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WERBUNG

Kolumne zu den Billig-Angeboten bei den Streamingdiensten

Erfahrungen aus Selbstversuch: So lebt es sich mit Werbung bei Amazon, Disney+ und Netflix

10. März 2024, 08:08 Uhr

Erst Netflix, dann Disney+, jetzt Amazon Prime Video – immer mehr Streamingdienste führen Werbung ein. Bei Disney+ und Netflix drückt das den Preis für das günstigste Abo, bei Amazon Prime Video muss man mehr bezahlen, um sich von der Werbung freizukaufen. Aber wie oft kommt eigentlich die Werbung? Und stört sie wirklich beim Film- oder Serien-Konsum? Ich habe das mal bei den Streamingdiensten ausprobiert.

Werbung-Streamingdienste-Netflix

Werbung bei Netflix: Darauf muss man sich einstellen

Starten wir mit Netflix: Hier habe ich über eine Aktion der Deutschen Telekom für ein halbes Jahr das Werbe-Abo kostenlos bekommen. Da gerade für mich nicht viel los war bei dem Streamingdienst, habe ich zugeschlagen. Ansonsten würden knapp fünf Euro fällig, denn bei Netflix gibt es drei Abos: Sie kosten 4,99 Euro (Standard mit Werbung), 12,99 Euro (Standard) und 17,99 Euro (Premium) pro Monat. Die Details wie unterschiedliche Auflösungsstandards je nach Abo lasse ich jetzt mal außen vor. Auf der Oberfläche bei Netflix ändert sich erstmal nichts. Es gibt also keine Werbebanner oder sowas, die stören würden. Wählt man einen Film oder eine Serie aus, sieht man zunächst einen kurzen Werbespot mit 10 bis 15 Sekunden Länge, ehe der Content ganz normal startet. Leider streut Netflix auch in die Folge oder den Film Werbung ein – Menge und Länge sind unterschiedlich nach meinem Empfinden. Das kann mal ein Spot mit etwa 30 Sekunden sein, oder zwei Spots mit insgesamt rund 60 Sekunden – übrigens in der Regel relativ sinnvoll gewählt, also nicht inmitten eines Dialogs oder sowas. Im Prinzip finde ich’s mit der Werbeintensität ok, aber was ich etwas nervig finde, ist, dass man oft die gleichen Spots sieht. Und was ich auch beobachtet habe – wobei das natürlich ein rein subjektiver Eindruck ist: Je länger ich etwas am Stück schaue, umso mehr Werbung wird eingespielt. Beispiel: Gucke ich nur eine Folge „Loudermilk“ – also eine klassische 25-Minuten-Comedy-Länge, gibt’s vorne einen Spot und einen Einspieler innerhalb der Folge. Hänge ich direkt eine Folge dran, kommt zwar keine Werbung zwischen den Folgen, aber dann wird diese gleich zwei Mal unterbrochen. Keine Ahnung, ob das zur Regel wird. Von der immer gleichen Werbung einmal abgesehen, kann ich mit der Werbung also erstmal leben – solange da nichts Hochtrabendes bei Netflix ansteht, werde ich also erstmal bei dem 4,99 Euro-Werbe-Abo bleiben. Mehr zum Werbe-Abo gibt’s hier.

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Werbung bei Disney+: Darauf muss man sich einstellen

Bei Disney+ verhält es sich in Sachen Werbung etwas anders: Bei Filmen gibt’s praktisch keine Werbung zu sehen, bei Serienfolgen ist es ein Sport am Anfang und dann nochmal während der Folge, aber dann auch nur ein kurzer Spot von 20 bis 30 Sekunden. Manche Folgen laufen auch so durch. Das ist insgesamt ganz akzeptabel. Wer Werbung fast komplett aus dem Weg gehen möchte, kann übrigens in eines der altersbeschränkten Profile wechseln: Die Profile mit Beschränkung von FSK 0, 6, 12 und teilweise sogar 16 spielen keine Werbung aus, zumindest ist mir das bisher nicht untergekommen. Für die FSK 18-Titel kann man dann ja immer noch das Profil wechseln und muss dann mit Werbung leben. Disney+ Standard mit Werbung kostet 5,99 Euro, Disney+ Standard ohne Werbung 8,99 Euro, Disney+ Premium 11,99 Euro. Auch hier sieht’s so aus, als könnte man ganz gut mit der Werbe-Variante leben. Mehr zum Werbe-Abo gibt es hier.

