Heute Abend läuft die neunte und vorletzte Folge der aktuellen 18. Staffel von „Taskmaster“ im britischen Fernsehen. Noch bis Anfang nächsten Jahres wetteifern im Osten Londons tagtäglich hunderte Fans im Stile der Kult-Sendung, um selbst einmal nachempfinden zu können, wie es sich anfühlt, als Kandidat:in bei „Taskmaster“ mitzumachen. Wir waren Anfang der Woche vor Ort und haben „Taskmaster: The Live Experience“ ausprobiert.
Was ist „Taskmaster: The Live Experience“?
Ende letzten Jahres hatten wir bereits hier im Blog über das Vorhaben zu „„Taskmaster: The Live Experience“ berichtet. Nach einer erfolgreichen Unterschriften-Sammlung wurde die für die Öffentlichkeit zugängliche Adaption des TV-Formates in die Realität umgesetzt; seit September ist es möglich, daran teilzunehmen. So sollen auch normale Leute das Feeling einer „Taskmaster“-Teilnahme nachempfinden können sollen, das sonst nur prominenten Comedy-Größen des Vereinigten Königreiches Großbritanniens vorbehalten ist.
Wo findet das Event statt?
„Taskmaster: The Live Experience“ ist in der englischen Hauptstadt London vorzufinden. Genauer gesagt im östlichen Stadtteil Rotherhithe, am (und an der gleichnamigen Tube-Station) „Canada Water“. Ganz genau gesagt in der Veranstaltungshalle „Dock Ⅹ“, in der wechselnde Events für einen limitierten Zeitraum ein Zuhause finden können. Noch bis Anfang nächsten Jahres kann man dort selbst „Taskmaster“ spielen.
Es gibt viel zu sehen
Ja, man kann selbst in die Rolle von Teilnehmenden schlüpfen und versuchen, Tasks bestmöglich zu meistern, aber „Taskmaster: The Live Experience“ hat auch darüber hinaus einiges zu bieten. Und das sogar öffentlich für alle zugänglich. Betritt man die große Veranstaltungshalle wird man direkt mit visuellen „Taskmaster“-Reizen überflutet. Dabei gibt es vieles zu entdecken, was einem teilweise erst beim zweiten oder dritten Durchgang auffällt. Oft mit dabei: Der von Alex Horne und der Sendung gewohnte charmante Humor und billige Wortspiele. Das Barzelt trägt beispielsweise den Namen „Taskonbury Festival“ (eine Anspielung auf das britische Musikfestival Glastonbury).
Neben der aus dem TV bekannten Statue von Taskmaser Greg Davies ist ein Nachbau der Front des Hauses zu sehen, in dem die Kandidat:innen der TV-Show ihre Aufgaben gestellt bekommen. Direkt daneben steht natürlich der „Dome“, der seit dem „New Year’s Treat“ 2021 sowie der im Jahr 2022 veröffentlichten 12. Staffel der Show zum Gelände gehört.
„Taskmaster“-Museum hält originale Requisiten bereit
Ich will gar nicht alles mitteilen, was ich gesehen habe, damit es noch genügend Dinge zu entdecken gibt, solltet ihr selbst einen Trip nach London planen (oder die Experience irgendwann mal nach Deutschland kommen, wovon ich allerdings nicht ausgehe, immerhin gibt es ja noch nicht einmal ein deutsches „Taskmaster“). Für Fans der Sendung gibt es vor allem im Museumsbereich so einiges an TV-Nostalgie zu verspüren.
Vor allem einige Ergebnisse aus den Kunst-Tasks der TV-Show sind dort in gebührender Galerie-Manier ausgestellt. Aber auch originale Requisiten wie die Schreibmaschine, auf der Greg Davies im Intro schreibt, oder einige der kultigsten Outfits, die Teilnehmende beim Ausführen ihrer Tasks getragen haben. Anbei hängen oftmals Informationen zu den Stücken, die Episodennummer, Kandidat:innen-Namen und auch gerne Zitate oder gar QR-Codes zu den Videoszenen bereithalten.
