Die Streaming-Zeiten bei Kindern und Jugendlichen explodieren, heißt es in der gemeinsamen Mediensucht-Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). In der Pandemie ist das tägliche Schauen von Videos und Clips um 45 Prozent angestiegen, haben die Experten ermittelt. Am Wochenende sieht jeder Dritte der 10- bis 17-Jährigen inzwischen über fünf Stunden auf die Bildschirme. Der Anteil der Intensiv-Nutzer stieg um bis zu 180 Prozent. Die Zahlen finde ich tatsächlich schon recht überraschend: Ich habe ja selbst zwei Kinder in dem Alter, und die beiden sind echt weit entfernt von dieser Bildschirmzeit.
Laut Studie gaben 90 Prozent Befragten im Mai 2021 an, in den zurückliegenden sechs Monaten Streaming-Plattformen mindestens einmal pro Woche genutzt zu haben, 45 Prozent nutzen diese täglich. Zum Vergleich: Eine tägliche Gaming-Nutzung berichteten 39 Prozent der Kinder und Jugendlichen, während 59 Prozent der Befragten täglich Social Media nutzten. Unter der Woche verbrachten Kinder und Jugendliche im Schnitt drei Stunden auf Streaming-Plattformen wie Netflix, Amazon und YouTube pro Nutzungstag (173 Minuten). Im Vergleich dazu liegen die wöchentlichen Nutzungszeiten von Games bei etwas unter zwei Stunden (109 Minuten) und für Social Media bei fast zweieinhalb Stunden (139 Minuten) pro Nutzungstag. Am Wochenende ergab sich eine Nutzungszeit von durchschnittlich 251 Minuten Streaming pro Nutzungstag. Nutzungszeiten beim Gaming lagen hier bei 175 Minuten und für Social Media bei 196 Minuten.
Streaming-Zeiten bei Jugendlichen: Laut DAK kein großer Geschlechterunterschied erkennbar
Laut DAK-Studie gibt es bei den Nutzungszeiten keinen nennenswerten Geschlechterunterschied: Während werktags Jungen durchschnittlich 175 Minuten streamen, sind es bei den Mädchen 171 Minuten. Am Wochenende nutzen Jungen mit 250 Minuten Streaming-Dienste nur unwesentlich kürzer als Mädchen (253 Minuten). Relativ große Einigkeit herrscht auch bei der Wahl der Lieblingsplattform: 50 Prozent gaben an, dass Netflix ihr Favorit ist, dicht gefolgt von YouTube (48 Prozent). Vor allem unter den sehr jungen Nutzern zwischen zehn und zwölf Jahren ist YouTube mit 56 Prozent sogar der absolute Spitzenreiter.
Zuhause haben wir auch regelmäßig die Diskussionen, wie lange man denn vor dem Bildschirm sitzen sollte. Da gibt’s ja zum Beispiel die 30-Minuten-Regel (halbe Stunde am Tag etwas schauen oder spielen), andere nutzen Abstufungen je nach Alter. Ich finde das immer schwierig zu entscheiden – Bildschirmzeit ist für mich nicht gleich Bildschirmzeit. Es kommt meiner Ansicht nach viel mehr auf die Inhalte an: Wird wii Sports gespielt, ist es für mich etwas anderes, als wenn stundenlang eine Serie durchgeschaut würde. Oder wenn man ein Fußball-Spiel schaut: Die Konsumhaltung ist ja im Prinzip nicht viel anders als wenn man direkt im Stadion sitzen würde. Von der Lernsoftware, die es mittlerweile auch in guten Ausführungen gibt, mal ganz zu schweigen.
Ich bin natürlich immer für Tipps und Erfahrungsberichte dankbar, wie das bei Euch gehandhabt wird – gerne in die Kommentare damit.
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