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Ein neues Format auf neuen Wegen mit altbekannten Gesichtern. Das gibt es aktuell zuhauf, aber dieses hier ist anders. Denn im Pressetext steht dieser kleine, unscheinbar aussehende und doch eine ungemeine Tragweite besitzende Nebensatz „verabschiedet sich […] von der Mattscheibe, und Ihnen“. Gemeint damit ist Frank Elstner, Entertainer-Ikone, Moderations-Meister, „Wetten, dass…?“-Erfinder – und an Parkinson Erkrankter. Letzteres sollte natürlich keinen großen Stellenwert in seiner oder überhaupt irgendeiner Vita einnehmen, wird aber leider aufgrund der Unheilbarkeit der Krankheit die letzte Station seines Lebens darstellen. Der vergangene Woche 77 Jahre alt gewordene Elstner will sich davon aber nicht unterkriegen lassen und zeigt sich nicht nur öffentlich, er verabschiedet sich – mit einem intimen und offenen Interviewformat mit dem leicht makaber gewählten Titel „Wetten, das war’s..?“ auf YouTube.

„Mit der allerersten deutschen YouTube-Talkshow begrüßt er deutsche Hochkaräter aus den Bereichen Kultur, Politik und Wirtschaft. In intimen Face-to-Face-Interviews, ohne Livepublikum und ohne das Drängen eines Senders lässt Frank Elstner ihn noch einmal aufleben: seinen unverkennbaren Wohlfühlfaktor.“

Hier der Teaser zum Format, in dem bereits ein, zwei Gäste und Ausschnitte aus den Interviews zu sehen sind:

In der ersten Folge trifft der Altmeister auf einen der letzten verbliebenen Allround-Entertainer der Jungzeit. Jan Böhmermann, der nicht nur in seiner reinen Job-Beschreibung, sondern auch bezüglich „Wetten, dass..?“ so seine Berührungspunkte mit Elstner hat. Im 50-minütigen Gespräch merkt man, welchen Respekt der „dünne blasse Junge“ vor dem ihm gegenübersitzenden Mann hat, der die Fernsehlandschaft so stark geprägt hat.

„In der ersten Folge von ‚Wetten, das war’s..?‘ trifft Frank Elstner Deutschlands erfolgreichsten Nachwuchsmoderator und satirischen Grenzgänger Jan Böhmermann im Kölner Senftöpfchen Theater. Offen wie nie redet Böhmermann über die Arbeit hinter Neo Magazin Royale und dass er sich als Chef auch gern mal Fauxpas erlaubt. Er spricht über die Zwangspause nach dem Erdogan-Skandal, die Absichten hinter der Merkel-Klage und kündigt an: ‚Die wahre Pointe steht noch aus!'“

Den Ansatz und was ich bisher in Auszügen gesehen habe, finde ich stark. Elstner macht das, was er am besten kann und rüttelt selbst im gehobenen Alter noch einmal ein bisschen an der Unterhaltungs-Industrie, indem auch pikante und politische Themen angesprochen werden und man sich vor allem auch ordentlich Zeit dafür nimmt. Vielleicht auch vor dem Hintergrund, dass man es sich ja hinten raus erlauben kann. Nicht nur ein bisschen wehmütig ist aber natürlich auch. Dieser Gedanke daran, dass es das halt dann auch „war“ und nicht nur er, sondern wir alle endlich sind. Aber vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass er es öffentlich gemacht hat und viele Medienhäuser jetzt in Beinahe-Beweihräucherungen abdriften, als wäre Elstner bereits verstorben (ich war kurz davor, einen Screenshot aus dem Video zu nehmen, der Schwarz-Weiß ist, dachte mir dann aber doch, das wirkt zu sehr nach Todesanzeige…). So erfährt er selbst nochmal die Wertschätzung zu Lebzeiten, die er verdient hat. Als einer der ganz Großen des deutschen Fernsehens. Danke, Frank!

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Donnerstag, 25. April 2019, 08:36 Uhr
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