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As Time Goes By

Downton Abbey S06E01E02 – Double Feature

29. September 2015, 19:23 Uhr
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Downstairs

Die finanziellen Probleme, die sich bei den Crawleys andeuten, bleiben natürlich auch bei den Bediensteten nicht unbemerkt. Einen gehörigen Anteil daran hat die Kammerzofe der Dowager, die ihren Mund nicht halten konnte. Vorrangig um das Gefühl der Unsicherheit bei den Kollegen zu genießen, da sie glaubt einen sehr sicheren Job inne zu haben. Dass sie sich dessen nicht unbedingt sicher sein kann, gibt ihr Violet in ihrer typischen Art klar zu verstehen.

Ganz andere Probleme haben die Bates, die immer noch unter Mordverdacht stehen. Dies löst sich dann aber in der zweiten Folge nahezu geräuschlos auf. Die wahre Täterin hatte sich gestellt. Ende gut, alles gut? Natürlich nicht. Julian Fellowes scheint einen Narren daran gefressen zu haben, die Bates durch Höhen und Tiefen zu treiben. Das nächste Tief deutet sich auch schon an, denn es scheint, dass Anna keine Kinder gebären kann. Sie macht sich wahnsinnige Vorwürfe und vertraut sich sogar Lady Mary an. Da die Crawleys bekannt dafür sind, sich auch in besonderen Situationen für ihre Bediensteten einsetzen, ist es nicht überraschend, dass Mary ihre Hilfe anbietet und Tage später mit Anna bei ihrem Frauenarzt sitzt, der damals bei Mary mit einem kleinen Eingriff ein ähnliches Problem lösen konnte. Und es sieht nicht schlecht aus für Anna. Happy End? Ich glaube noch lange nicht.

Thomas ist bisher der einzige der Bediensteten, der sich nicht nur Sorgen sondern auch gleich Nägel mit Köpfen machen will und sich auf Anzeigen bewirbt. Allerdings muss er erkennen, dass die Zeit der vollausgestatteten, monothematischen Dienerschaft in der Tat vorbei ist. Es ist sogar noch schlimmer. Multitasking wird gefordert. Das geht ja gar nicht! Zudem deutet sich an, dass Thomas ein Auge auf Kollege Andrew geworfen hat. Man hat teilweise ein wenig Mitleid mit unserem karrierebewussten Thomas, da Andrew jede Nettigkeit abwehrt und Thomas wie ein kleines Kind einfach stehen lässt.

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Die rührenden Szenen der ersten beiden Folgen betreffen unsere Verlobten Mr. Carson und Mrs. Hughes. Mrs. Hughes macht sich nämlich Gedanken darüber, dass sie den Anforderungen eines Ehemannes an eine Ehefrau nicht gerecht werden könnte. So als Frau ihres Alters. Da sie nicht direkt mit ihrem Verlobten darüber sprechen kann, übernimmt Mrs. Patmore diesen brenzligen Part. Ich bzw. die Damen sprechen im Übrigen über Sex. Auch Mr. Carson versteht erst nicht, aber als er es versteht, gibt er klar zu verstehen, dass er alles mit Elsie teilen möchte, so lange sie noch auf dieser Erde wandeln. Sie sei die Liebe seines Lebens und er könne sich nichts Schöneres vorstellen, mit Elsie als mehr als den abendlichen Portwein zu genießen und zu teilen. Nicht nur Mrs. Patmore ist gerührt.

„Perhaps you can keep the lights off? “ (Mrs. Patmore)

Das Datum der Hochzeit kann nun also gesetzt werden, was nun noch fehlt, ist die Örtlichkeit der Feierlichkeiten. Und hier bin ich mal gespannt, wer sich von beiden durchsetzen wird. Carson würde gerne das Angebot der Crawleys annehmen, im großen Saal zu feiern. Downton Abbey sei mehr für ihn als nur ein Arbeitsort- und geber. Elsie erklärt sehr deutlich, dass dies keine Hochzeit wäre, die sie sich vorgestellt habe. Eine derartige Feier würde beiden nicht stehen. Sie denkt eher an den größeren Saal in der örtlichen Schule.

