Die erste Folge der CBS Serie Extant hat uns ganz gut gefallen, wer das Review noch nicht gelesen hat, wird hier fündig. Die Frage stellt sich, kann die Qualität auch in der zweiten Episode gehalten werden? Vermag uns Halle Berry auch weiterhin gut zu unterhalten?
Wir befinden uns bei den Woods zu Hause. Molly hadert mit ihren Erfahrungen aus dem All und wandelt etwas groggy durch das Haus am frühen Morgen. John und Ethan kommen hinzu und alles ist wieder in Butter, eine heile Familienwelt. Doch diese Ruhe hält nicht lange an: Nachdem John das Haus verlässt, steht ihr Alien-Ex auf einmal vor ihr und sie kippt um. Ethan findet sie, Molly versichert, ihr ginge es gut. Ethan glaubt das, ein etwas leichtgläubiger Roboter-Junge. Wie lange dieses Versteckspiel von Molly noch gut geht? Ihre Ärztin wird jedenfalls erneut nach den Untersuchungsergebnissen gefragt, sie verspricht diese morgen zu liefern, denn noch länger kann sie es nicht herauszögern.
Mollys Ärztin sucht sie im Museum auf, in dem sie mit Ethan bei einem Kindergeburtstag ist. Ethan rennt davon und lässt sich von einem Roboter erklären, was Aussterben (Extinction) ist. Dabei sei angemerkt, dass im Intro von Extinct in Extant gemorpht wird. Am Ende der Folge wird dies erneut aufgegriffen, Ethan malt ein Bild, in dem die Familie in einem Raumschiff sicher vor der „Extinction“ ist.
Neben diesen atmosphärischen Geschichten geht es in dieser Folge primär um Harmon Kryger, der Astronaut, welcher am Ende der letzten Folge Molly aufgesucht hat, nachdem er seinen eigenen Tod vorgetäuscht hatte. Er wurde Opfer einer fast gleichen Begegnung auf seiner Mission, nur trat ihm seine verstorbene Mutter gegenüber und nicht ein Ex Lover. Diese Szene wird übrigens länger und ausgiebiger gezeigt, als das noch in der ersten Folge mit Molly der Fall war. Das funktioniert auch gut, es wirkt bedrohlicher, Krygers Mutter steht auf einmal direkt hinter ihm, obwohl er gerade die Tür verrammelt hat. Da Kryger ein Mann ist, wird seine Alien-Mutter aber nicht so ganz glücklich – ihm kann schließlich nicht wie Molly ein Kind eingepflanzt werden – sie folgt ihm unentwegt durch die Station. Etwas seltsam ist, dass Krygers seine Mutter am Ende aus der Luftschleuse saugen lassen kann, ist sie nun doch ein physisches Wesen? Diese Frage bleibt unbeantwortet.
Ein Großteil von Krygers Mission sieht Molly übrigens selbst, in dem sie auf die Bänder der Kameras zugreift. Bevor sie aber alles gesehen hat, wird ihr die Verbindung getrennt, jemand hat gemerkt, dass sie spioniert. Molly flüchtet aus dem Gebäude der International Space Exploration Agency und wird überraschend von Kryger abgeholt. In seinem Versteck erzählt er ihr seine Geschichte und vermutet, dass sie beide Teil eines Experiments waren. Molly entschließt sich nun nicht weiter auf heimlich zu tun, denn zuvor bekommt sie dank Ultraschall bestätigt, dass sie tatsächlich schwanger ist.
Sie konfrontiert Alan, Leiter der ISEA und sagt ihm, dass sie auf unerklärliche Weise schwanger geworden ist. Er beteuert, dass er nichts wusste und stets das beste für die Astronauten wolle. Man möchte ihm als Zuschauer glauben. Dieses Vertrauen wird aber kurz danach zerstört, sofort geht er zu Yatumoto und petzt die Schwangerschaft. Yatumoto ist ganz erfreut darüber, offenbar haben sie gefunden, was sie gesucht haben. Alan ist jedoch skeptisch, ob die Menschen bereit für die Fremden sind?
Fazit
Die zweite Folge ist viel kurzweiliger als die Erste, gefühlt endet diese bereits nach ein paar Minuten – ich will weiter schauen! Obwohl die recht langsame Geschwindigkeit der Ereignisse beibehalten wird, stimmt der Flow. Es macht sich das Gefühl breit, dass wir hier Zeuge der unheimlichen Ruhe vor dem Sturm sind – großartig. Irgendetwas wird passieren und es wird sicherlich nicht schön. Diese Atmosphäre gefällt mir sehr, auch wenn ich etwas den kommenden Folgen skeptisch gegenüber stehe; irgendwann muss es offen eskalieren, aber ob es dann auch noch Spaß macht? Wir werden sehen, bis jetzt bin ich jedenfalls „hooked“.
Meine Meinung:
Maiks Meinung
Die vielen Gags zur vermeintlichen Roboter-Revolte und der Name der aktuellen Episode lassen erahnen, dass Ethan spätestens im Alter von Zwölf die Menschheit knechten wird. Oder aber in einem epischen Kampf gegen das Alien-Neugeborene selbige retten wird. Im Intro werden bereits die Rahmenlinien gesteckt:
„This is a story about earth, a story about family, a story about surviving.“
Gut finde ich den gedanklichen Kniff, dass es sich vielleicht gar nicht um Aliens handelt, sondern um seltsame Experimente, die mit den Astronauten gemacht werden. Allerdings sagt Yasumoto etwas davon, dass „sie“ bereits da sind. Vermutlich eine versuchte (und geglückte) Kommunikation mit „Anderen“. Ob das nun die Lebenserwartungen von ihm erhöht oder verringert hat, wissen wir nicht, nur, dass sie scheinbar nur noch 102 Tage beträgt. Das zu unserem Lieblingsthema Zukunftserrungenschaften: ja, er kann seine Lebenserwartung messen lassen. Dazu sehen wir… stehende Eier?! Cool. BMW dagegen entwickelt sich scheinbar in keine wohltuende Designrichtung…
Meine Meinung:
Ich bin noch nicht ganz angefixt. Es ist weiterhin sehr solide inszeniert, die geschaffene Zukunftswelt macht größtenteils Spaß und auch das Spiel der Darsteller passt größtenteils. Allerdings darf jetzt ruhig etwas losgehen. Wird Halle Berry ihr Serienkind abtreiben? Kann sie das überhaupt? Und was wird aus Papa John und seiner Assistentin, die mehr als offensichtlich liebend dargestellt wird? Es bleibt spannend!
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