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Werbung bei Amazon Prime Video: Darauf muss man sich einstellen

Kommen wir zu Amazon Prime Video – hier wurde zuletzt Werbung hinzugefügt. Anders als bei den anderen beiden großen Streamingdiensten gibt’s hier aber kein Werbe-Abo, für das man sich bewusst entscheidet, sondern man muss sich für 2,99 Euro vom regulären Abo für 8,99 Euro freikaufen, um Werbung auszuschließen. Ob das rechtens ist, lässt aktuell die Verbraucherzentrale rechtlich prüfen. Ansonsten ist Amazon noch recht zurückhaltend, was Werbung angeht: Es ist gefühlt weniger als bei den anderen beiden, oft auch Werbung für eigene Titel oder Services. Es gibt ein bis zwei Werbeblöcke je Film oder Folge, die sind dann aber oft nur 15 bis 25 Sekunden lang – erträglich. Auch hier funktioniert das Prinzip wie bei Disney+ – Kinder-Account sind soweit werbefrei, was ich bis jetzt feststellen konnte. Hier liegt die Obergrenze allerdings bei FSK 12 – geht man auf dieses Profil, schließt man relativ viele Titel aus, die man dann über einen regulären Account abrufen kann – mit Werbung, versteht sich. Mehr zum Werbe-Abo gibt es hier.

Kleiner Tipp noch für diejenigen, die Amazon Prime Video vor allem auch deswegen behalten, weil sie dadurch von dem Gratisversand von Amazon profitieren: Den gibt es auch ohne Prime, und zwar dann, wenn man sich die Sachen an einen Amazon Locker, das ist die Packstation von Amazon, schicken lässt – egal, ob man Prime-Kunde ist oder nicht.

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Ein Blick noch auf Amazon freevee – der Gratiskanal von Amazon ist kaum noch guckbar für meinen Geschmack. Einerseits stimmt das Portfolio für mich praktisch gar nicht, andererseits werden da zahlreiche Werbeblöcke je Folge oder Film ausgespielt – schlimmer als bei ProSieben, und das soll schon was heißen. Das macht wirklich keinen Spaß.

Werbung bei RTL+: Darauf muss man sich einstellen

Auch bei RTL+ gibt’s die Option mit Werbung – wer es gewohnt ist, RTL bisher schon linear zu schauen, wird locker darüber hinwegsehen können. In der Premium-Version kostet RTL+ 6,99 Euro, hier gibt es maximal 60 Sekunden Werbung je Folge oder Film – in der Regel vor der eigentlichen Ausstrahlung. Ohne Werbung geht’s dann für 9,99 Euro beim Max-Abo oder für 14,99 Euro beim Family-Abo – mit einem kleinen Hintertürchen: Bei Live-Streams, Radio-Streams und Podcasts ist trotz allem auch in diesen Paketen Werbung möglich. Insgesamt kann man also gut mit dem Werbe-Abo leben, es sei denn, man möchte auch Musik und Hörbücher mit im Paket haben – die beiden Medien sind vom Angebot ausgeschlossen.

Werbung bei Paramount+, Apple TV+, Sky/WOW & Co. – was ist da zu erwarten?

Bislang gibt es bei den übrigen Streamingdiensten keine konkreten Pläne oder Ankündigungen für Werbung. Was nicht heißt, dass da nicht auch noch etwas kommen wird. Apple TV+ stellt einzelnen Folgen oder Filmen immer eine kurze Eigenwerbung vor, was insofern nervt, als dass es da auch immer die gleichen Ankündigungen gibt. Ansonsten ist alles werbefrei – hoffen wir mal, dass das auch noch eine Weile so bleibt.

Umfrage zu Werbung bei den Streamingdiensten – macht Ihr da mit?

