Zufälle gibt´s! Wie man von mir schon an diversen Stelle lesen konnte, nehme ich mir meist pro Jahr den ein oder anderen Klassiker vor. Entweder um ihn erstmalig zu sehen oder noch einmal. So versuche ich mich in diesem Frühjahr mal wieder an der 2. Staffel von „Battlestar Galactica“, nur es will mir immer noch nicht zu 100% schmecken. Aber da bleibe ich dran. In die erste Kategorie fällt allerdings die Serie, um die es in diesem Beitrag gehen soll: „Roots“. Einem Meilenstein der Seriengeschichte aus dem Jahr 1977.
Vor kurzem habe ich daher mit der achtteiligen Miniserie begonnen und habe sie auch schon zur Hälfte durch. Und ich finde sie großartig. Parallel dazu habe ich die Ausstrahlung des 2016er Remakes in der BBC Anfang des Jahres aufgenommen, um sie vielleicht mal für einen späteren vergleichenden Beitrag heranziehen zu können.
Dann kam vor einigen Tagen die Einladung seitens History Deutschland zu einem exklusiven Screening der Pilotfolge eben jenes Remakes anlässlich des bevorstehenden Deutschlandstartes in München im Gloria Palast. Mit anschließender Podiumsdiskussion u.a. mit dem Darsteller der Hauptfigur des Kunta Kinte, Malachi Kirby. Moderiert von Alexander Mazza.
Daher kommt der Vergleich beider Serien deutlich früher als geplant und im Kleid dieses Beitrages. Denn natürlich nimmt man so eine Einladung liebend gerne entgegen. Ein herzliches Dankeschön noch einmal an History an dieser Stelle.
Handlung von „Roots“
Die Serie basiert auf dem Roman „Roots“ von Alex Haley. Haley hat in den 70igern versucht seine bislang nur mündlich von Vorfahr zu Vorfahr überlieferte Familiengeschichte nieder zuschreiben und mit den Mitteln der damaligen Zeit darüber hinaus weiter zu recherchieren. Haley ist afroamerikanischer Abstammung und seine Geschichte hat bei Veröffentlichung des Romans (Pulitzer-Preis) und erst recht während der Versendung der Originalserie für Aufmerksamkeit und Aufregung in den USA gesorgt. Denn in „Roots“ geht es um nichts Geringeres als die Geburtsgeschichte Amerikas, es geht um menschliches Leid und menschliche Abgründe – es geht um die Geschichte der Sklaverei.
Die Geschichte beginnt in Afrika, genauer gesagt im heutigen Gambia und uns wird die Hauptfigur der Geschichte, Kunta Kinte, geboren. Wir erleben einige Szenen als heranwachsender Jugendlicher und wohnen Kunta bei seinem Ritual bei, der ihn und seine Altersgenossen zum Mann machen soll. Da das Volk der Mandinka bzw. Mandingo (kennt man auch aus dem Tarantino Film „Django Unchained“ und den Mandingo Kämpfen) ein Volk der (männlichen) Krieger ist, wächst Kunta im Glauben und voller Stolz auf seine Herkunft auf. Zudem wird früh erkennbar, dass Kunta ein kleiner Hitzkopf ist, der das Herz zwar auf dem rechten Fleck hat aber hier und da aufgrund seines Standes als Krieger schon mal mit erhobener Nase durchs Dorf stolziert. Kunta entwickelt sich zu einem unbeugsamen und starken Mann heran der seiner Familie und seinem Volk gute Dienste hätte erbringen können.
Aber dazu wird es nicht kommen, da Kunta eines Tages von Sklavenhändlern gefangen genommen wird, um auf einem englischen Schiff nach Amerika verschifft zu werden. Auf der Überfahrt kommt es zwar zu einem Aufstand, angeführt von den Mandinka, der aber blutig (für beide Seiten) niedergeschlagen wird. So kommt es, dass Kunta in Amerika vom Farmer John Reynolds (in der Originalserie dargestellt von Lorne Greene alias Ben Cartwright aus „Bonanza“) gekauft wird und die nächsten Jahre auf dessen Farm Feldarbeit verrichten muss.
Im weiteren Verlauf der Serie wird die gesamte Familiengeschichte der nachfolgenden Generationen weitererzählt und somit ein recht deutliches Bild des Lebens und Sterbens der afrikanischen Sklaven in Amerika gezeichnet.
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