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Season 1 der Filmadaption

From Dusk Till Dawn Staffel-Review

16. September 2014, 12:19 Uhr
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*Update* Wir haben Robert Rodriguez und die zwei Hauptdarsteller D.J. und Zane interviewt, hier zu sehen

Aus einem Film eine Serie zu machen, ist immer eine Herausforderung. Hat Fargo noch einen Universumserweiternden Ansatz gewählt (hier das Review dazu), setzt Robert Rodriguez seine Filmstory mehr oder weniger 1:1 um und füllt lediglich die Storyholes und fügt einige weitere Charaktere ein. Daher kann man hier eigentlich kaum von Spoilern sprechen, da jeder von euch die Story des 1996er Spielfilm-Klassikers kennt. Dennoch gibt es einzelne Details, die die Serie anders macht und auf die ich auch eingehen werde. Kein Komplett-Spoilern, aber eben kleinere Dinge.

Wer unbehaftet drangehen möchte, sollte sich am besten einfach den Trailer anschauen, hier das Abschluss-Statement lesen und loslegen mit dem Schauen!

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Grundstory

Die Gecko-Brothers, bestehend aus dem redfertigen Seth und dem manisch erscheinenden Denker Richie, werden gesucht. Ein großer Überfall hat die Diebe in Richtung Mexiko verschlagen, wo sie ihren Kontaktmann Carlos treffen sollen. Auf dem Weg dorthin gibt es ein Intermezzo in einem Getränkeladen, der nicht nur Texas Ranger Freddie Gonzalez auf den Plan holt, sondern auch Richie Visionen erhalten lässt. Auf dem Fluchtversuch nach Mexiko treffen sie auf die Familie Fuller und ihren Wohnwagen. Vor Ort in Mexiko gehen sie in das ikonische Titty Twisters und plötzlich bricht die Hölle los.

„Vampires happen to be our cute little cousins.“ (Carlos-Darsteller Wilmer Valderrama)

Vergleich zum Film

Ich merke gerade, dass man kaum eine Bewertung abgeben kann, ohne überall auf den Film zu verweisen. Also starten wir direkt. Das Basis-Setting ist wie gesagt vollkommen identisch. Selbst einige darstellerische Mittel wurden übernommen, wie bspw. die Schnittfolge im Motel, auch wenn diese in der Serie deutlich länger ausfällt, bzw. Gore-technisch einiges mehr gezeigt wird. Aber auch Kamera-Perpektiven, wie beim Blick in den Kofferraum oder Ankommen des Rangers im Getränkeladen, sind übernommen.

Dabei passt vor allem die darstellerischen Leistungen von D.J. Cotrona, der George Clooney als Seth Gecko in nichts nachsteht, und Zane Holtz, der aufgrund der erweiterten Story einen etwas anderen Richie als Quentin Tarantino abgibt. Im Film ist Richard eher der leicht dümmlich-naiv herüberkommende kleine Bruder, der bis auf eine kleine „Illusion“ keine große Verbindung mit dem Übersinnlichen besitzt. In der Serie jedoch erhält er von Beginn an Lockrufe von Oberwesen Santánico Pandemonium und soll eine besondere Rolle erhalten. Holtz spielt seinen Charakter daher deutlich vielschichtiger und interessanter. Wo wir bei Santánico Pandemonium und der Besetzung sind: Eiza González steht Selma Hayek absolut in nichts nach und schafft es ebenso, dem Charakter mehr Tiefe zu geben. War Hayek im Film einfach nur die Schönste, spielt González eben auch die Mächtigste und fügt der Serie visuell einiges Sehenswertes hinzu.

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Beim Aussehen ist allgemein zu bemerken, dass alle Charaktere einem modernen Schönheitsideal entsprechen. gerade bei der Familie Fuller ist zu sehen, dass Scott nicht der etwas dickliche kleine Junge sondern ein kleiner Bruce Lee-Verschnitt ist. Damit wird übrigens wunderbar unterhaltsam umgegangen. Allgemein eine Stärke und zeitgleich eine Schwäche der Serie. Es gibt hier und da wunderbare Oneliner, die größtenteils von den Gecko-Brüdern stammen, dafür wird insgesamt eher auf den plumperen Trash-Humor des Films verzichtet. Gepaart mit der allgemein längeren Story-Erzählung wird die Produktion dadurch nicht so erfrischend und dynamisch wie der Film. Und die Band spielt auch nur mit langweiligen Normalo-Instrumenten… Dafür sehen die Vampirfiguren leider noch immer etwas trashig-billig aus, wenn auch deutlich besser als im Film.

