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Review zum Staffelfinale

Game of Thrones S05E10 – Mother’s Mercy

15. Juni 2015, 16:01 Uhr
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Im Frühtau zu Berge wir geh´n, fallera,.. In der finalen Folge der fünften Staffel ist viel passiert, daher gibt es keine Einleitung. BAM!

Melissandre kann es selbst nicht wirklich glauben, ihr feuriges Opfer scheint etwas gebracht zu haben. Doch für Stannis schmilzt nicht nur der Schnee dahin sondern auch Armee und Frau. Muss ein Montag sein. So könnte eigentlich auch die ganze Folge heißen „Game of Thrones S05E10 – Ein gebrauchter Montag für alle“… Die halbe Armee zeigt Charakter und flieht, der Rest zieht in den aus Wut im Bauch im Affekt befohlenen Kriegsmarsch.

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Und Stannis ist deutlich unterlegen, das wäre er selbst mit doppelter Armee. Hieß es nicht, er könne Winterfell problemlos einnehmen? Wäre in krasser Überzahl? Kleiner Pro-Tipp: Wenn jemand „looks like we’re done here“ sagt, sollte man sich lieber tot stellen… Nun gut, wurscht. Was mich dann eher stört, ist zum einen, dass scheinbar nicht mehr genug Geld (oder Zeit?!) vorhanden war, den Kampf auch nur ansatzweise in Aktion zu zeigen, aber vor allem, dass Brienne ihre Chance auf Rache in einer derart utopisch inszenierten Art und Weise erhält… Dass der Mann, der voran blind in die feindlichen Truppen geht als letzter umkommt – das passiert auch nur im Fernsehen.

Spontan kam mir der Gedanke: Player „Stannis“ has left the Game of Thrones… Kurz darauf gefolgt von: „Dazu müsste ich eigentlich ein kleines GIF basteln“… Done:

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Reek hat tatsächlich auch noch ein bisschen Theon-Moral in sich. Also, vom frühen Theon. Damals, als Sean Bean noch lebte. Wieso er dann aber mit Sansa Bungee-jumpen geht ohne Seil, erschließt sich mir nicht ganz. Freitod? Wohl kaum. Soll sie auf ihm landen, damit er den Aufprall abfedern kann? Wohl kaum (und wenn, verdammt schlecht sprungtechnisch inszeniert). Soll der Schnell so tief und weich sein, dass man überlebt? Wohl kaum. Hm…

Einen derart unbefriedigenden Gedanken gibt es auch beim Arya-Sideplot. Hmpf. Jetzt bekommen wir den Kindesmissbrauch also doch noch zu sehen, gar mit Schlägen deutlich unter die Gürtellinie. Das ist abartig und absolut übertrieben und unnötig! Ja, wir haben verstanden, welch Abarten da vor sich gehen, da muss es nicht noch derart präsentiert werden, meiner Meinung nach… Arya hätte sicher auch anders einen ersten Teil ihrer Rache erhalten können – unerlaubter Weise. Als Strafe gibt es eine eingebaute Swipe-Funktion im neuen Faces OS. So!

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Nahezu romantisch gibt es Friede, Freude und Eierkuchen in Dorne – gähn. Jaime und Myrcella haben „The Talk“, was Tränen in die Augen und Blut in die Nase läufen lässt. Der Kuss des Todes von Ellaria war endlich mal etwas Handfestes dort. Ich wünsche Dorne nur das Allerbeste und alles Glück der Welt! Ähem…

Sitting. Waiting. Wishing.

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Ihr merkt, wie sprunghaft das dieses Mal ist, wie gesagt – keine Zeit für Überleitungen. Der Mereen-Teil ist verhältnismäßig unspektakulär, hat aber wenigstens ein paar nette Zeilen Script parat.

