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seriesly AWESOME Kommentar 12/16

Dauerhafte Verfügbarkeit von Serien: Brauchen wir das wirklich?

4. Dezember 2016, 16:10 Uhr
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Das Problem der heutigen Zeit? Die Erwartung der ständigen Verfügbarkeit. Sei es im Job, für den man auch am Wochenende ausnahmsweise noch ein paar Mails beantwortet; sei es im Privatleben, in dem Freunde erwarten, dass man sich auf die eben erst geschriebene Nachricht zurückmeldet – man kann ja schließlich sehen, dass sie bereits gelesen wurde. Hat sicherlich jeder schon so erlebt und von dieser Erwartungshaltung kann sich von uns vermutlich auch keiner ausnehmen. Und im Serienuniversum ist es mittlerweile nicht mehr anders. Schon lange fiebern wir nicht mehr auf den einen Moment hin, an dem die neue Folge XY linear im Fernsehen ausgestrahlt wird. Unser Sehverhalten hat sich vollkommen verändert.

Hat ein TV-Sender keine Mediathek, in der man Sendungen zeitversetzt „nach“schauen kann, ist er wirklich schlecht aufgestellt. Hat ein Streaming-Anbieter keine Download-Funktion, durch die man sicherstellen kann, sich die Wunschepisoden vor dem Urlaub in der Berghütte oder der Zugfahrt in der Regionalbahn ohne WLAN noch eben herunterzuladen, so kann er auf dem Markt nicht mithalten. Gerade erst wurde bekannt gegeben, dass Netflix nun auch im Offline-Modus verfügbar ist. Ein riesiger Schritt für den Streamingdienst und seine Binge-Zuschauer. Einfach vorher die Wunschfolge herunterladen und zum Wunschzeitpunkt anschauen.

Auch die Verfügbarkeiten von US-amerikanischen Serien in Deutschland nähern sich dem US-Start immer stärker an und sind hier teilweise gleichzeitig zur Originalausstrahlung abrufbar. Mit den richtigen Abonnements und Apps von den richtigen Streamingdiensten können wir immer und überall unsere Lieblingsserien schauen. Wenn man es genau nimmt, brauchen wir nie wieder eine Pause vom Serien schauen einlegen.

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© Netzwelt

Das hat alles einen sehr großen Vorteil: Wir brauchen uns an keine Sendezeiten mehr halten, wir brauchen den Rekorder, der uns die Sendung aufnimmt, nicht mehr zu programmieren, wir brauchen den Rekorder an sich überhaupt nicht mehr. Wir müssen uns keine Zeit freihalten, das Sofa nicht reservieren, unsere Termine nicht anpassen. Doch ist das alles wirklich ein Vorteil? Klar, wenn ich eine lange Zugfahrt vor mir habe und beim Lesen sowieso immer einschlafe, ist es pure Freude, meine Lieblingsserie weiterschauen oder Friends zum 271. Mal sehen zu können. Wenn ich bei der Arbeit festhänge und den Beginn der neuesten Episode The Walking Dead verpasse, ist es eine Sorge weniger, wenn ich weiß, dass ich sie zu jeder Zeit nachholen kann.

Wenn wir nun aber immer und überall die Möglichkeit haben, Serien zu sehen und neue Folgen alle auf einmal verfügbar sind, haben wir auch keine „Ausrede“ mehr, die neueste Folge Westworld oder Gilmore Girls noch nicht gesehen zu haben, nicht auf dem neuesten Stand zu sein, nicht mitreden zu können – und vor allem: sich vor Spoilern zu fürchten.

Sehnen wir uns nicht manchmal den Moment zurück, in dem wir wussten, dass alle genau jetzt den Fernseher anschalten, um exakt in der Minute nach Ende anzufangen, über das Gesehene zu diskutieren? Haben wir heute nicht immer das Gefühl, nicht up-to-date zu sein? Könnten wir nicht immer viel eher dran sein? Und setzt uns das nicht in gewisser Weise total unter Druck? Oder könnt ihr euch freimachen davon und eurem eigenen Rhythmus folgen, ohne einen Gedanken an Spoiler oder Aktualität zu verschwenden?

Beitrag von:
Sonntag, 4. Dezember 2016, 16:10 Uhr
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5 Kommentare

  • Kien
    Kien

    Puh. Noch bei der Überschrift dachte ich noch, dass ich dazu eine klare Meinung hätte. Nach dem Lesen des Artikels bin ich mir da nicht mehr so sicher.

  • Uli

    So weit her ist es mit der ständigen Verfügbarkeit (leider) doch noch nicht. Die Downloadfunktion bei Sky kostet extra, bei Amazon darf man Inhalte nur jeweils 48 Stunden offline ansehen (supernervig bei Kinderserien im Urlaub) und bei Netflix gibt es aktuell ja nur eine Pressemitteilung.

    Aber ich fand es auch blöd, dass Netflix beispielsweise alle neuen Gilmore Girls Folgen auf einmal veröffentlicht hat. Damit hat man überhaupt keine Zeit mehr Dinge auf sich wirken zu lassen oder im (virtuellen) Schulhof zu diskutieren. Letztlich finde ich es auch wirtschaftlich unverständlich, so holt man sich einen Probeaccount, „binged“ alle Folgen hintereinander weg und kündigt anschließend wieder.

  • Schmaal

    Ich will ja nicht nerven (sagte er, bevor er es doch tat… 😄), aber warum gibt es diese Rubrik eigentlich nicht mehr? Zeitproblem? Themenproblem? Finde ich schon schade. Gab vieles, wo ich einverstanden war. Bei anderen Sachen war ich nicht so dabei. Und manches hatte ich gar nicht auf dem Schirm.

    Man soll ja absteigen, wenn das Pferd tot ist, aber falls es noch zuckt würde ich mich über eine Fortsetzung sehr freuen.

    • Kira
      Kira

      Danke für das positive Feedback! Tatsächlich ist es wohl leider mehr ein Zeitproblem. Uns gefällt die Rubrik auch sehr gut und wir geben unser Bestes, hier wieder regelmäßiger unsere Meinung zum Ausdruck zu bringen und Diskussionen anzustoßen ;)

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