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Der letzte Weltkrieg – das Serienfinale im Dialog-Review

Falling Skies S05E10 – Reborn

3. September 2015, 10:10 Uhr
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Zum Start der 5. und letzten Staffel haben unsere Redakteure Michael und Kien zusammen ihre Bewertung abgegeben. Beide gingen mit einer jeweils anderen Einstellung und Erwartung an die finale Reise der 2nd Mass im Kampf gegen die Invasoren. Für das Serienende haben die zwei das gleiche Spiel noch einmal wiederholt.


Kien: Der Anfang des Serienfinales verspricht nach etwas auszusehen, da er fast nahtlos an das Ende der vorletzten Episode anknüpft. Die dramatisch musikalische Untermalung hat schon was Episches. Das Ganze erinnert auch sehr stark an Michael Bays „Pearl Harbor“. Hat dieser nicht mit Steven Spielberg an „Transformers“ zusammengearbeitet? Jedenfalls scheint die Waffencrew so viel wie’s geht verballern lassen zu wollen. Murica!

Doch nach einer kurzen Weile und einem Bauernopfer (Marty), sitzt die Haupttruppe mit Verstärkung am Tisch und plant ihre detaillierte Marschroute nach D.C. Aber natürlich nicht ohne vorher noch einmal gemeinsam am Lagerfeuer zu sitzen. Den anschließenden Mason-Monolog finde ich gar nicht mal schlecht, aber wie der Verlauf bis dahin aufgebaut wird: so unstimmig und unfassbar schlecht getimed.

„This has been a punishing journey, not just because of those who we’ve lost, but because of the parts of ourselves that we’ve had to sacrifice along the way.“ (Tom)

Michael: Ich hatte ja schonmal zugegeben, dass sich bei mir im Laufe der Serie eine gewisse Ernüchterung breit gemacht hatte – das Motto der 5. Staffel lautete daher für mich: Durchhalten und erfahren, wie’s ausgeht. Nach den sehr durchwachsenen ersten neun Folge hielt die finale Episode jetzt zunächst einmal einen Überraschungsmoment parat: Wir sehen einen Jungen, der eine Geschichte aufschreibt, die Geschichte von Falling Skies. Cool, dachte ich, endlich mal was anderes, ungewöhnliches. Doch dann dachte ich: Okay, es ist Matt, der hat also schonmal überlebt, und überhaupt scheinen die Menschen gewonnen zu haben. Hmpf.

Aber: mal wieder zu früh gefreut. Danach geht’s in bekannter platter Manier weiter: Fade Dialoge, ein der Crew persönlich nahegehendes Opfer und mal wieder ein ach so kluger Plan, der zwar den Menschen einfällt, den die sonst komplett übermächtigen Aliens aber nicht auf dem Schirm haben. Der anschließende „Sturm“ auf Washington, wie er immer bezeichnet wurde, entpuppt sich dann als laues Lüftchen, denn auf einmal ist die gesamte Gruppen beinahe unbeschadet mitten in D.C. angelangt – das ging schnell. Das schnöde Umherirren durch die geheimen Gänge unter der Stadt wird dann noch mit zwei sinnlosen Geständnissen garniert – Mason wird mal wieder Vater, Hal hat gleich noch einen heiratsantrag im Gepäck – ehe Tom Mason einen weiteren Haken in seinem „Ich-überlebe-alles“-Buch platzieren kann: und zwar bei Sprengung eines unterirdischen Tunnels.

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Kien: Auf dem Weg zum inhaltlichen Ziel ging den Schöpfern der Serie anscheinend die Kreativität aus. Sind wir doch mal ehrlich: Wer fühlt sich denn bei der Ansicht der Overlord-Eier beim lebensgroßen „Minesweeper“ nicht sofort an die „Alien“-Reihe erinnert? Dann wird Tom wieder vom Rest getrennt, nachdem er abermals eine heikle Situation mit viel Schieß und Krach überlebt hat und landet kurz danach – oh Wunder – direkt am Fuße des Denkmals. Was geht? Hat der Drehbuchmensch an der Stelle Flitzekacke gehabt? Ach ja, das Lincoln Memorial – „Planet der Affen“, anyone?