Wie sind bislang Eure Erfahrungen mit Werbung bei den Streamingdiensten? Habt Ihr Euch für Werbung entschieden oder zahlt Ihr mehr, um der Werbung aus dem Weg zu gehen? Macht mit bei unserem Voting.

Werbung bei Streamingdiensten - OK oder No-Go?
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Bilder: Netflix, Amazon, Disney

Beitrag von:
Sonntag, 10. März 2024, 08:08 Uhr
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12 Kommentare

  • Nils
    Nils

    Danke für den Selbstversuch :) Bin selbst gerade am Überlegen, ob ich statt Netflix lieber für YouTube Premium zahle. Denn tatsächlich verbringe ich dort die meiste Zeit (u.a. dank fantastischer Serien wie Taskmaster).

    Wie siehst du da die Ausspielung von Werbung? Finde die Häufigkeit mittlerweile ziemlich nervig.

  • Holden

    Kann es sein, dass bei Amazon keine Werbung über den Firestick kommt? Selbst auf Freevee habe ich keine Werbeunterbrechungen. Oder ist das ausnahmsweise mal ein Glitch, von dem ich profitiere?

  • Fawkes

    Sowohl im Netz als auch bei den Streaminganbietern lässt sich jede unerwünschte Werbung skippen oder gleich ganz vermeiden, wenn man nur ausreichend „angepisst“ davon ist. Etwas Recherche reicht aus und das Leben ist reklamefrei (auch in diesem Blogg ;)). Wenn das alle User machen, hört „das Internet“ natürlich auf so zu funktionieren, wie wir es zur Zeit kennen, aber vielleicht fangen die Internet-Konzerne dann auch endlich damit an, uns für unsere Aufmerksamkeit angemessen zu entlohnen. Zur Zeit verschenken noch fast alle User ihre persönlichen Daten, mit denen Google und Co. dann ihre fetten Gewinne generieren…

    • Well, danke für deinen Support… ;)

      • Fawkes

        Da „bellst“ du leider den falschen „Baum“ an. Meine Kritik richtete sich gegen das bestehende System, dem auch ihr folgt ohne es zu kritisieren. Falls du gute Gegenargumente dafür hast, dass die Gewinne ungerecht verteilt werden, lass es uns doch bitte wissen…

      • Habe wie du einen Smiley hinter meinen Satz gepackt, das war nicht als „Bellen“ angedacht. :) Nur wie du schreibst: Wenn das alle machen, macht das Internet dicht – genau wie diese Seite, die in gewisser Weise auf Werbeeinnahmen angewiesen ist, selbst wenn wir das alle nur nebenbei machen.

        Und klar, das System ist kacke, Werbung ist überall, Daten werden erst recht verschleudert. Dagegen kann man aber ja zumindest so gut es geht was machen – sowohl auf Website- als auch auf User-Seite. Werbung kann auch ohne persönliche Daten funktionieren und Seiten unterstützen, die viel Zeit und Arbeit in Inhalte stecken, die andere gratis abgreifen und für gegeben erachten.

      • Fawkes

        Diesen Ansatz der selbstkritischen Betrachtungsweise weiß ich tatsächlich zu schätzten, möchte aber weiterhin die Frage in den Raum stellen, warum die Wertschöpfungskette nicht bis „hinunter“ zum Konsumenten reicht. Jeder in dieser Kette verdient ein bisschen was. Nur der Konsument soll sich damit zufrieden geben, dass er, zumindest monetär, leer ausgeht. Da ist doch etwas „faul im Staate Dänemark“…;)

      • Naja, in der Regel erhält der Konsument ja etwas im Gegenzug, da er sich ja sonst nicht der Werbung aussetzen würde. ;) Zumeist ist das halt Content/Unterhaltung/Zerstreuung/Zeitvertreib/Information, etc.

      • Fawkes

        Darauf zu setzen, dass die User „für die Milch bezahlen, obwohl sie die Kuh auch umsonst haben können“ macht absolut Sinn.
        Bei so viel Philanthropie ist es dann natürlich auch nicht nötig bessere Anreize zu schaffen sich die Werbung anzuschauen. ;)

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