Der Trailer zum großen Jean-Luc Picard Comeback hat reingehauen. Die Trekkie-Szene, inklusive meiner Wenigkeit, ist total aus dem Häuschen und versucht so viel wie möglich aus den ersten Bildern herauszuarbeiten. In diesem Artikel möchte ich die Fakten und Spekulationen zur Serie zusammenfassen und natürlich auch meine Meinung kundtun.
Welche alten Bekannten sind dabei?
Dass wir Charaktere aus den alten Star Trek Serien wiedersehen werden, war relativ sicher. Wie sich jetzt herausstellt ist es aber nicht nur ein Wiedersehen. Data und Seven of Nine, bekannt aus „Star Trek: The Next Generation“ (TNG) Und „Star Trek: Voyager“, werden offenbar eine dauerhafte und tragende Rolle in der Serie spielen. Nach der Veröffentlichung des Trailers meldeten sich dann auch Jonathan Frakes und Marina Sirtis und gaben bekannt, dass sie in ihren TNG Rollen Riker und Troi ebenfalls mit von der Partie sind. Vermutlich ist dies aber dann nur ein kurzes Gastspiel. Ebenfalls dabei sein wird Hugh, ein Borg der durch die Crew der Enterprise seine Individualität entdeckte. Der Schauspieler Jonathan Del Arco, welcher damals Hugh spielte, wird inzwischen in der IMDB geführt und war auch auf der Comic-Con dabei.
Worum geht es?
Sicher wissen wir seit dem ersten Teaser, dass Picard nicht mehr in der Sternenflotte tätig ist. Bevor er austrat war er der Kommandant der größten Rettungsmission aller Zeiten. Ob diese von Erfolg gekrönt war wird nicht genannt, aber ein Misserfolg würde seinen Austritt aus der Sternenflotte erklären und ist somit wahrscheinlich. In seinem aktuellen Leben außerhalb der Sternenflotte fühlt er sich aber nicht wohl, weshalb er mit Freude der mysteriösen jungen Frau mit dem Nahmen Dahj helfen möchte. Dafür holt er Data zurück und trifft auf Seven of Nine. Er kommandiert in seinem neuen Abenteuer auch wieder ein Raumschiff, mit einer zusammengewürfelten Crew aus bisher unbekannten Star Trek Charakteren. Soweit die reine deskriptive Darstellung der Ereignisse.
Worauf baut die Serie auf?
„Star Trek: Picard“ baut direkt auf dem letzten TNG Abenteuer „Star Trek: Nemesis“ auf. Der (leider) sehr erfolglose Star Trek Kinofilm besiegelte damals das Ende der glorreichen TNG Crew. Am Ende opferte sich Data für Picard und die Enterprise konnte ein letztes Mal dem Bösen widerstehen. Data, der nun in „Star Trek: Picard“ zurückkehrt, kann demnach nicht der „echte“ Data sein. In dem Kinofilm geht es darum, dass die Romulaner an einem geheimen Plan arbeiteten, die TNG Crew zu replizieren Picard zu klonen und mit dem Klon den echten Picard zu ersetzen. Dazu gehörte ein Picard-Klon aber auch eine Kopie von Data. Dieser Nachbau war dem echten Data unterlegen. Bevor Data starb, spielte er seiner Kopie seine Erfahrungen ein. Der böse Picard-Klon nutzt in dem Film einen Data-Prototypen, um die Sternenflotte auszuspionieren. Bevor der echte Data das zeitliche segnete, spielte er seinem technisch unterlegenen Ebenbild seine Erfahrungen ein. Nun war es in der Zukunft offenbar möglich, diesen Low-Budget Data aufzurüsten und Data quasi wieder zu beleben. Da wir außerdem Seven of Nine im Trailer sehen, bekannt aus „Star Trek: Voyager“, und einen Borg Cubus, werden nicht nur die Romulaner, sondern auch die Borg eine entscheidende Rolle spielen.
Trivialerweise, aber ich schreibe es zur Sicherheit auf, spielt Picard im guten alten Star Trek Universum. Dem Universum mit Kirk, Sisko, Janeway und nicht dem 2009 etablierten J. J. Abrams Star Trek Universum, der sogenannten Kelvin-Zeitlinie.
Was ist mit Romulus?
Als gesichert scheint die Erkenntnis, dass die Heimatwelt der Romulaner zerstört wurde und die Geschichte der Serie maßgeblich durch diesen Umstand beeinflusst wird. Alex Kurtzman, Produzent der Picard Serie, verriet bereits im Januar, dass in der Serie das romulanische Imperium zerfallen sei. Diese Aussage passt zu den Ereignissen aus dem, eigentlich in einer anderen Zeitlinie spielenden, Star Trek Film aus dem Jahr 2009. Die Ausgangsbasis in diesem Film war, dass in der Zukunft der Heimatplanet der Romulaner mit dem Namen Romulus zerstört wird, weswegen ein Romulaner aus Rache den Vulkan in der Vergangenheit (oder Gegenwart des Films) vernichtet, wodurch dann eine neue Zeitlinie eingeleitet wird.
Wenn „Star Trek Picard“ den Umstand der Zerstörung vom Romulus aufgreift, dann würde die Serie die letzten drei Star Trek Filme gesichtswahrend würdigen, aber sie gleichzeitig links liegen lassen können. In wie weit die Rettungsflotte, welche im Teaser genannt wurde, damit in Zusammenhang steht ist nicht klar. Aber es ist denkbar, dass Picard die Evakuierung von Romulus geleitet hat.
Wer oder was steckt hinter Dahj?
