? Kann die Serie dem Hype gerecht werden? Die erste Folge zumindest, Review siehe hier, machte einen guten Eindruck. Das muss allerdings nicht viel heißen, auch wenn die Cast exzellent besetzt wurde.

Da die Staffel komplett veröffentlich wurde, machen wir wie bei House of Cards den Rundumschlag und werden in diesem Artikel die komplette Staffel besprechen. Wer noch gar nicht weiß, worum es geht und was Bloodline ist, der kann sich unser Interview mit den Stars anschauen, in dem auch nicht gespoilert wird:

Bloodline Interview: Kyle Chandler, Ben Mendelsohn, Todd A. Kessler, Daniel Zelman

Inhalt

Bloodline spielt in den Florida Keys. Eine hervorragende Entscheidung, denn die Umgebung hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Die Bilder treiben einem tatsächlich Schweißperlen auf die Stirn, man kann die Hitze fast greifen. Dazu kommt die traumhafte Landschaft. Eigentlich der perfekte Ort für eine Rosamunde Pilcher Verfilmung mit einem Titel wie „Hochzeit unter Palmen“ –  aber von der Landschaft sollte man sich nicht täuschen lassen, denn mit Romantik hat Bloodline wenig zu tun.

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Danny und John Rayburn (c) Netflix

Im Verlauf der Serie lernen wir eine ehrwürdige Familie kennen. Robert und Sally Rayburn haben ein Hotel aufgebaut und sich so Wohlstand und Anerkennung in der Region erarbeitet. Insgesamt zählen sie vier Kinder, von denen drei in der direkten Umgebung leben. Allen voran John, Sheriff im Ort und selbst Vater. Dann wären da Meg, sie ist erfolgreiche Anwältin, und Kevin, der einen Yachthafen betreibt. In dieser Auflistung fehlt Danny, er ist zwar der älteste der Geschwister, aber er wohnt nicht in der Nähe. Warum? Er ist das schwarze Schaf der Familie und in Ungnade gefallen. In der ersten Folge sieht man ihn, wie er extra für die Feier der Familie nach Jahren der Abstinenz anreist.

Die Geschichte der Staffel dreht sich komplett um Danny. Seine Mutter und John freuen sich, dass er da ist. Sein Vater und Kevin sind extrem zurückhaltend und würden es am liebsten sehen, wenn er so schnell wie möglich den Ort verlassen würde.

Doch Danny denkt nicht daran und versucht, mit einigen Rückschlägen, das Vertrauen der Familie zurück zu gewinnen. Es geht hin und her: Danny, der gute Bruder, und Danny, der böse Bruder. Als der Vater der Familie einen Herzinfarkt erleidet, rückt das Testament in den Fokus. Denn Vater Robert Rayburn will Danny aus dem Erbe streichen, dagegen wehrt sich aber Meg, doch nimmt den Wunsch erst einmal auf. Bevor der Vater sich durch das Bohren der Anwalts-Tochter um entscheiden kann, stirbt er. Danny ist offiziell aus dem Testament, doch die Geschwister entscheiden, ihn doch teilhaben zu lassen – zumindest mündlich. Bis diese Entscheidung auf Papier festgehalten wird, reagiert Danny aber bereits gereizt auf die erneute Ausgrenzung. Denn er wurde schon immer ausgegrenzt. Die Gründe liegen in dem Tod von Sarah, das fünfte Kind der Familie. Sarah ertrank unter der Obhut des jungen Dannys. Der Vater kam damit nicht zurecht, gab Danny die Schuld und verprügelte ihn heftig, so dass er bis heute noch Schmerzen in der Schulter hat. Wie sich in der Staffel herausstellt, haben alle den Vater gedeckt, die Mutter und die Geschwister – alle haben vor der Polizei gelogen, die wegen der Verletzungen ermittelte. Diesen Verrat hat Danny nie verwunden, auch wenn er so tut.  Doch mit den erneuten Demütigungen, dass man ihm nicht am Erbe teilhaben lassen will und zuvor aus der Stadt haben wollte, kommt er nicht zurecht. Er ist gebrochen und sieht ab und zu sogar die tote Schwester neben sich stehen und mit ihm sprechen.

Nach dem Tod des Vaters verhält sich Danny als ein fürsorglicher Sohn, welcher der Mutter unter die Arme greifen will.  Doch parallel geht er subtil gegen seine Geschwister vor. Anmerkungen oder sogar Erpressungsversuche – er will dem Verlobten von Meg erzählen, dass sie ihn betrogen hat – zeigen seine Wut und sein Ziel, Chaos zu stiften.

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Der böse Danny Rayburn (c) Netflix

Das Schöne an diesen Auseinandersetzungen: Man kann alle Beteiligten verstehen. Jeder hat seine Gründe und das macht es auch so schwer, Partei zu ergreifen. Mal ist man bei Danny, mal bei den Geschwistern. Die übergeordnete Frage lautet: Wie viel Kredit kann man Danny durch seine Erlebnisse in der Kindheit geben?

Bereits zu Beginn der ersten Folge sieht man, dass etwas Schreckliches passieren wird. John trägt den bewusstlosen Körper von Danny im Dauerregen in ein Boot und zündet es daraufhin an. Wie sich am Ende der Staffel herausstellt, ist Danny zu dem Zeitpunkt bereits tot und John versucht, den Mord an seinem Bruder zu vertuschen.

Die Ereignisse, die zu dieser Eskalation führen, folgen langsam aufeinander und steigern sich stetig. Man kann die Wut in John verstehen, welche zu dem Mord führt. Denn im Laufe der Staffel zerfällt das Bild der braven Familie, die nichts für Dannys Verhalten kann und nur unter ihm leidet. Alle haben Schuld und laden Schuld auf sich.

Kurz vor Ende der letzten Folge scheint alles geklärt. Der Mord wird nicht John angehängt, denn Danny hatte in der Staffel mit üblen Drogenhändlern zu tun. Sie werden verantwortlich gemacht. Doch bevor die Charaktere Zeit haben, mit den Ereignissen abzuschließen und zu ihren Leben über zu gehen, steht der Sohn von Danny auf der Matte, von dem niemand etwas wusste. Der große Cliffhanger der Staffel.

Auf der nächsten Seite findet ihr das Fazit und die Prognose zur zweiten Staffel.

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Donnerstag, 23. April 2015, 08:45 Uhr
BloodlineReview
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