Dafür gibt es vereinzelte Rückbezüge auf Selbigen. Um das Setting glaubwürdiger zu machen, sind das nicht einfach irgendwelche Vampire, die schlichtweg da sind aus welchen Gründen auch immer, sondern ein Jahrhunderte alter Schlangenkult. Das ist auch der Grund, das nicht alle gängigen Vampir-Techniken funktionieren. Wir bekommen kein Weihwasser, keine Kreuze, oder Ähnliches zu sehen. Als kleines Augenzwinkern isst sogar eine Vampirin ein ihr vorgehaltenes Kreuz und zeigt sich unbeeindruckt.

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Und was kam dazu? Die Visionen Richies bringen etwas mehr Verständnis für das Passierende, ebenso die Ausschmückung des Charakters Carlos. Der war im Film lediglich ein „Freund“ von Seth und hat mit der Story eigentlich nichts wirklich zu tun. In der Serie ist auch er Vampir und leitet nicht nur die Geckos nach Mexiko, sondern dort auch untergründige Geschäfte und lässt uns einiges an Geschichte der Vampire übermitteln. Außerdem haben wir es nicht etwa nur mit einem Ranger zu Beginn zu tun, sondern einem zweiten, Ranger Gonzalez, der sich aus Rachegründen auf die Jagd nach den Geckos macht. Das bringt ordentlich Dynamik in die Geschichte, da es im Film nicht wirklich nach Flucht erscheint und bis auf den Grenzübergang kaum Spannung reinkommt.

Doch leider gibt es auch viele unnötige Dinge. Ein im Untergrund des Tempels gefundener Soldat ist eigentlich komplett überflüssig. Ebenso wirkt das Setting am Ende allgemein nicht ganz durchdacht und konzepiert. Erst bricht die Hölle los und alle kämpfen und plötzlich sind alle bösen Vampire weg und ausschließlich unsere Protagonisten sind noch da und haben eine schöne Pause, in der sie sich beraten und auf eine nächste Welle vorbereiten. Wo sind plötzlich alle hin? Und dieses eingeworfene Mysterium mit dem Labyrinth? Dass es noch nie jemand geschafft hat, da rauszukommen? Und dann sind das letztlich zwei kleine „Missionen“ und schwupps – geschafft. Ne, sorry, das passt nicht. Hier hätte man eine deutlich längere Passage einbauen müssen, so wirkte zwar der Gedanke dahinter durchaus interessant, gerade im Hinblick auf das Aufarbeiten der Background Stories der Charaktere und das Einbringen bereits Gesehenem, aber es war schlicht nicht lang und komplex genug. Schade, hier wurde viel Potenzial verspielt.

Denn gerade am Ende wird die Serie erst interessant. Die erste Hälfte ist leider hier und da etwas verpaced und bringt Dinge rein, wie bspw. Geckos Freundin, die nicht unbedingt relevant sind. Das hätte alles etwas schneller gehen können um dann dem interessanten zweitem Teil mehr Tiefe zu verleihen.

Fazit

Insgesamt macht Rodriguez vieles richtig. Wer den Film mag, wird auch an der Adaption seinen Spaß haben. Viele der hinzugefügten Charaktere und Nebenhandlungen füllen nicht nur im Film vorhandene Story-Lücken sondern charakterisieren auch die Figuren und die Beziehungen zueinander. Waren diese im Film meist noch rein funktionale Personen, damit X oder Y passieren kann, erfüllen viele deutlich mehr in der Serie und lassen einen höheren Identifikationsgrad zu. Dennoch gibt es hier und da auch überflüssige Elemente, die gerade zu Beginn zu Längen und zum Ende zu Unverständnis führen.

Mit From Dusk Till Dawn erhält der Serienliebhaber aber eine grindhousige Fantasydrama-Serie mit jeder Menge Action, griffigem Humor und hochwertiger Aufmachung.


Eine zweite Staffel ist übrigens bereits in Planung. Sehr schön fand ich da im direkten Vergleich zum Film auch die abschließende Unterredung und die identisch gestellte Frage:

„Need some company?“ (Katie)

Man darf gespannt sein, wie es genau weiter geht, denn ab jetzt kann sich die Serie komplett vom Film lösen, der am selben Zeitpunkt aufgehört hat.

Bis dahin erfreuen wir uns an tollen Burgerladen-Werbespots:

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Dienstag, 16. September 2014, 12:19 Uhr
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