Für Freunde und Liebhaber von „Downton Abbey“ könnte ab Sonntag zumindest für kurze Zeit ein neuer Zeitvertreib ins Haus schneien. Der Downton Abbey Film lässt ja noch etwas auf sich warten. Die Zutaten von „Doctor Thorne“ sind downtonesk und der Name Julian Fellowes steht für eine erwartungsfreudige Grundhaltung, die nach allem, was man weiß, wohl erfüllt werden dürfte.
Doctor Thorne ist das dritte Buch der „Chronicles of Barsetshire“ von Anthony Trollope, einem der bekanntesten und beliebtesten Schriftsteller in und aus der Viktorianischen Zeit. Die sechs Romane dieser Buchreihe behandeln vorrangig das Leben und Streiten des Adels und der Kirche, deren politischen Auseinandersetzungen, romantische Abendteuer und sozialgesellschaftliche Entwicklungen dieser Zeit, gespiegelt durch die beteiligten Familien und Personen, unter Anderem eben durch die Familie Thorne, dessen Treiben wir im Dreiteiler „Doctor Thorne“ beobachten werden können.
Im Mittelpunkt des Dreiteilers steht Mary Thorne, die Nichte des namensgebenden Doctor Thorne und ihre romantische Affäre mit Frank Gresham, dem einzigen Sohn des örtlichen Gutsherren. Oder kurz gesagt, wir haben hier eine Liebesaffäre über die eigenen sozialen Schichten hinaus. Zudem spielt mal wieder das Geld eine große Rolle. Vor allem, wenn man es nicht hat. Diese Beziehung wird von der Mutter von Frank Gresham natürlich nicht gerne gesehen, da sie sich nicht nur eine gute Partie für ihren Sohn erhofft sondern dies ähnlich wie bei „War & Peace“ zudem noch überlebenswichtig für die gesamte Familie an sich wäre, da die Familie Gresham nur ihren Standard halten kann, da sie einen reichen Gönner zu ihren Freunden zählt. Zudem hat Mutter Gresham bereits eine gute und vor allem reiche Partie im Auge. Money talks!
Die Hauptrollen im Dreiteiler sind prominent besetzt, Doctor Thorne wird von Tom Hollander dargestellt, Rebecca Front wird die „böse“ Mutter Gresham verkörpern, Ian McShane (endlich mal wieder auf dem Bildschirm) wird den reichen und alkoholabhängigen Gönner Sir Roger Scatherd seine Stimme und vor allem Ausdruckskraft leihen. Die beiden Turteltauben Mary und Frank werden dabei von den zwei Jungschauspielern Stefanie Martini und Harry Richardson dargestellt.
Der Dreiteiler wird ab diesem Sonntag bei itv den Dramaserienplatz von „Downton Abbey“ einnehmen und versuchen in den folgenden drei Wochen dem Publikum zumindest ein wenig das Gefühl zu vermitteln, dass der gute Geist von „Downton Abbey“ weiterhin im britischen Fernsehen und vor allem bei itv weiterlebt, wobei ich schon davon ausgehe, dass die Miniserie ihren eigenen Charme entwickeln und die Zuschauer begeistern wird.
Ich werde mir den Dreiteilern auf alle Fälle mal reinziehen und bestimmt auch hier darüber berichten. Allein schon wegen Ian McShane.
Bilder: itv
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