„So, mainly you talk?“ – „And drink. I’ve survived so far…!“ (Daario & Tyrion)

„He’s the toughest man I know without balls.“ (Daario)

In allerbestem Timing taucht natürlich noch Varys auf. Wäre Barristan noch da, wäre es ein kleines aber feines King’s Landing-Revival. Stellt sich nur noch eine Frage: Wieso zieht Daeny denn bitte alleine los? Okay, Angst zu verhungern… Aber so weit von Drogon weg? Bis in Staffel 1 zurück? Vermutlich erkennt irgendwer der Pferde-Narren sie wieder oder Drogon wird doch noch einmal aktiv und verlässt seinen Status als Arschloch-Katze…

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Kurz noch die Hauptstadt abrasieren abfrühstücken: Cersei lügt unter Eid und bekommt dafür einen modischen Kurzhaarschnitt. Definitiv ein Make-Over, das mal anders als bei Germany’s Next Topmodel verlief… Shame. Shame. Shame. Sollte ihr Blut-Weg eigentlich eine Anspielung auf den Kreuzmarsch Jesu (oder zumindest dessen „Passion“-Inszenierung) sein? Jedenfalls eine sehr gute schauspielerische Darbietung Lena Headey. Nicht jeder hätte beim Anblick von Frankensteins Mountain so reagiert…

Kommen wir zur Wall. Dort wird ein schöner Perspektivwechsel bei Jon und Sam thematisiert.

„How does it feel to be the friend of the most hated man in Castle Black?“ (Jon)

Vermutlich wird Sam nicht in die Höhen von Jon in Sachen (einstiger) Anerkennung steigen, aber wer weiß, was er noch als potenzieller Maester anrichten wird. Sicher ist, dass er sich in Sachen Anschaffung von Valyrian Steel und Dragon Glass weiter bilden dürfte.

Und dann war da diese Szene, in der Melissandre wieder kehrt. Ich habe gerade meinen Hass auf sie und die Tatsache, dass alle gestorben sind außer eben sie, etabliert, da passiert plötzlich… naja, ihr wisst schon…

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Fuck! Jon! Und dann sagen die auch noch alle „for the watch!“ weil sie nicht sehen können, dass Jon das erste richtig Gute seit langem für die Watch war… Da sind gerade so einige auf meine persönliche Rache-Liste gelangt. Wenn das Arya mitbekommt… Interessant finde ich übrigens, wie sehr sich die „Todesszenen“ von Arya und Jon bild-technisch ähneln. Ansonsten bleibt nur noch Schwarz…

Tod, Tod, Tod. Wo man hinschaut. Okay, außer dort, wo Sex und Fluchwörter sind. Im Finale der Staffel wird offensichtlich, wie sehr Game of Thrones seine Stärken bzw. Alleinstellungsmerkmale und Vorzüge als Pay-TV-Serie ausspielt. In gerade für eine letzte Folge ungewohnt hoher Frequenz. Waren die Staffeln zuvor doch meist mit Highlights kurz vor dem Finale gesegnet und selbiges war dann ein vor allem emotionales Aufräumen, lässt die Serie den Zuschauer nun geschockt zurück. Der größte Dolch-Stoß – oder auch deren mehrerer – folgen zum Schluss. Ganze Storylines drohen zu zerbrechen, viele Beziehungen wechseln die Richtung – jede Menge Diskussions-Potenzial für uns Zuschauer, klasse!

Wenigstens ist mein Jon Snow-Spoiler nun überwunden, den ich mir der Game of Thrones-Familienbaum eingeheimst hatte (Ja, ich bin fies, das Ding hier noch zu verlinken, I know…). Der Tod kam jedoch auch so überraschend, weil es eben in eigentlich ruhiger Situation sehr überraschend kam. Gelungen gemacht!

Weniger gelungen empfand ich wie gesagt ein paar Inszenierungen hier und da, was Glaubhaftigkeit im Timing anbelangt. Da kann ich noch eher drüber hinweg sehen als über die unnötige Kindesmisshandlung. Das hat definitiv die vollen fünf Kronen bei meiner Bewertung gekostet. Dazu empfand ich den „Walk of Shame“ in seiner Gesamtheit zu lang, aber sollte wohl ein Gegengewicht zu all dem anderen Tempo in der Folge bilden und entsprechend der Emotion Cerseis wirken.