Das, was im Anschluss passiert, kann man ja wohl kaum als Endgegner, geschweige denn Final showdown bezeichnen. Da macht der Mason kurz einen auf Mr. Fantastic, bekommt in letzter Sekunde noch die Geheimwaffe zu greifen und die Alien-Königin so: Puff! Game over. Und weil diese ja auf wundersamer Weise auch an jeden ihrer Untertarnen verknüpft ist, machen die danach auch alle Puff! – wie beim Endkampf zwischen Neo und Smith. Was ein Zufall. Not.

Michael: Ach ja, genau, gleich noch ein Überlebt-Häkchen kann Tom Mason machen, bei: „Stich und Blut-Aussaugen durch eine Alien-Königin“. Warum diese vollkommen unbewacht ist, sie nicht bemerkt, dass Tom nach einer Wunderwaffe greift, und wo auf einmal die ganzen Overlords sind – bleibt schleierhaft. Ein Opfer muss Tom dann doch noch bringen: Seine Frau stirbt. Doch Tom wäre nicht Tom, wenn er nicht auch dieses Problem lösen könnte. Er bringt sie einfach zu den guten Aliens, die Anne wieder zum Leben erwecken. Klaro.

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Kien: Dann endlich kommt die lang ersehnte Rettung: Pope! Ja, so überraschend war es für mich leider nicht, da Colin Cunninghams Name schon am Anfang der Folge eingeblendet wurde. Diese Spoiler-Honks. Facepalm galore! Glücklicher Weise ist diese Szene – in meinen Augen – sehr gut gelungen. Eine Spannung, wie sie nirgends in der Episode zu finden ist, kombiniert mit der Tatsache, dass kein einziger Schuss fällt – einfach klasse! Und ein würdiges Ende für die wunderbare Figur John Pope.

„You’re a pain in the ass, Mason.“ (Pope)

Michael: Ich hatte ja damit gerechnet, dass Pope nochmal zurückkommt. Dafür ging’s beim Anschlag eigentlich zu schnell. Doch ich hatte wenigstens darauf gehofft, dass er im entscheidenden Moment auftaucht und Tom – und damit die Menschheit – rettet. Aber so – nee. Taucht am See auf, freut sich, dass Tom jetzt auch jemanden verloren hat, und stirbt dann so weg. Das war nix. Nur sein letzter Satz – der passte natürlich wunderbar.

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Kien: Die Abschlussrede ist an sich sogar recht genießbar (s. anschl. Zitat) . Nur der ganze Patriotismus drumherum ist fast schon unerträglich. Da widme ich das letzte Bild lieber die Person, die mich die gesamte Zeit über am meisten überzeugt hat: Hal Mason, gespielt von Drew Roy. Guter Mann!

„But now, going forward, borders don’t mean what they used to. Because before we were countries, we were human beings.“ (Tom)

Michael:Zum Ende wird dann der Faden vom Anfang wieder aufgenommen – wir erfahren, dass Matt pathetisch am Buch „Der letzte Weltkrieg“ geschrieben hat – naja. Dann gibt’s so eine künstliche Abschlussfeier am Memorial, dann war’s das – geschafft. Puh!

Kiens Wertung der Episode/der 5. Staffel


Michaels Wertung der Episode/der 5. Staffel


Fazit

Kien: Insgesamt ist die finale Staffel im Vergleich zum Rest schon recht enttäuschend. Alles wirkt sehr gehetzt und wenig durchdacht, bzw. nur lauwarm umgesetzt. Dabei gibt es durchaus gute Ansätze mit viel Potential, was aber leider nie richtig realisiert wird. Aus „Falling Skies“ ist „Failing Skies“ geworden. Extrem schade!

Was ich allerdings auch noch sagen muss: Hierbei hätte für mich persönlich das Binge watching mehr Sinn gemacht. Woche für Woche sich auf’s Neue hineinzuversetzen hat jedes Mal Anlauf und Zeit gekostet. Wahrer Genuss ist was anderes. Dennoch: Ich mag diese Serie. Eben weil die guten Momente wirklich gut sind. Konnte ich mich in die Charaktere hineinversetzen? Ja. Fühlte ich mich dabei unterhalten? Ja. Finde ich Aliens besser als Zombies? Ja.