Auch zu sehen – aber wie in der TV-Show selbst nur schwerlich zu erreichen – ist die „Taskmaster“-Trophäe. Greg Davies‘ Kopf als goldene Replika. Um diesen geht es Staffel für Staffel im Fernsehen, wenn am Ende des Finales die Person mit den meisten Punkten zum Champion gekürt wird. Bei „Taskmaster: The Live Experience“ gibt es diese exakte Trophäe für uns Normalos zwar nicht zu gewinnen, aber ansonsten läuft vieles ähnlich zum Fernsehformat ab.
Merchandise im Shop
Neben einer Foto-Option aus dem Live-Spiel mit dem echten Throne kann man im Shop natürlich auch einiges an offiziellem „Taskmaster“-Merch kaufen, das es gerade gibt. Die Socken sind klasse, die Shirts und Hoodies eher weniger (oder glücklicherweise für den Geldbeutel…), aber ein paar der Spiele mussten wir dann doch mitnehmen.
Der Ablauf von „Taskmaster: The Live Experience“
Nein, ich nenne keine Details zu den Tasks. Und es gibt auch keine Fotos zu sehen. Fotografieren ist auch verboten, was ich sehr befürworte, da meiner Meinung nach alle Leute, die an „Taskmaster: The Live Experience“ teilnehmen wollen, auch davon überrascht werden sollen. Nur so ergibt sich auch dieses „Taskmaster“-typische Gefühl, wenn man komplett unvorbereitet und spontan in eine Aufgabe geworfen wird.
Dieses Foto hier zeigt mich außerhalb der eigentlichen Task-Experience. Auf dem Gelände ist das legendäre rote Grün aufgebaut, auf dem man selbst versuchen kann, eine Kartoffel in ein Loch zu werfen. Die Aufgabe aus der zweiten Staffel ist noch immer einer der besten Tasks der Sendung.
Eingeteilt in bis zu vier Gruppen á bis zu 15 Leuten geht es in den Nachbau des „Taskmaster“-Hauses hinein. Der Reihe nach werden vier Tasks gestellt, die die Leute zeitgleich angehen. Dabei wird jede Aufgabe in einem anderen Raum gestellt, der den Bereichen das Kulissen-Gebäudes gleicht. Da hat man teilweise wirklich das Gefühl, in einer leicht abgewandelten Variante des Originals sein zu dürfen. Wie beim echten „Taskmaster“ auch erhält die Person mit dem besten Ergebnis fünf Punkte, die dahinter vier und so weiter. Nur dass es eben auch Personen gibt, die auch ohne Disqualifizierung leer ausgehen können. Zudem erhalten Leute bei gleicher Performance die gleiche Punktzahl und die dahinter die nächste. Es werden also keine Punktränge übersprungen. Erhalten zwei Leute fünf Punkte, bekommt die dahinter vier, so können theoretisch auch alle fünfzehn Teilnehmenden auf dem zwischendurch gezeigten Tableau voranschreiten. Auf diesem sind übrigens leider keine eigenen Grimassen sondern lediglich zugeteilte Buchstaben zu sehen. Schade, das hätte man noch einbauen können.
Nach den vier Tasks geht es in das große Finale, das in einem Bereich stattfindet, der dem TV-Studio nachempfunden ist. Dabei dürfen lediglich die fünf Personen um den Gesamtsieg spielen, die in den Aufgaben zuvor die meisten Punkte haben sammeln können. Die weiteren Teilnehmenden nehmen zunächst als Zuschauende Platz, erhalten dann aber noch eine eigene Aufgabe. Bei beiden simultan laufenden Tasks gilt: Alle bis dahin erspielten Punkte werden auf Null gesetzt und es zählt nur diese eine Aufgabe.
Und was soll ich sagen…
… ich habe doch tatsächlich gewonnen, yay! Aktuell gibt es bei „Taskmaster: The Live Experience“ zwei Versionen zu spielen, „Absolute Casserole“ und „Melon Buffet“. Erstere haben wir Montag gespielt und ich konnte gewinnen, an der zweiten haben wir Dienstag teilgenommen. Dort habe ich dann perfekter Weise noch den Trostpreis unter jenen gewonnen, die es nicht in die Top 5 geschafft haben: eine goldene Ente mit „Best of the Worst“-Aufschrift.