ABER: Game of Thrones hat es dann doch noch gezeigt! Doch noch bewiesen, dass sie die großen Momente drauf haben. Vieles in der Staffel hat sich bis zur siebten Folge wie ein langsame Vorlauf angefühlt, doch gerade die Hardhome-Folge hat gezeigt, was noch in der Serie steckt. Hier war es nun fast zu viel des Guten, aber insgesamt ein toller Abschluss.

Der Regisseur der letzten beiden Folgen, David Nutter, hatte übrigens bereits in Staffel Drei die bildstarken Final-Episoden inszeniert.

Game of Thrones – Staffel 5

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Wie schon gesagt, war der Abschluss durchaus der Serie würdig. Vor allem aber zur Mitte der Staffel war es ungewohnt fad und unkonkret. Die Dialoge waren meist noch immer gut geschrieben aber Handlungsstränge wie z.B. der in Dorne haben derart viel Potenzial verspielt, dass es zwischenzeitlich weh tat. Nein, ich bin wahrhaftig kein Freund davon, wenn jede Woche eine wichtige Hauptfigur stirbt, nur, damit es Brisanz gibt, aber es muss der Sendung eben auch so möglich sein, eine Spannung und Atmosphäre aufzubauen – das ging in Staffel 4 deutlich besser. Und eine komplette Staffel ohne das Wort „Hodor“? So kann es nicht weiter gehen… Und ja, ich weiß, das war eine prinzipielle Entscheidung, auch auf Basis der Bücher.

Ich wage jetzt mal keinen Ausblick auf die nächste Staffel, weil das aufgrund der Bücher wenig Sinn macht. Aber ich hoffe, dass die Serien-Macher einen Weg finden, wieder eine komplette Staffel interessanter zu gestalten. Da kann es tatsächlich meiner Meinung nach mal helfen, sich einzelne Gruppen und Figuren heraus zu picken, die eine Folge lang begleitet, danach aber auch mal außen vor gelassen werden. Das könnte auch einige Timing-Probleme lösen.

Bei mir gibt es dieses Mal jedenfalls noch nicht das krasse „Oh nein, ein Jahr warten!“-Gefühl. Kein allzu gutes Zeichen. Dennoch freue ich mich natürlich auf Staffel 6. Möge alles besser werden. Valar morghulis.

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Montag, 15. Juni 2015, 16:01 Uhr
Game of ThronesReview
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10 Kommentare

  • Jonas
    Jonas

    Ich weiß nicht, ich bin sehr zwiegespalten. Auch wenn aus mir der Jon Fanboy sprechen mag, diese Hinrichtung war irgendwie unnötig. Wenn alle so extrem gegen sein Bündnis waren, warum haben sie ihn und die Wildlings überhaupt hineingelassen? Aber auch generell, mir sind es einfach zu viele offene Punkte und wenig bis kaum Linie mehr in der Serie. Es wird sich von einer blutigen Szene zur nächsten Szene gehangelt. Für mich ist der Zenit der Serie überschritten.

  • Patrick

    @Jonas

    Sehr wahrscheinlich hast du die Bücher nicht gelesen.

