Es gibt Serien die gibt es eigentlich gar nicht. Wie kommt man auf die Idee dem „Trend“, „Hype“ oder wie man es auch bezeichnen mag, namens Selfie eine Serie zu spendieren und diese auch so zu nennen? Allein dieser Fakt regt mich schon wahnsinnig auf, stellt euch vor es gäbe die „Gangnam Style“ oder „Harlem Shake“ Serie. Aber beruhigen wir uns, vielleicht kann die Serie ja doch etwas – man soll ja vom Äußeren nicht auf das Innere schließen.
Inhalt
Worum geht es in Selfie? In der Hauptrolle spielt Karen Gillan ein It-, Selfie-, Social-Media oder Glamour-Girl namens Eliza, welche sich über die Anzahl ihrer Likes und Freundschaften auf Instagram und Facebook definiert. Alles dreht sich um sie, aus dem Off hören wir ständig ihre nervige Stimme, die uns Hintergrund Informationen und ihre Stimmung mitteilt.
Eliza arbeitet als Sales Women in irgendeiner Pharma-Firma. Gleich am Anfang schafft sie es sich – dank infantilem Humor – in einem Flugzeug voller Arbeitskollegen zu blamieren. Erst übergibt sie sich und dann platzen ihre Kotztüten, sie ist total eingesaut und alle machen Fotos von ihr und lachen. Das Flugzeug scheint übrigens danach nicht zu stinken, warum auch. Nach dieser „epischen“ Niederlage wird ihr Zuhause klar, dass sie gar keine echten Freunde hat, denn niemand kümmert es, dass es ihr schlecht geht. Ihr Plan: Sie muss sich „rebranden“, eine neues Image geben – eben neu erfinden. Dafür sucht sie sich den erfolgreichsten PR Menschen in der Firma aus, er heißt Henry und wird von John Cho gespielt. Sie hat Glück, denn Henry wurde vom Chef angewiesen mit einem Date zu der Hochzeit seiner Tochter zu erscheinen. Also nimmt er sich ihr mit diesen bedeutenden Worten an:
„I don’t like you, but I can change you“
Und so wie es kommen muss, schafft er es sogar in dem letzten Drittel der Folge sie äußerlich und innerlich zum Besseren zu verändern. Sie begleitet Henry zur Hochzeit in angemessenen Klamotten und interessiert sich langsam auch für ihre Mitmenschen. Dazwischen gibt es noch den kurzen Konflikt, dass sie ihm vorwirft ein Langweiler zu sein, was er wiederum einsieht und so ist die Dramaturgie für die Staffel gesetzt: Sie bringt ihm bei unterhaltsam zu sein und er bringt ihr bei, dass das Leben besser ist, wenn man sich auch für seine Mitmenschen interessiert. Achja und am Ende werden sich beide sicher noch in einander verlieben.
Fazit
Nach den ersten 12 Minuten hätte ich gerne wie Eliza am Anfang eine Kotztüte parat gehabt, so etwas Plattes und Schreckliches habe ich lange nicht mehr gesehen. Comedy muss zwar nicht logisch sein, aber so naiv und dumm wie Eliza dargestellt wird verwundert es schon, dass sie es überhaupt geschafft hat so alt zu werden und vorher nicht aus Blödheit heraus tot umgefallen ist. Die Witze – wenn man sie so nennen mag – basieren zu 99% auf irgendwelchen Internet Zitaten, da taucht beispielsweise Flappy Bird auf, „lol“ fällt gefühlt nach jedem dritten Satz und falls der ignorante Zuschauer es immer noch nicht verstanden hat, werden fleißig Social Media Icons eingeblendet.
Sofern man es nach diesem Auftakt tatsächlich schafft nicht abzuschalten, wird man mit dem letzten Drittel „belohnt“, welches sich durch zumindest einige latent unterhaltsame Szenen auszeichnet.
Schaut euch lieber A to Z an und macht einen Bogen um diese Serie. Selfie verdient für die ersten zwei Drittel 1 Stern, für das letzte Drittel 2, aufgerundet macht das immerhin:
Achja und damit ihr die erste Folge nicht schauen müsst, dieser Trailer fasst eigentlich alles zusammen:
Zum Schluss noch ein paar Zitate von Eliza:
L-o-L
Butt-Ugly
Hashtag
I got played like Flappy Bird
Insta-Famous
OK, das klingt nach links liegen lassen