Das Jahr neigt sich dem Ende zu und es ist vielerorts Zeit, die zurückliegenden elfeinhalb Monate Revue passieren zu lassen. So auch bei Netflix, das eines der wenigen Unternehmen weltweit sein dürfte, das der Coronavirus-Pandemie einigermaßen trotzen konnte. Zumindest zu Beginn, als man noch etliches an bereits Produziertem in der Pipeline hatte und die Leute überall auf der Welt gezwungen waren, daheim zu bleiben. Ein ähnlicher Effekt könnte auch jetzt zum Jahreswechsel stattfinden, nur fehlt jetzt vielleicht das große frische Futter für die nächsten Serienmarathons.
Wie dem auch sei, dennoch gab es dieses Jahr nicht nur allgemein etliche tolle neue Serien(-Staffel)-Starts auf Netflix zu sehen, sondern auch verdammt viele deutsch(sprachig)e Originals! Die Zeit, in der man noch zu jedem Format sagen konnte, es sei die x. deutsche Serie, ist vorbei. Mit „DARK“ hat gar das erste deutsche Netflix-Serienformat das Finale gefeiert. National wie international mit ganz großem Erfolg. Zwischenzeitlich hieß es, „DARK“ sei die erfolgreichste deutsche Serie und eine der meistgesehenen von Netflix überhaupt. Weltweit.
Jetzt hat Netflix mal wieder neue Zahlen veröffentlicht. Und auch wenn die recht weich sind, mal wieder einer anderen Datenbasis entspringen, sind wir ja froh, überhaupt konkrete Einblicke in das sonst oftmals so verschlossene Streaming-System zu erhalten. Und siehe da – „DARK“ ist zwar oben mit dabei, aber eben nicht GANZ oben.
Anzahl internationaler Top-10-Platzierungen deutschsprachiger Netflix-Produktionen
„Nie zuvor war deutschsprachiger Content so erfolgreich und populär auf der ganzen Welt wie in diesem Jahr. Mit hohen Investitionen in die hiesige Produktionslandschaft und der Bereitschaft, weiterhin mutige Entscheidungen für ungewöhnliche Projekte zu treffen, bietet Netflix mit Serien, Spielfilmen, Dokumentationen oder Stand-up- und Comedy-Formaten zahlreiche lokale Inhalte für unterschiedliche Geschmäcker und Interessen. Netflix bietet Unterhaltung für jede Gelegenheit und öffnet Talenten vor und hinter der Kamera eine weltweite Bühne.“
2. „Dark“ (Dritte Staffel) (85)
3. „Freud“ (67)
4. „Isi & Ossi“ (60)
5. „Freaks – Du bist eine von uns“ (55)
6. „Unorthodox“ (50)
7. „How to Sell Drugs Online (Fast)“ (Zweite Staffel) (43)
8. „Biohackers“ (36)
9. „Was Wir Wollten“ (24)
10. „Betonrausch“ (8)
Die Zahlen muss man jedoch etwas relativieren. Oder zumindest wissen, dass man das tun sollte, denn leider fehlen uns ja die konkreten Mittel dazu. Hier wird lediglich die Anzahl der Länder herangezogen, in denen die Serien jeweils Top-10-Platzierungen erhalten haben. Das sagt aber natürlich nicht zwangsläufig alles über die Beliebtheit aus. Die Übersicht dient lediglich als Indikator internationalem Interesses. Selbstredend macht es einen Unterschied, ob man in 91 oder acht Ländern in der Top-10-Liste gelandet ist, aber zum einen wissen wir nicht, wie lange und auf welchen Positionen die Titel waren (91 Länder, in denen ein Titel jeweils für einen Tag auf Rang 10 war, kann weniger wert sein, als acht Länder, in denen man 28 Tage auf Rang 1 positioniert war), zum anderen hatten ja nicht alle die gleiche Konkurrenzsituation. Aufgrund unterschiedlicher Veröffentlichungs-Daten mussten die einen Formate gegen neue Staffeln von „Stranger Things“ und Co. antreten, während andere das Sommerloch gefüllt haben. Will sagen: Ja, nette Statistik, die Tendenzen offenbart, aber eben nicht komplett ins Detail skalierbar. Aber hey – „Barbaren“ war damit die zweit-erfolgreichste nicht-englischsprachige Serie weltweit, geschlagen lediglich von der vierten Staffel „Haus des Geldes“, die in 92 Ländern Top-Platzierungen erreicht hat.
Gerne hätte ich hier noch weitere Informationen erhalten. Zum Beispiel eine interaktive Karte, so dass man sehen kann, welche Formate in welchen Ländern besonders gern gesehen waren. Vielleicht ja dann 2021…
Bilder: Netflix
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