    Game of Thrones ist zweifellos an das Mittelalter angelehnt und sie zeigt ziemlich gut wie Dinge früher gelöst wurden. Hauptsächlich mit dem Dolch.
    Warum wundert es dich, dass Jon Opfer einer Meuterei wird wenn er doch permanent gegen den Willen der Nightswatch handelt? Wieviele Leute hatte Jon den auf seiner Seite? Bei der Wahl zum Lord Commander sicherlich noch viele und dann durch eine Reihe fragwürdiger Entscheidungen (natürlich nicht aus Sicht des Zuschauers, denn wir wissen mehr als die Brüder der Nightswatch) immer weniger. (Ach ja, Jon genießt keinen Schutz von Stannis mehr, gibt es keinen besseren Zeitpunkt für eine Meuterei?)
    Es ist doch heute genauso: wenn du nicht im Sinne der Mehrheit handelst wirst du abgesetzt – zum Glück unblutig, anders wie im Mittelalter.
    Warum sie die Wildlinge reingelassen haben? Jon ist noch ihr Lord Commander, er erteilt die Befehle denen Folge zu Leisten ist ansonsten hat Jon doch diese Staffel auch schon bewiesen was er mit Leuten anstellt die seine Befehle nicht befolgen – Kopf ab!
    Bei der Meuterei waren sicherlich nicht alle Brüder zugegen, ist ja auch nicht notwendig die Nightswatch wird sich sicherlich nicht selber zerlegen.Sie wählen einen neuen Anführer.
    Welche offenen Punkte meinst du? Cliff Hanger?
    Keine Linie mehr in der Serie? Achso, wir ignorieren einfach die Tatsache dass die Serie sich hauptsächlich darum dreht die White Walker irgendwie aufzuhalten. Die Gefahr haben wir in den ersten Szenen in Staffel eins von Game of Thrones gesehen. In Staffel 3 haben wir gesehen dass die Bedrohung real ist. Staffel 5 zeigt uns, auf welche unfassbare Katastrophe der Kontinent Westeros zusteuert während man im Süden kleinen Plänkeleien um einen äußerst ungemütlichen Stuhl führt.

    Soweit die Antwort.

    Ich weis, Zuschauer sind ungeduldig. Sie wollen in jeder Folge Action sehen. Nur darf nicht jede Folge jemand sterben. Ist ja viel zu blutig die Serie. Ich kann das nicht mehr hören. Wie wollt ihr denn ständig etwas geboten bekommen? Ist doch ein krasser Gegensatz was ihr da fordert. Mehr Action! Weniger Blut!

    Vor allem überseht ihr die wichtigen Dinge die in der „ruhigen“ Phase stattfand – dem Beginn der Staffel. So viel geschieht und niemand nimmt es wahr. Cersei in Ihrer Verzweiflung erschafft sich einen mächtigen Feind der sich jeglicher Kontrolle entzieht. Die Macht der Krone ist noch weiter geschrumpft. Wird der Glaube in anderen Gebieten der Sieben Königslande erstarken und den Adel in ihrer Macht einschränken? Wird Kings Landing im Aufstand gegen die Obrigkeit versinken? Welche Macht hat Tommen Baratheon noch? Werden ihm die Lannisters folgen? Wem folgen die Vasallen der Lannisters überhaupt? Tommen, Kevan Lannister oder dich Jaimie?
    Das Haus Martell wird von den rachsüchtigen Sandschlangen in ein diplomatisches Fiasko gestürzt. Wie reagieren die Lannisters, wenn nicht mit Krieg?

    Stannis setzt alles auf eine Karte und verliert. Welchen Sinn hatte dieser Feldzug gegen Winterfell überhaupt? Machtdemonstration? Das sollte es sein, leider zeigt er damit nur wie Schwach er war. Hat er zwar schon die ganze Zeit über getan aber naja. Er hätte auch einfach mal eigene Entscheidungen treffen können. Er verlässt sich auf seine Berater statt auf sich selbst. Er besitzt kein Rückgrat und hat damit verdient das Melissandre ihn in den Ruin gestürzt hat. Dieser sinnlose Winterfell Feldzug endet im Fiasko, wie eigentlich schon im Voraus klar war. Wer möchte solch einen schwachen und unfähigen König? Melissandre wird sich nun in Selbstmitleid stürzen und ihre Fähigkeiten hinterfragen. Diese Verrückte ist gebrochen, ich bin gespannt ob sie wieder aufstehen kann nach diesem tiefen Fall.

