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Ein interessantes Thema macht die vierteilige Miniserie „Füxe“ auf, die im Oktober im ZDF und in der ZDFmediathek zu sehen sein wird – das der sozialen Herkunft der Eltern. Sie ist in unserer Gesellschaft immer noch eine wichtige Voraussetzung oder auch Hypothek für den späteren gesellschaftlichen Erfolg. Ein sozialer Aufstieg in höhere Schichten ist durchaus möglich, aber er ist eben nicht die Regel. Die, die den Aufstieg schaffen, sprechen oft von einem Identitätskonflikt: dem Gefühl, im neuen Milieu nicht dazuzugehören, und gleichzeitig das Herkunftsmilieu zu verlieren. Hier setzt „Füxe“ an und zeigt das anhand einer Studentenverbindung. Ich bin gespannt – insbesondere auch, weil das ZDF über die Redaktion „Das kleine Fernsehspiel“ den Bogen hier noch ein wenig weiter spannt: Auch die Filmbranche ist Teil unserer Gesellschaft und für junge Filmschaffende oft eine schwer zugängliche Welt. „Die Miniserie „Füxe“ ist von neuen, vielversprechenden Talenten bei Schauspiel, Team, Buch und Regie gemacht worden und wird den beteiligten jungen Kreativen hoffentlich weitere Türen öffnen“, erklären die Redakteure Christian Cloos und Jakob Zimmermann. Zu sehen sein werden die vier Folgen am Montag, 16. Oktober 2023, 0.10 Uhr, und Montag, 23. Oktober 2023, 0.05 Uhr jeweils zwei Folgen hintereinander im ZDF sowie ab Donnerstag, 12. Oktober 2023, mindestens ein Jahr lang in der ZDFmediathek. Hier geht’s zum Trailer.

Wer mehr zu den Hintergründen wissen möchte – hier gibt es ein ausführliches Interview mit den Machern der Serie.

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Füxe: Darum geht’s in der Miniserie der Redaktion „Das kleine Fernsehspiel“ in ZDF und ZDFmediathek

So setzen Autor Joe Hofer (Folgen 1+2), Autor und Regisseur David Clay Diaz (Buch 3+4, Regie 1+4) sowie Regisseurin Susan Gordanshekan (Folgen 2+3) das Thema Herkunft fiktional um: Adem Kameri ist auf der Suche nach bezahlbarem Wohnraum. Kurz vor Beginn seines BWL-Studiums ist er ohne richtige Bleibe. Das günstige Angebot für ein Zimmer in einer Studentenverbindung, dem Corps „Gothia“, ist seine letzte Chance, noch rechtzeitig unterzukommen. Obwohl da etwas von „weltoffen“ steht, stellt er sich der Gruppe vorsichtshalber als Adam Kamer vor.

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Und siehe da, nicht nur hat „Adam“ plötzlich ein Zimmer, sondern es gefällt ihm wider Erwarten gut bei diesen kameradschaftlichen jungen Männern in der großen Villa mit regelmäßigem Fechttraining. Die Verbindung bietet ihm auch den Zugang zu dem „Alten Herrn“ Alfons. Der scheint als Immobilieninvestor genau der richtige Mentor für Adems Aufstieg zu sein. Nachdem sich Adem im Dienste des Corps bewährt, wird er als „Fux“ aufgenommen. Doch als er seinem „Leibburschen“ Vincent seine wahre Identität verrät, wird er in eine Intrige um die Macht im Corps hineingezogen. Adem muss Farbe bekennen. Was ist ihm sein Aufstieg wirklich wert, und ist er bereit, sich und andere zu verraten?

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Ich find’s ganz clever, dass man sich die Welt der Studentenverbindungen ausgesucht hat. Sie ist den meisten Menschen in Deutschland ein Begriff und gleichzeitig ist sie im fiktionalen Bereich selten erzählt worden. Verbindungen werden meist dann in der Öffentlichkeit thematisiert, wenn es um ihre mögliche Scharnierfunktion zu rechtsextremem Gedankengut geht. Ich bin gespannt, ob das Experiment gelingt.

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Bilder: ZDF

Beitrag von:
Montag, 4. September 2023, 21:40 Uhr
Drama
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3 Kommentare

  • Simon

    Ich bin in der Tat auch gespannt. Die Welt der Studentenverbindungen ist eine in sich sehr geschlossene, aber dennoch sehr heterogene Subkultur mit jahrhundertealten Traditionen, Riten, Umgangsformen und eigenem Soziolekt. An der Herausforderung dieses extrem komplexe Themenfeld realitätsgetreu darzustellen sind bisher fast alle Filmemacher gescheitert. Leider steht zu befürchten, dass auch diese Serie mit gängigen Vorurteilen spielt (und diese offenbar bestätigt) und auch viele wichtige Details, die dem verständigen Rezipienten geläufig sind, nicht wirklich adäquat nachgezeichnet werden (so fällt gleich der ziemlich schiefe tiefe Schmiss auf Fuxenpartie[?!] auf, die im Film wohl auch unüblicherweise ohne Band gefochten wird).
    Aber natürlich bleibe ich gespannt, wie die Serie sich tatsächlich bieten wird.

  • Martin Vaupel

    Es steht zu befürchten, dass hier wieder einmal mit Halbwissen gearbeitet wurde. Man fragt sich, warum die Macher nicht mal bei den Verbänden nachfragen und sich auf dem Gebiet weiterbilden. Allein die Fakten wären für das Gelingen schon super. Hier wird bei der Mensur von beiden Teilhnehmer gezeigt, dass sie mit rechts fechten, allerdings sitzt der Schmiss auf der linke Wange, was technisch einfach nicht machbar ist, zumal es sich bei dem Paukanten um einen Neuling handelt.

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