Zombie-Apokalypse? Ach, erstmal das gute alte Monopoly rausholen. So versuchen sich Madison samt Familie die Zeit zu vertreiben, derweil sie auf Travis wartet. Es ist die dritte Folge von Fear the Walking Dead, und wir befinden uns immer noch Zuhause bei den Clarks. Derweil es bei der Mutterserie früh raus ins Freie ging, bleiben wir in dieser Serie zunächst weitgehend in Häusern. Hinter der verschlossenen Tür ist es sicher, ist sich Travis sicher – oder er gibt es zumindest vor, sich da sicher zu sein.
Die Monopoly-Szene hat aber etwas mehrfach Symbolisches in sich, wie ich finde. Die Familie versucht, im eigenen Zuhause eine Art Alltag herzustellen, so wie es früher war, als die Kinder noch klein waren – und deren Vater noch lebte. Alicia betont, dass sie sich an früher erinnert fühlt, an das Gute, als ihr Vater noch lebte. Madison wird im Laufe des Spiels allerdings klar, dass diese Zeit vorbei ist – und sie sich den Herausforderungen stellen muss, die draußen vor der Tür warten. „Pack‘ das Spiel ein, Alicia“, sagt sie schließlich. Ihre Tochter möchte das zunächst nicht, doch Madison stellt klar, dass es Abmachung sei, dass der Verlierer zusammen packen muss. Ein Hinweis auf Alicias weitere Entwicklung als Figur? Wer weiß – zumindest steht sie schon kurz vor dem Aus, als sie draußen vor der Tür von der zur Walkering verwandelten Nachbarin Susan angegriffen wird. Sie kann allerdings vorerst entkommen. Die Familie diskutiert darüber, was denn mit Susan geschehen sei. Nick bringt es auf den Punkt:
She’s not sick. She’s dead.
Auch zwei weitere Alltagsszenen haben mir in der Folge gut gefallen – zum einen der Moment, in der Travis routinemäßig am Morgen den Müll rausbringt und draußen die Lage sondiert. Zum anderen die Ankunft des Nachbars Patrick, der zu seiner verwandelten Frau zurückkehrt und nicht merkt, was vorgeht. Er wird schließlich vom Militär vor Susan gerettet – auf ziemlich drastische Art und Weise. Und man weiß nicht, was das Militär mit ihm gemacht hat.
Überhaupt das Militär: Es kommt erst in den letzten Momenten der Folge in den Fokus, sorgt aber zunächst einmal für Ordnung. Haus für Haus wird überprüft und gesäubert. Travis nennt das Militär die Kavallerie – die Rettung ist da. Man darf gespannt sein, wie die Macher der Serie es schaffen, dieses sichere Gefühl wieder ins Wanken zu bringen.
Insgesamt eine bessere Folge als beim Auftakt. Mich stören zwar immer noch die verlangsamten Szenen, zum Beispiel bei der Vorbeifahrt am Krankenhaus, aber sonst hatte die Folge durchaus gute Momente – vor allem im Alltag. Und um das Bild vom Anfang nochmal zu bemühen: Das Leben in L.A. ist kein Spiel mehr.
„Good people are the first ones to die“ fand ich noch einen erstaunlich vorausschauenden Satz. Die zweite Hälfte hat mir gefallen, die erste weniger. Der Mob soll angeblich zwei Stunden gewütet haben, es wirkt beim Rausgehen aber alle noch frisch – und ein Feuer „nebenan“ war nicht zu sehen. Etwas seltsam inszeniert.
Ich bin gespannt, wann die Situation eintreffen wird, dass die Ex-Frau die neue Freundin umbringen muss, weil diese zur Walkerin(g) geworden ist…
Ich denke, es wird eher umgekehrt sein – Madison wird die Ex-Frau erledigen müssen. ;-)
Oder aber Travis und er wird nicht dran zerbrechen… Abwarten. War aber sehr offensichtlich, dass da irgendwann der Rahmen gespannt wird und genau auf diese Szene Bezug genommen werden dürfte.
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