Also mir passt der Double Feature Gedanke ganz gut in den Kram. Ich freue mich alle 14 Tage auf zwei Folgen am Stück und genieße ansonsten dazwischen andere Serien, die noch ganz am Anfang stehen. Oder hättet ihr lieber ein Review pro Folge? Ich gebe zu, bei einem Double Feature ist der Part der Handlungsbeschreibung natürlich recht groß. Schreibt doch mal eure Meinung in die Kommentare.
Mit den Folgen drei und vier sind wir ja schon fast wieder durch mit der finalen Staffel von „Downton Abbey“. Die Hälfte der regulären Staffel ist erreicht. Der Peak of Sadness wird aber erst am nächsten Sonntag nach Folge 5 erreicht sein, weil dann in der Tat weniger Folgen noch auf dem Plan stehen als man schon in der letzten Staffel gesehen hat. Also genießen wir diese letzten beiden Folgen ohne traurige Gedanken, die das Ende der Serie betreffen.
Upstairs
Unsere lieben Crawleys bewegt momentan eigentlich nur ein Thema: Wie um Gotteswillen sollen sie Mrs. Hughes nur nach ihrer Heirat mit Mr. Carson nennen? Ok, nicht nur. Ein bewegendes Thema ist immer noch die Geschichte rund um das Krankenhaus von Downton. Und die Lage zwischen den beiden Damen, Violet und Isobel, spitzt sich weiterhin zu. Die zumeist ironischen Anmerkungen schlagen sogar zum Ende der dritten Folge fast schon böse Töne an. Insbesondere Isobel ist mehr als überrascht über ihr eigenes Verhalten, sie hatte Dr. Clarkson in einer Diskussion innerhalb des Boards des Krankenhauses egoistische Beweggründe vorgeworfen und das in einer doch schon bösen Form. Sie entschuldigt sich tags drauf natürlich, aber er musste zugeben, dass Isobel nicht ganz unrecht hatte.
Sie hatte ihm unterstellt, dass er nur gegen die Übernahme des Krankenhauses votiert, da er sonst seinen exponierten Posten als Leiter des Krankenhauses verlieren würde und nur noch ein Arzt unter vielen wäre. Clarkson scheint an dieser Stelle seinen Widerstand neu überlegen zu wollen.
Bliebe nur noch Violet übrig, die sich gegen die Übernahme des Krankenhauses mit all den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu wehren versucht. Cora, ihre Schwiegertochter, hat sich nun nach einem Besuch des großen und modernen Bezirkskrankenhauses und der persönlichen Begutachtung der dort verwandten Technik nun klar hinter Isobel gestellt. Violet steht nun also wirklich auf verlorenen Posten. So versucht sie sogar eine alte Freundin einzuspannen, so dass sie beim Abendessen eine Fürsprecherin hat. Auch wenn diese, was sie mehrmals zum Ausdruck bringt, keinerlei Ahnung zu diesem Thema habe.
Am Ende des erneuten Austausches von fachlichen und sachlichen Argumenten steht Violet aber wieder alleine da. Man darf gespannt sein, was ihr noch einfallen wird, um im Recht zu bleiben.
Edith befreit sich endlich von ihrem missgünstigen Editor, mit dem Ergebnis, dass sie die aktuelle Ausgabe ihres Magazins in einer Nacht- und Nebelaktion selber gestalten muss. Was ihr dann auch gelingt. Gut sogar. Mit tatkräftiger Hilfe von Bertie Pelham. Bertie war ja schon mal ein love interest von Edith und taucht kurzerhand wieder in der dritten Folge auf und man meint, in den Szenen rund um die neue Ausgabe eine gewisse Vertrautheit zwischen den beiden zu entdecken, auf die man aufbauen könnte.
„I had one of those moments where you look at your life.“
(Mary Crawley)
Was aber viel wichtiger an diesen Szenen ist. Für mich macht Edith den letzten Schritt raus aus dem Schatten ihrer großen Schwester Mary hinein in ein selbstbestimmtes Leben. Was sogar Mary bemerkt und dazu führt, dass Mary selber ins grübeln kommt, was aus ihr werden soll. Ihre nahe Zukunft dürfte wirklich interessant werden.
Denn wir haben einen prominenten Rückkehrer an Bord: Branson ist wieder da. Und mit ihm natürlich die kleine Sybil. In den Augen von Lord Grantham der perfekte Verwalter des Gutes auch wenn er seine Tochter erst vor kurzem gelobt hat. Seinen Augen nach zu urteilen, würde er lieber heute als morgen die Verantwortung zurück an Branson übertragen. Branson scheint aber andere Zielsetzungen zu haben. Aber dennoch stellt er eine kleine Gefahr für die Pläne von Mary dar.
Ein weiterer Plot und einen weiteren Rückkehrer haben wir in Person von Henry Talbot. Auch diese Person hatten wir bereits in einer früheren Handlung rund um Mary. Auch hier scheinen die Autoren einen love interest installieren zu wollen. Sollte es für beide Crawley Töchter ein Happy End geben? Ich persönlich denke, dass nur eine Tochter am Ende der letzten Folgen einer traumhaften Zweisamkeit entgegenblicken kann. Momentan würde ich auf Edith setzen.
Auch die dritte Tochter, Sybil, ist auf einmal wieder mitten drin im Geschehen. In Person von Gwen Harding, der Frau des Schatzmeisters einer speziellen Einrichtung für Frauen, die aufgrund ihrer Herkunft nie eine Chance hätten, aus ihren Talenten etwas zu machen. Wir kennen sie noch als Hausmädchen, die aufgrund von Sybils Bemühungen eine Ausbildung als Sekretärin anfangen konnte. Und aus dieser Ausbildung wurde mehr, eine Hochzeit mit einem gut situierten Mann und der Idee für diese Stiftung.
Durch diese kurze Sequenz und den warmen Worten von Gwen und den gemeinsamen Erinnerungen ist Sybil sehr präsent und das tut der finalen Staffel sehr gut, wie ich finde, dass man sich ihrer erinnert.
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