    Ja, Kindesmissbrauch ist abartig. Es wird aber mMn nicht übertrieben brutal dargestellt. Es ist genauso wie es sein soll. Es soll Abschrecken. Die Abartigkeit wird herausgestellt – Auftrag erfüllt!
    Tut mir leid euch schockieren zu müssen aber Kindesmissbrauch fand nicht nur im Mittelalter statt. Es ist heute noch weit verbreitet, dort wo wir nicht hinsehen können, dort wo wir nicht hinsehen wollen.
    In eine Dark-Fantasy Serie gehören Gräuel, wenn ihr jene nicht sehen wollt solltet ihr lieber Sesamstraße gucken.
    Im Arya Sideplot ist in Staffel 5 nicht viel geschehen. Da tritt die Serie ein bisschen auf der Stelle, aber im wahren Leben ist ja auch nicht immer halligalli. Mehr Kommentar benötigt das auch nicht.
    Genauso beim Brienne-Plot. Hier gehts in Staffel 6 weiter zur Sache, Staffel 5 war für diese Nebenschauplätze eine Einleitung zu etwas Größerem. Wobei, was wollen die beiden großartig im Spiel der Throne bewegen, geschweige denn gegen die White Walker. Arya und Brienne sind unwichtig.

    Der Daenerys Plot ist da schon interessanter. Er zeigt wie sie zu einer Königin wird. Sie macht erhebliche Fehler. Er ist sie zu weich, dann wieder zu hart. Sie findet ihre Linie nicht. Sie ist ja auch noch jung, hat es nicht gelernt Königin zu sein. Nur Aufgrund ihrer Herkunft gibt es immerhin Leute die ihr Folgen. Ach ja, sie hat Drachen, evtl auch ein Grund sie zu fürchten. Sie läuft davor noch weg, aber sie muss sich den Drachen stellen und lernen sie zu kontrollieren. Die fatalen Erziehungsfehler muss sie gerade biegen, sie muss lernen wie Menschen ticken damit sie sie regieren kann. Man kann doch nicht einfach eine Stadt überrennen und einfach sagen: „So, ihr habt zwar seit Jahrtausenden nach euren Traditionen gelebt aber von nun an müsst ihr alle Denken wie Westerosi!“ Brecheisen-Strategie. Einer gegen viele. Selbe Sache wie bei Jon. Veränderungen kommen langsam. Wir haben auch nicht von heut auf morgen aufgehört Leute für ihre Sünden zu verbrennen.

    Warum geht sie nur ohne Drogon los? Weil sie einfach Naiv ist? War sie doch sowieso die ganze Zeit. Gibts denn da überhaupt eine Veränderung? Sie ist gewachsen – but theres way more to go.
    Ob das die Dothraki sind, die sie Verlassen haben als Khal Drogo starb, weil sie nicht glaubten dass ihre Khaleesi eine Anführerin ist und Drachen besäße? Klingt doch realistisch dass sie von dannen gezogen sind, andere Dothraki-Stämme überfallen haben welche sich nach dem sie besiegt waren und sich nach Dothraki-Tradition dem stärkeren Khal angeschlossen haben? Die Horde ist ziemlich angewachsen, wenn es denn diese Leute sind. Wie werden sie reagieren, wenn sie sehen das Daenerys tatsächlich Drachen besitzt? Ist das die Armee die sie benötigt um Meereen zu halten? Ist es überhaupt sinnvoll die Stadt zu halten, oder sollte sie nicht lieber weiterziehen, dorthin wo sie die Traditionen nicht mehr verändern muss. Oder zeigt sie wahre Größe und wird Herrin und erste Königin von Essos?

    Story-technisch war die Staffel spitze auch wenn sie bei weitem nicht an das Format der vorherigen Staffeln heran kommt. Liegt aber auch an der Buchvorlage, denn die Bücher 7 und 8 (bzw. engl. Band 4 A Feast for Crows) waren verglichen mit den vorherigen Büchern sehr langweilig. Die Serie hat auch die Storylines der Bücher 9 und 10 gekreuzt aber auch wichtige Sideplots ausgelassen die sicherlich in Staffel 6 behandelt werden. (Wie geht es mit Bran weiter?)

    Filmtechnisch kann ich nicht viel dazu sagen, weil ich auf dem Gebiet wirklich kein Experte bin. Es stimmt für mich zumindest, dass die Staffel mich zu beginn wenig mitgerissen hat – so war das aber auch bei den Büchern. Gegen Ende hin, als wir uns auf Ebene des fünften englischen Buches bewegt haben (A Dance with Dragons) wurde die Staffel erheblich besser. Spannungsbögen gab es kaum, am Ende gabs nur auf die Fresse. Gut so, wir liegen am Boden und hoffen darauf dass sich die Lage in Westeros verbessert – doch die Wahrscheinlichkeit dafür ist gering. Bin gespannt wie überraschend die Wendung ausfallen wird.