Ist das interaktive „Taskmaster“ gut?
Als Gewinner von gleich zwei Trophäen ist das vermutlich leicht gesagt, aber ich kann „Taskmaster: The Live Experience“ nur allerwärmstens empfehlen. Vor allem natürlich Fans der Show, die den Spirit des TV-Formates allgegenwärtig wahrnehmen und all die kleinen Anspielungen und die Detailverliebtheit der Umsetzung wertschätzen können. Leute, die „Taskmaster“ gar nicht kennen, erhalten noch immer einen verspielten Wettbewerb, dürften diesen aber nicht mit derart glänzenden Augen durchlaufen. Das macht dann mit Sicherheit auch Spaß, dürfte aber flacher wirken – vor allem in Verbindung mit dem (teils absurd) hohen Preis für ein Ticket.
Der Ablauf hält aber so ziemlich alles bereit, was man sich als Fan erhofft. Greg und Alex sind mittels Audio- und Video-Botschaften präsent, echte Assistent:innen leiten in authentischer Manier durch die Spiele und die Deko ist einfach toll gestaltet. Auch die Aufgaben selbst wussten mich größtenteils zu überzeugen, zumindest, was die Gestaltung und Abwechslung anbelangt. Da wurden etliche Stilmittel der TV-Show bedient und auf ein 15er-Starterfeld adaptiert – Teamtasks inklusive. Natürlich kann man immer alles noch besser machen. So war für mich vor allem die Auflösung einiger Ergebnisse zu gehetzt oder gar löcherig gehalten. Außerdem gab es bei der zweiten Durchführungen zu Beginn ein paar Fehler und die Assistenz hat keinen ganz so guten Job gemacht. Und ich hätte auch viel lieber die Finalaufgabe bei „Melon Buffet“ gespielt als jene, die ich bei „Absolute Casserole“ gewinnen konnte. Aber insgesamt war das richtig toll, vor allem natürlich mit den ganzen Eindrücken rund um die eigentlichen Aufgaben.
Vor allem kann man richtig gut nachfühlen, was die Kandidat:innen in der Sendung durchmachen. Beim nächsten Mal, wenn ich nach einem gesehenen Debakel-Versuch auf dem Sofa sitzend „Hätte man doch das oder das machen können!“ sagen möchte, denke ich mit Sicherheit an meine eigenen Erfahrungen bei „Taskmaster: The Live Experience“ zurück. Denn nach den rund 70 Minuten tauscht man sich untereinander aus und hat ganz viele „Ach hätte ich doch mal X gemacht!“-Momente, über die man sich ärgert. Aber selbst, wenn man verliert, hat man seinen Spaß und ein ganz besonderes Unterhaltungsprogramm genießen dürfen.
Weitere Eindrücke von „Taskmaster: The Live Experience“
Hier könnt ihr noch einige weitere kurze Einblicke zur Eventreihe gewinnen, die offiziell von „Taskmaster: The Live Experience“ eingefangen wurden und einige bekannte Gesichter aus der TV-Show zeigen und zu Wort kommen lassen:
Wie teuer ist „Taskmaster: The Live Experience“?
Dass etwas gut ist, ist schon einmal super, aber eben auch das seine. Das andere ist dann eben, ob es auch bezahlbar ist. Und da bin ich ganz ehrlich: Das ist bei „Taskmaster: The Live Experience“ eher grenzwertig. Die Ticketpreise liegen bei bis zu 100(!) britischen Pfund pro Person, was einfach mal aktuell etwa 119 Euro entspricht. Absolut überteuert und nur für wahre Überfans ansatzweise gerechtfertigt. Es gibt aber je nach Tag und Timeslot auch etliche Tickets für 70 oder 50 Pfund. Wir haben Montag- und Dienstagmittags zu jeweils 50 Pfund gespielt. Interessantereweise war es Montag noch sehr voll (wir müssten 13 Personen in der Gruppe gewesen sein und insgesamt haben auch vier zeitgleich teilgenommen), am Dienstag dagegen sehr leer (da hat je Spiel nur eine Gruppe mitgemacht – das eine lediglich mit sechs Leuten, unseres wurde immerhin mit acht Personen bestritten). Mit mehr Leuten macht es definitiv mehr Spaß. Es war gar so leer, dass spontan angeboten wurde, ein zweites Spiel am gleichen Tag für 25 Pfund spielen zu können. Für diesen Preis gab es übrigens auch immer mal Verlosungsaktionen und vor Beginn der öffentlich zugänglichen Tage konnte man auch bei Testrunden vergünstigt mitmachen. Es lohnt also, nach Vergünstigungen Ausschau zu halten. Und solltet ihr mit einer großen Gruppe oder als Familie mitmachen wollen, gibt es immerhin reguläre Rabatte.