„This is a beautiful house. It’s not us. It’s not who we are. It may be where we work, but it’s not who we are … I don’t want to be a servant on my wedding day.“ (Mrs. Huhges)

Man darf gespannt sein wer sich in dieser nicht mehr so jungen Liebe durchsetzen wird.

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Erwähnenswert wäre dann noch der Wutausbruch von Daisy. Ihr Schwiegervater wird aufgrund der neuen Besitzverhältnisse beim Nachbarn sein Gut verlieren und somit sein Einkommen, da die neuen Besitzer nicht an der Landwirtschaft oder der Bewirtschaftung des Landes interessiert sind sondern scheinbar nur am schönen Gebäude und der guten Aussicht. Da Daisy als Jüngste der Bediensteten eh schon immer ein Problem mit dem herrschenden System hatte und – wenn auch zögerlich – sie wieder mit ihrer Weiterbildung beschäftigt, platzt ihre Wut über diese Ungerechtigkeit vor der Auktion und vor den neuen Besitzern nur so raus. Leider nicht zum Besten für ihren Schwiegervater. Das gibt ihr der neue Besitzer klar zu verstehen. Aber auch so hätte man als Zuschauer gemerkt, dass die neuen Besitzer wohl eher zum neuen Geldadel zählen und nicht viel geben auf Traditionen und Verantwortlichkeiten eines Landgutbesitzers. Beinahe hätte dieser Wutausbruch auch Daisy ihren Job verloren, da es sich für eine Angestellte auf Downton Abbey nicht ziert derart die Contenance zu verlieren, aber sie erhält eine zweite Chance. Mit Daisy wird Fellowes bestimmt auch noch etwas in der finalen Staffel vorhaben. Sie verkörpert für mich mehr als alle anderen downstairs die neue, anbrechende Zeit.

Fazit

Es war gleich wieder da, dieses besondere Gefühl. Die Musik, die Dialoge, dieses herrliche gutbürgerliche Englisch mit all seinen Facetten. Etwas schade fand ich, dass man die Gefahr rund um Mary so schnell aufgelöst hat, das hätte auch ruhig noch bis zum Ende der zweiten Folge so vor sich hin kochen können. Die Story um Marigold und ihre „Entführung“ fand ich unplatziert und unnötig. Klares Highlight waren die zwei Treffen zwischen Mrs. Patmore und Mrs. Hughes sowie die beiden Gespräche zwischen der Köchin und Mr. Carson über Sex. Sehr köstlich, wie sie versucht haben, diese besondere Zweisamkeit nett und möglichst passend zu umschreiben. Herrlich.

Zudem hat Mary zu ihrer kühlen und herabwürdigenden Haltung und vor allem auch ihrem Selbstverständnis als Erbin des Hauses und erste Tochter Lord Granthams zurückgefunden. Macht sie nicht unbedingt sympathischer. Angemessen finde ich ihre Haltung einer neuen Ehe gegenüber. Wenn sie keinen geeigneten Ersatzvater für ihren Sohn finden kann, dann bleibt sie lieber alleine und die ewige Witwe. Die Spannung zwischen Mary und Edith nehmen wieder zu und da Mary als einzige noch nicht die wahre Geschichte um Marigold kennt, wird hier ein großer zukünftiger Spannungsmoment aufgebaut, der in den kommenden beiden Folgen bestimmt platzen wird. Für uns Zuschauer natürlich gute Unterhaltung und man kann wieder zwischen den Töchtern wählen, welche Seite man annimmt. Ob nun gewollt oder nicht.

Also kommt ins Team Edith! Ich freue mich schon auf die nächsten beiden Folgen. Das nächste Review daher kurz nach Episode 4.


 
Nächste Folge

Fotos: itv

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Dienstag, 29. September 2015, 19:23 Uhr
Downton AbbeyReview
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