Michael: Mann, was haben die aus der Serie gemacht? Sie fing okay an, so dass ich dabeigeblieben bin, war dann zwischendurch sehr stark, als die unterirdische Stadt aufgebaut wurde und die Overlords aufkamen, aber mit Staffel vier und fünf hat man sich dann echt keinen Gefallen mehr getan. Schon merkwürdig, dass fast die komplette Menschheit ausradiert wird, aber die Familie Mason komplett zusammenbleibt. Einer wird zum Alien, eine ist halb Mensch, halb Alien, und alle überleben alles – vor allem Tom Mason.

Das war nachher schon nicht mehr lustig, was da alles gut ging – der Gipfel war sicher der überlebte Flug zum und Absturz vom Mond – das war schon Marvel-Superheld-verdächtig. Das Einzige, was man der Serie hier zu Gute halten kann, ist, dass sie sich in dieser Hinsicht über Pope dann teilweise selbst nicht mehr ernst genommen hat: Pope wies mehrfach darauf hin, dass es ja wohl nicht sein könne, dass Mason alles überlebt. Vor allem die letzte Staffel hat dann doch auch schon mehrfach Schmerzen beim Zusehen und Zuhören bereitet – sehr, sehr schade.

Der Cast nimmt Abschied

The cast of #FallingSkies says their final farewell! Watch the series finale TONIGHT at 10/9c on TNT Drama.

Posted by Falling Skies on Sonntag, 30. August 2015

Say farewell to one of #FallingSkies’ most beloved cast members, Carl the Skitter. Watch the series finale Sunday at 10/9c on TNT Drama.

Posted by Falling Skies on Donnerstag, 27. August 2015

Vorherige Folge

Fotos: TNT

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Beitrag von:
Donnerstag, 3. September 2015, 10:10 Uhr
Falling SkiesReview
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4 Kommentare

  • Kien
    Kien

    Genau genommen und für die Szene nicht unwesentlich: Pope kann sich ja eben nicht daran erfreuen, dass Tom nun auch jemanden verloren hat ;)

  • Holden

    Im Großen und Ganzen passte das Finale perfekt zum Rest der Serie: Zufriedenstellend, aber auch gleichzeitig super enttäuschend.

    Es wird heutzutage sehr oft bejubelt, wenn eine Serienstaffel nur 10-13 Folgen anstatt der üblichen 22-23 hat. Weniger Füller, straffere Erzählweise und so. Manchmal stimmt das auch, aber ich glaube, viele der Probleme die „Falling Skies“ hatte, wären durch mehr Folgen gelöst worden. Gerade die letzte Staffel fühlte sich so übereilt an, als hätte man Ideen für mindestens drei weitere Staffeln hineingestopft, nur um dann plötzlich festzustellen, dass das alles nicht in 10 Folgen hinein passt.

    Doch trotz aller Handlungslöcher, dämlicher Charaktermotivationen, übereilt oder gar nicht aufgelöster Nebenhandlungen etc, hat mich diese Serie fünf Jahre lang gut unterhalten. Zum Vergleich, „The Walking Dead“ schaue ich mir seit Staffel 5.1 nicht mehr an. Die aktuelle „Game Of Thrones“ Staffel habe ich ganz ausgelassen und mehr als 2 Staffeln „Battlestar Galactica“ konnte ich nicht aushalten.

    Finde ich es schade, dass „Falling Skies“ jetzt vorbei ist? Naja, es geht. Es war für mich immer eine dieser „Wenn nichts anderes läuft“-Serien und wenn mich jemand nach meinen Lieblingsserien fragt, muss es eine sehr lange Liste sein, bevor ihr Name auftaucht. Aber ich bereue es nicht, immer mal wieder für ein paar Wochen Zeit mit der 2nd Mass verschwendet zu haben. Ich weiss, es ist ein zweifelhaftes Kompliment, aber am Ende war es dann doch die beste nicht animierte Fernsehserie, die jemals Spielberg’s Namen unter den Produzenten hatte.

  • „Wenn nichts anderes läuft“-Serie trifft’s perfekt. :-D

    Den gehetzten Eindruck gerade in der letzten Staffel kann ich auch nur bestätigen. Insgesamt wird das Wort „schade“ sicher sehr oft im Zusammenhang mit „Falling Skies“ fallen.

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