Wovon könnte George R. R. Martin bei der Entwicklung seiner Fantasy-Welt „Game of Thrones“ inspiriert worden sein? Carolyne Larrington, Professorin des St. John’s College im englischen Oxford, hat Martins Romane analysiert und darüber geschrieben, in dem Buch „Winter is coming – die mittelalterliche Welt von Game of Thrones“.
Die Professorin findet Parallelen zu Königin Margaret von England, die als Ehefrau des englischen Königs Henry IV. nach dessen geistigem Verfall versuchte, die Macht in der Familie der Lancasters zu halten. Was um 1455 zu den Rosenkriegen um den englischen Thron führte, in deren Verlauf sich die Adelshäuser York und Lancaster nahezu völlig auslöschten, könnte eine Inspiration für Martin gewesen sein. Die Erbfolge, so sagt die Expertin ist in den meisten der sieben Königreiche – so wie im England unter Tudors und Stuarts – ein kompliziertes Reglement, das dazu gedacht war, die herrschenden Familien vor der Zerstückelung ihres Erbes zu bewahren.
Derweil Westeros das alte Europa zu sein scheint, wird die Bedrohung jenseits der Mauer als Kunstgriff angesehen, der weitere Hebel in Gang setzen kann. Fluchtbewegungen in Folge von Klimaveränderungen, Erschöpfung von Rohstoffen, Veränderung von Lebensbedingungen und vieles mehr. Und: George Martin hat sich üppig bei Geschichten zu Rittern und Vampiren, Verschwörungsthrillern und Horrorromanen bedient. Larrington hat auch Anflüge von klassischen Kreuzzugsgeschichten entdeckt, dazu jede Menge Politgerangel à la „House of Cards“, seltsame Sekten und bizarre Religionen, wie sie auch in diesem Video erklärt:
Mittelalter-Fan Dominik Schmeller hat sich das Buch mal vorgenommen und besprochen – kann man mal reinschauen:
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