Das Warten auf Vince, E, Drama, Turtle und vor allem Ari hat ein Ende. Als Fan der Serie konnte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, am Premierentag ins Kino zu rennen und mir meine 104 minütige Dosis Entourage abzuholen. Als es dunkel wurde und die Titelmusik der Serie „Superhero“ von Jane’s Addiction erklang, bereiteten sich meine Gesichtsmuskeln schon mental auf einen Lachmarathon vor – doch daraus wurde eher ein Mittelstrecken Hürdenlauf. Soll nicht heißen, dass der Film schlecht war, ich hatte allerdings hohe Erwartungen, die durch diese eher langgezogene Episode zwar erfüllt, jedoch nicht überboten wurden… Ich wäre aber gerne nach dem Abspann geflasht im Kinosessel sitzen geblieben.
Inhaltlich setzt die Story direkt nach dem Ende der letzten Episode ein. Wir erfahren, dass Vince Ehe nur 9 Tage gehalten und er sofort ein neues Ziel im Leben hat: Er will in seinem nächsten Film Regie führen. Gesagt, getan. Kurzer Anruf bei Ari, der sich als Studiochef etwas aus dem harten Business zurückgezogen hat, um mehr Zeit für Mrs. Ari zu haben und schon befinden wir uns 8 Monate später in der post-production zum Film „Hyde“, in dem Vince nicht nur die Hauptrolle hat, sondern auch Regisseur ist. Allerdings hat er das Budget des Filmes bereits gesprengt, benötigt aber noch mehr Geld, um ihn zu beenden. Es entwickelt sich eine Herausforderung für Ari, der nun mehr Geld auftreiben muss, ohne den Film selbst gesehen zu haben. Skepsis macht sich breit, bis er eine erste Version sieht und vollkommen vom Erfolg des Filmes überzeugt ist. Das, was man als Zuschauer vom Film sieht, wirkt meiner Meinung nach tatsächlich vielversprechend. Ich würde mir den Film auch ansehen. Im Unterschied zum positiven Feedback von Ari wünscht Travis (Haley Joel Osment), der Sohn des Geldgebers, etliche Änderungen – unter anderem soll die Rolle von Drama, der als Bruder von Vince natürlich ebenfalls eine Rolle im Film bekommen hat, rausgeschnitten werden. Es kommt zur Eskalation, bis sich herausstellt, dass mehr hinter dem negativen Feedback von Travis steckt, als zunächst angenommen. Wie sich die Story bezüglich des Filmes entwickelt und ob er letztlich ein Erfolg wird, lasse ich an dieser Stelle offen.
Beim Rest der Entourage ist irgendwie alles beim Alten: Turtle hat durch das Tequila-Geschäft eine Menge Geld gemacht und will die MMA-Kämpferin Ronda Rousey erobern, Drama spricht (genauso wie David Faustino aka Bad Bundy) für Opfer Nummer 3 in The Mentalist vor, E erwartet mit Sloan sein erstes Kind und Ari verfällt angesichts der Probleme mit dem Film wieder in alte Verhaltensweisen, aus der coole Sprüche und noch coolere Aktionen resultieren.
Besonders schön sind die Auftritte bekannter Gesichter, etwa Lloyd, der heiraten und Ari zu seinem Trauzeugen und Vaterersatz machen will oder Dana Gordon, die kurzerhand als Aris Ersatz bezüglich des Filmes eingesetzt wird. Selbst Billy Walsh macht die Screenerparty, bei der Vince erstmals seinen Film zeigen will, unsicher. Typisch für Entourage sind natürlich auch die unzähligen Cameos der verschiedensten Schauspieler, Sportler und Rockstars, die natürlich auch im Film nicht zu kurz kamen: Neben Jessica Alba, laufen u.a. Mark Wahlberg, Warren Buffett, Liam Neeson, Ed O’Neill, Thierry Henry, David Spade, Pharrell Williams, Mike Tyson, Jon Favreau, Bob Saget und Gary Busey durchs Bild.
Fazit: Der langersehnte Film war kein Meisterwerk. Es fehlte das gewisse Etwas. Für Entourage Fans war es zwar schön zu sehen, wie die Story weitergesponnen wird, doch prinzipiell handelte es sich doch nur um eine langgezogene weitere Folge. Da stellt sich die Frage, ob es nötig war, dies auf die große Leinwand zu bringen oder ob ein Fernsehfilm nicht doch ausreichend gewesen wäre. Ich jedenfalls habe die solide Leistung genossen und mich sehr gefreut, Ari noch ein letztes Mal ausflippen zu sehen.
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