Für 50 Pfund war das noch in Ordnung, finde ich. Aber das sage ich halt als Fan der Sendung. Beim ersten Spiel hat man noch die ganzen Eindrücke vom Veranstaltungsort dabei, die sich rund um das eigentliche Spielerlebnis ergeben. Die sind natürlich bereits viel wert, beim zweiten Spiel selbst dann aber nicht mehr in der Form gegeben. Da hätte ich mir ein Bundle gewünscht, so dass man z.B. beide Spiele für zusammen 85 Pfund oder so hätte buchen können. Aber gut, London ist halt auch allgemein ein spürbares Stück teurer als Deutschland, da muss man sich fürchte ich allgemein auf höhere Preise gefasst machen.
Tickets kaufen
Tickets für „Taskmaster: The Live Experience“ gibt es auf TaskmasterLiveExperience.com zu kaufen. Noch bis einschließlich Samstag, den 25. Januar 2025, gibt es täglich von 10:00 Uhr morgens bis 20:45 Uhr abends (außer Sonntags, da nur bis nachmittags) Zeitslots für die Spiele zu buchen. Dabei soll man möglichst 30 Minuten vor dem gebuchten Termin vor Ort sein, die Spiele selbst beginnen nach erfolgter Einweisung etwa 15 Minuten nach dem Termin.
Fazit: Ich komme wieder!
„Taskmaster: The Live Experience“ hat mich keineswegs enttäuscht. Im Gegenteil. Die Erwartungen waren hoch, konnten aber größtenteils erfüllt und teilweise gar übertroffen werden. Nicht alles ist perfekt, aber vieles wirkt durchdacht und als detailgetreue Nachbildung des Originalformates umgesetzt. Für „Taskmaster“-Fans ist es jedenfalls ein absolutes Muss, sollte man mal in London sein oder man gar zusätzliche Reisekosten nicht scheuen. Sollte es in Zukunft eine weitere Ausgabe mit neuen Spielen geben, werde ich jedenfalls wieder dabei sein, so viel steht fest. Ich muss ja meine(n) Titel verteidigen… #ChampionoftheChampions
Disclaimer: Beim Besuch handelte es sich nicht um ein geladenes Presse-Event, die Tickets wurden selbst gekauft. Fotos: Maik Zehrfeld & Claudia Zehrfeld.
Sorry, aber wer für sowas 100 Pfund pro Tag zahlt ist wohlstandsverwahrlost.
Sieht sehr cool aus. Und ich kann mir ‚in etwa‘ vorstellen, wieviel Spaß Du da hattest, weil ich ja weiß, dass Du großer Taskmaster-Fan bist. Zumindest kommt’s beim Lesen und bei den Fotos rüber. Ich hoffe, bei den Trophäen gab’s nachher kein Ärger beim Check-In am Flughafen. :-D
Ich fürchte, die Ente ist gar nicht aus echtem Gold oder der Zoll hat es einfach übersehen… :P
Das klingt wirklich nach einer coolen Erfahrung! Sieht auf jeden Fall so aus, als hätte es dir als Fan ganz besonders Spaß gemacht und allein dafür lohnen sich diese Besuche ja schon :) Aber echt teuer! Wäre ja zu wünschen, dass sie da die Preise nochmal anpassen.
P.S. Die Ente finde ich sogar noch besser als die Medaille! :)
Ja, die Ente ist viel besser, da inhaltlich zur Sendung passend und man kann sie einfach irgendwie dekorativ ablegen (aktuell Schreibtisch, schon bald nahe des Fernsehers). :)
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