Im Hause RTL tut sich (endlich) mal wieder etwas. Neben vielen altbewährten, aber dann doch eingestaubten Sendungen wie „DSDS“, „Let’s Dance“ und „Das Sommerhaus der Stars“, schaffen es neue Showideen sogar bis ins lineare Privatfernsehen ‒ und floppen dann. Zugegeben, manchmal werden langweilige Sendungen durch Trödel-Formate ersetzt oder sorgen immer wieder neu aufgesetzte RTL-Klassiker für schwache Quoten und Frust bei den jungen Formatentwickler:innen in Deutschland. Denn es gibt auch Lichtblicke und frische Ansätze, wie die ersten Folgen von „Die Verräter – Vertraue Niemandem!“ bei RTL zeigen.
„Die Verräter“ vom Publikum verraten
Und dennoch gehen auch hier die Einschaltquoten nach bereits mäßigem Start immer weiter nach unten. Während bei der TV-Premiere am 20. September immerhin noch 1,9 Millionen Leute (8,4 % Gesamtmarktanteil) einschalteten, sind es mittlerweile nur noch 1,3. Zu wenig für eine RTL-Sendung zur Primetime. Wird hier trotz der guten Rezensionen bald die Reißleine von den Verantwortlichen gezogen?
Gründe für RTL-Flops
Auch wenn RTL nicht unbedingt mein RTL ist, wäre es der neuen Reality-TV-Psychoshow doch zu gönnen, ein etwas anspruchsvolleres Publikum anzusprechen. Oder liegt hier auch schon der Grund, warum so viele neue Shows bei RTL floppen? Warum ausgerechnet RTL die Show-Fluktuation so hoch ist, könnte daran liegen:
Fehlende Originalität
Wenn im Rheinparkweg bei RTL das Brainstorming ins Stocken gerät oder neue Ideen nicht bis in die Köpfe der Verantwortlichen fließen, scheint der Griff zu Klassikern der einzige Ausweg: „Lasst doch mal wieder sowas wie ‚Wetten, dass..?‘ machen!“. So ist es kaum verwunderlich, dass die Neuauflage von „7 Tage, 7 Köpfe“ abgesetzt wurde. Mangelnde Originalität, Ähnlichkeiten mit bereits bestehenden Shows, fehlendes Vertrauen in junge Kreative ‒ so kann man sich kaum von der Streaming-Konkurrenz abheben und eine neue (anspruchsvollere) Zielgruppe ansprechen.
Schwache Konzeption und Ausführung
Ein gutes Showkonzept allein reicht natürlich nicht aus. Die Umsetzung, die Auswahl der Moderator:innen und Kandidat:innen sowie die Produktionsqualität sind entscheidend. Wenn das Gesamtkonzept nicht stimmt, schaltet auch niemand ein. Dass auch im Privatfernsehen immer wieder neue Konzepte den Weg in den linearen Quoten-Olymp schaffen, zeigt zum Beispiel ProSieben mit Jokos „Wer stiehlt mir die Show?“
Lineare Quote nicht repräsentativ
20:15 Uhr bei RTL muss doch fast von selbst laufen, oder? Nicht, wenn RTL+ dem linearen Fernsehen um Wochen voraus ist. Dann ist es so wie bei Twitter (sorry X) und der „Tagesschau“: Das Fernsehen weiß, was im Internet schon längst wieder ein alter Hut ist. Bei „Die Verräter“ hatten sich die Verantwortlichen sogar dafür entschieden, dass der Streaming-Anbieter die Folgen mit 2 Wochen Vorlauf zeigt. Kein Wunder, dass die lineare Quote dann kaum repräsentativ für den Erfolg einer Sendung sein kann.
RTL-Publikum liebt Show-Dinos
Sendeplätze werden von eingestaubten Show-Dinos *hust* sorry ‒ Legenden belegt. „DSDS“ mit Dieter Bohlen, „Lets’Dance“ und „Bauer sucht Frau“ laufen (leider) noch immer zu gut. Aber werden diese Sendungen aus Gewohnheit geschaut oder weil man den neuen Showformaten einfach keine Chance gibt? Welche Juwelen im RTL-Archiv schlummern, zeigt sich beim Versuch, die fantastische Sendung „Taskmaster“ auch nach in Deutschland ankommen zu lassen.
Welche neuen RTL-Formate wollt ihr sehen?
Gab es in der Vergangenheit RTL-Shows, die ihr gerne geschaut habt, aber leider viel zu früh abgesetzt wurden? Welche Konzepte würdet ihr gerne sehen wollen? Sind manche Sendungskonzepte einfach zu anspruchsvoll für das RTL-Publikum? Schreibt es in die Kommentare!
Bilder: RTL
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