    Alles in allem macht die Staffel Lust auf mehr.

    Ich hoffe, ihr versteht meinen Kommentar nicht als Angriff auf den Autor des Textes und auch als Angriff auf Jonas. Das soll es nicht sein. Viel mehr will ich euch Widersprechen und euren Blick erweitern. Die Serie und die Bücher sind komplex, so wie unser Leben komplex ist. Die Welt ist nicht fair – auch nicht in Westeros. Übt ein wenig Geduld, auch diejenigen die auf die Bücher warten (ich zum Beispiel). So eine Geschichte zu schreiben ist bestimmt nicht einfach, denn sie sollte Sinn ergeben und bisher hat sie es getan.

    LG

    Patrick

    • Lieber Patrick, ich finde es sehr amüsant, wie du Kritik in Worte hinein interpretierst und übelst übersteuerst, die überhaupt nicht da ist, meinst, uns die Serie im Kleinklein erklären zu müssen, um dann final selbst zu sagen, dass die Staffel dich zu Beginn „wenig mitgerissen“ hat und das Format vorheriger Staffeln nicht erreicht worden ist…?! Du sagst also im Endeffekt GENAU DAS GLEICHE. Nur mit viel mehr Worten (was wir bewusst in den Reviews nicht machen, weil Nacherzählen jeder kann, s. Serienjunkies).

      Du stellst da viele „Gegenargumente“ zu Dingen auf, die wir nie gesagt oder kritisiert haben. Da sind einige richtige Gedankengänge bei, aber den Ansatz zur Diskussion darüber muss ich verpasst haben… Wurscht: danke dennoch für den Input.

      • Patrick

        Jo, hab mir alles nochmal durchgelesen und auch alles was ich geschrieben habe. Keine Ahnung was in mich gefahren ist, wahrscheinlich zu viel Alkohol.
        Vor allem hat mich die Aussage in den Kommentaren gefuchst, dass man meint die Serie hätte Ihren Zenit überschritten oder sie ergebe keinen Sinn mehr. (*Aber ok, nicht jeder hat die Bücher gelesen und ich könnte Zustimmen dass die Serie häufig Unübersichtlich ist weil an so vielen stellen so viel passiert.)
        Ich höre immer wieder Aussagen wie schlecht die fünfte Staffel gewesen sein soll. Im Vergleich ist sie wirklich nicht die stärkste, aber die Serie gleich komplett abzuschreiben find etwas verfrüht.
        Mit etwas weniger Alkohol und mehr auf den Punkt gebracht hätte ich eher schreiben müssen „Was erwartet ihr eigentlich von der Serie?“ und „Die Buchvorlage zum Thema der 5. Staffel gab zu wenig her.“

      • Ich glaube, hier hat niemand wirklich die Serie abgeschrieben. Das ist wie man so schön sagt „Meckern auf hohem Niveau“. Die Serie war vor allem in Staffel 4 deutlich stärker, das erhöht eben die Erwartungen. Objektiv betrachtet wären viele Serien froh, das Niveau von Season 5 erreicht zu haben aber von GoT erwarten halt viele mehr mittlerweile. Dafür waren dann eben einfach 5-6 Folgen zu „durchschnittlich“. Vielleicht hier und da ungerecht und wie du schreibst kennen hier nicht alle die Buchvorlage, aber sie hat eben bewiesen, dass es besser geht, sogar in einzelnen Folgen oder zumindest Szenen der letzten Staffel. Von daher freuen sich auch alle auf das Kommende. :)

    • Jonas
      Jonas

      Erstmal danke für das Feedback und keine Sorge, vertrete deine Meinung ruhig nachhaltig :-D

      Ich seh es ehrlich gesagt wie Maik es in seiner Antwort schon geschrieben hat.
      Ansonsten, nein, ich habe nicht die Bücher gelesen, insofern bin ich sicherlich einer der vielen Mainstream-Viewer. Und eben als einer dieser Mainstreamer hab ich mich einfach schwer getan mit der Staffel; es ist zwar nach wie vor noch gute Unterhaltung aber ich hab – abgesehen von der kommenden Zombiearmee – den Überblick verloren und weiß nicht mehr für wen oder was ich noch sein soll.