Es gibt viele andere Theorien zu Dahj, sie könnte ein Kind von Locutus sein. So hieß Picard als er kurzzeitig von den Borg assimiliert wurde und in ihrem Namen die Invasion der Erde anführte. Dahj könnte aber auch die Tochter des Picard Klons aus „Star Trek Nemesis“ sein. Es wird sogar vermutet, sie sei die Tochter von Data (ja, es gab so eine Folge, in der Data sich eine Tochter baute).
Folgende Theorie scheint mir aber schlüssiger zu sein – auch wenn sie reine Spekulation ist: Wir sehen Seven of Nine und Picard, beide sind vorher nie zusammen getroffen. Dazu wird ein Borg Cubus eingeblendet. Picard war selbst kurz ein Borg, aber reicht das, um Seven of Nine sinnvoll in die Geschichte einzubauen? Dahj könnte die Tochter von Seven of Nine und Chakotey sei und somit dem Auftritt von Seven rechtfertigen. Dahj hätte als Tochter einer Borg auch etwas von der Technologie abbekommen und fühlt deswegen diese Verbindung zu Picard. Da sie in dem Trailer verfolgt wird, offenbar nicht von den Borg sondern wahrscheinlich von den Romulanern, ist der große Feind in der Serie der Rest des romulanischen Imperiums. Dahj sehen wir in einem Shot in einer Art Gefängnis, offenbar eine romulanische Einrichtung. Darin der Hinweis, dass seit ca. 16 Jahren keine Assimilation statt gefunden habe. Versuchen die Romulaner Borg Technologie einzusetzen und Dahj ist dafür der Schlüssel?
Welche Rolle spiele die Borg?
In der Serie wird Seven of Nine eine tragende Rolle spielen, soviel steht fest. Aber auch ein anderer Borg taucht auf. In „Star Trek: Picard“ wird Hugh, der von Picard aus dem Kollektiv geführte Borg aus TNG dabei sein.
Im Fall von Seven of Nine spielt offenbar das Ende von „Star Trek: Voyager“ eine Rolle, in welchem die Borg vernichtend geschlagen und die Borg Queen getötet wurde. Ob diese Tatsache zu einem kompletten Kollaps des Kollektiv führte könnte im Kontext des Auftauchens von Hugh tatsächlich der Fall sein. Der im Trailer gezeigte Cubus ist nicht im besten Zustand und das gezeigte Internierungslager, geführt von Romulanern, könnte auch an Bord dieses Cubus sein. Was für den Zerfall des Borg-Kollektivs sprechen würde. Hugh, der mit einer Gruppe von Borg Erfahrungen als Individuum gesammelt hat, könnte der neue Anführer der Borg sein und zur Hilfe der Inhaftierten bzw. Dahj eilen.
Chancen und Probleme
Was ich an dem vermutlichen Setup der Serie großartig finde ist, dass es offenbar sehr viele Referenzen und Bezüge zum guten alten Star Trek Universum gibt. Das freut den Star Trek Fan, der schließlich nicht umsonst etliche Stunden, Tage und Wochen investiert hat, um alle Serien und Filme auswendig sprechen zu können. Dazu kommt, dass die Romulaner und die Borg jeweils für erstklassike Episoden stehen. Einerseits durch List, andererseits durch pure Macht und Überlegenheit.
Das Problem an den ganzen Bezügen könnte sein, dass man eben ein Hardcore-Fan sein muss, um alles verstehen zu können. An „Star Trek: Discovery“ sieht man, dass Star Trek wieder an alte Erfolge anküpfen kann – wenn man einen sehr sanften Einstieg wählt. Weiterhin finde ich die Vorlange „Star Trek: Nemesis“ etwas unglücklich, denn seien wir ehrlich, der Film war wirklich nicht gut. Diese seltsame „wir wollen die Brücken-Crew der Enterprise Picard“ klonen Ausgangsbasis, was soll das? Auch die Geschichte um den Borg Hugh war damals in der „Star Trek: The Next Generation“ meiner Meinung nach eher schwach. Auch Seven of Nine zurück zu holen muss nicht die beste Entscheidung gewesen sein. Seven hat mit Janeway gut funktioniert, sie musste lernen ein Individuum zu sein; was sie offenbar jetzt aber ist. Dass Data wieder dabei sein wird, diese Tatsache ist einfach nur genial.
Am Ende kommt es aber wohl darauf an, wie die ganz neuen Charaktere einschlagen. Star Trek funktionierte immer dann gut, wenn das Team aus den Charakteren harmonierte. Wenn das der Fall ist, dann ist die Vorgeschichte nicht so relevant und alle Fans, ob alt oder neu, werden Freude an der Serie haben.
Alter Falter. Wenn ich lese „TNG Brückencrew soll geklont werden“ weiß ich dass der Verfasser leider leider null Plan hat worüber er da schreibt. Den Film am besten nochmal schauen bitte. Es gibt nur um Picard der geklont wurde um den Captain den Flagschiffs auszutauschen. B4 ist ein Prototyp der aussieht wie Data und nicht mehr. Auch sonst wurde niemand und sollte niemand geklont werden… Romulus übrigens mit dem O nach dem R… sorry aber es nervt mich tierisch an wenn Leute denken Sie hätten übelste Ahnung nachweisslich keine haben. Ich habe jeden Funken Gerüchte aufgeschnappt aber auf die dämliche Theorie eines Kindes von Seven und Mr. Langeweile kommt NIEMAND. Trotzdem danke für den Artikel, Nur so bleibt Star Trek im Gespräch
Hey Tom, vielen Dank für das Feedback. Es ist schon lange her, dass ich Nemesis gesehen habe. Mein Unterbewusstsein scheint dann die Geschichte größer gemacht zu haben als sie war; ich habe den Artikel korrigiert.
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