      Ich hoffe Staffel 6 wird da wieder etwas klarer in der Ausrichtung.

  • Uli

    Puh, das war noch mal ein Knaller, trotzdem lässt mich die Folge genauso zwiegespalten zurück wie die ganze Staffel. Jons „Caesar-Moment“ war schon sehr sehenswert, ebenso Cerseis „Walk of Shame“, aber es gab auch wieder einiges Kopfschütteln auf meiner Seite.

    Warum bekommen wir beispielsweise die ewig angekündigte Schlacht um Winterfell nicht zu sehen? Am Budget kann es inzwischen doch kaum liegen, hat man vielleicht zu viel Sendezeit mit redundanten Ramsay Momenten vertrödelt? Das Stannis in sein Verderben rennt, nehme ich gerne hin, aber das seine Männer plötzlich hoffnungslos unterlegen sind, ist genauso unglaubwürdig wie die Brienne Szene. Wie kommt Stannis überhaupt in den Wald, wenn er vorher offensichtlich auf freiem Feld umzingelt war und an vorderster Front stand? Der Mann würde doch niemals vor dem Feind zurückweichen, zumal es keinen Rückzugsort gibt.

    Das gleiche in Dorne, findet es niemand seltsam, dass die Frau die die Lannisters hasst, Myrcella einen halben Zungenkuss verpasst? Was macht Fürst Doran in der Szene eigentlich, Nase bohren? Man hätte das leicht glaubwürdiger gestalten können, beispielsweise indem Ellaria es als „Bruderkuss“ (weil man ja bald irgendwie verwandt ist) oder so etwas ausgibt. Und dann dreht man die Geschichte noch so, dass Myrcella und ihre Geschwister allesamt Bastarde sind, ich fand es viel reizvoller diese Frage offen zu lassen. Zumal es in Westeros keine Vaterschaftstests gibt.

    Achja und die Szene mit Meryn Trant und Arya? Für mich war das überflüssiger Torture Porn, ein Phädophiler der seine Opfer vorher noch gerne verprügelt? Ja so eine Perversion mag es irgendwo, irgendwie schon mal gegeben haben, aber für mich verfallen die Macher hier in eine Draufsetzeritis. Der Typ ist ein Monster und verdient den Tod, das war auch schon vor der Staffel klar.

    Ich freue mich auf die nächste Staffel, aber wäre auch mehr als bereit länger zu warten, wenn man dafür wieder ein wenig mehr Sorgfalt walten lässt. Das wird nicht passieren, aber ich hoffe man überlegt sich sehr gut wo man den Fokus hinlegt nachdem so viele Charaktere und Plots verschwunden sind.

  • Uli

    Ach und noch meine spoilerfreie Theorie zu Jon Snow: Er ist nicht tot, ich habe es in den Büchern nicht geglaubt und glaube es nicht in der Serie. Entweder hat er sich vor seinem Tod in seinen Wolf oder ein anderes Tier „gewargt“ oder Melisandre wird ihn von den Toten auferstehen lassen, so wie damals Thoros von Myr Beric Dondarrion mehrmals wiederweckt hat. Das halte ich sogar für sehr wahrscheinlich, Melisandre hat vermutlich erkannt, dass Stannis nicht der Retter der Menschheit ist, deswegen ist sie zurück zu Jon Snow geritten.

    • Ja, daran hatte ich auch gedacht. Irgendwann muss die Trulla doch auch mal eine wichtiger (und gute) Rolle einnehmen. Denke auch, dass da noch nicht alles gesprochen ist, dafür war auch das Timing für den Mord schlicht zu nah am Ende, damit es keine Zeit für Antworten gibt.

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