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Wir haben lang genug gewartet

Gebt uns endlich eine neue Star Trek Serie!

27. Oktober 2014, 09:07 Uhr

**Update: Es wird tatsächlich eine neue Star Trek Serie geben, siehe hier**

Wir leben im goldenen Zeitalter des Fernsehens. Qualitativ hochwertige serielle Unterhaltung ist inzwischen keine Seltenheit mehr. Für jedes Genre gab es in den letzten Jahren mehrere Knaller oder wenigstens sehr solide Unterhaltung. Dazu gibt es auch immer mehr Quellen, denn nicht nur Network oder Pay TV Sender, sondern auch Online Dienste produzieren inzwischen Serien, wie am Beispiel Netflix zu sehen ist. Dabei gibt es viel Neues zu sehen, aber auch bekannte alte Helden der Fernsehgeschichte kommen zurück wie beispielsweise Twin Peaks.

Diese Entwicklung freut uns alle sehr. Wirklich alle? Nein, mich drückt dabei der Schuh, denn etwas fehlt. Ein Franchise wurde bei dieser neuen Fernsehepoche vergessen: Star Trek.

Kirk ist auch sauer, dass es keine neue Star Trek Serie gibt. (c) Paramount
startrektelevision

Eigentlich ist es DIE internationale Fernsehmarke schlechthin neben Dr. Who oder den Simpsons. Abseits der Pause von 13 Jahren zwischen Star Trek The Animated Series bis zu Star Trek TNG lief seit 1987 bis 2005 immer eine Star Trek Serie. Insgesamt sind das 725 Folgen Sci-Fi Geschichte und beste Weltraumunterhaltung! Von 1993 bis 1999 liefen sogar immer zwei Star Trek Serien parallel im Fernsehen.

Warum endete diese Erfolgstory?

Das Finale von Star Trek Voyager war ein Ereignis. Selbst die Simpsons widmeten sich dem Nachhausekommen von Janeway und Co. Fast 9 Millionen US-Zuschauen vergossen damals bei der  Doppelfolge die ein oder andere Träne, obwohl da noch keiner wissen konnte, dass dies das letzte große Aufbäumen vor dem kommenden Untergang war.

Aus der Folge „Homerazzi“, The Simpons (c) FOX
The_Simpsons_Voyager_Party

Auf Voyager folge die letzte Star Trek Serie mit dem einfachen Namen Enterprise. Der Start war eindrucksvoll, 12, 5 Millionen Zuschauer schalteten bei der Premiere ein. Bis zum Ende der ersten Staffel blieb davon aber nicht einmal die Hälfte übrig. Die letzte Staffel von Enterprise kämpfte dann sogar um die 3 Millionen-Marke pro Folge, zu wenig für den US Markt.

Warum war es das Ende? Enterprise hat es nicht geschafft eine klare Linie zu verfolgen.  Zum einen sollte es ein Neustart sein und die Anfangsgeschichte der Föderation noch vor Kirk, Picard und Co. Erzählen, zum anderen wollte man aber auch die Erfolgsformel aus The Next Generation kopieren. Im Resultat sah man in der ersten Staffel viel Diplomatie und Zeit für die Charaktere. Ein nobler Ansatz, aber diese Findungsphase wurde zeitweise dann doch etwas übertrieben. In einer Folge ging es beispielsweise nur darum, wie man die Phaser des Schiffes richtig einzustellen hat, damit man nicht ständig vorbei schießt, lächerlich. Die Besetzung war dazu auch nicht gerade perfekt. Janeway, Sisko und Picard, alle hatten sie Autorität. Archer, Captain dieser Enterprise, fehlte diese natürliche Autorität komplett. Das Konzept ging folglich nicht auf. Die Serie schleppte sich in die dritte Staffel, in welcher dann ein klares, übergeordnetes Ziel eingeführt wurde. Eine Alien Rasse, welche die Menschheit auslöschen will, musste besiegt werden. Damit schaffte man es zwar noch in die vierte Staffel, aber ein zweites Aufbäumen war nicht mehr drin. Parallel floppte dann auch der letzte Auftritt der Picard Crew im Kino (Nemesis), der Doppelschlag für die Marke Star Trek und das vorläufige Ende der Star Trek Ära im Fernsehen im Jahr 2005.

Star Trek: Enterprise Season 1 Trailers 
Next Time on ENTERPRISE Trailers (Part One)

Die Zeit ist reif

2015 ist nicht mehr weit, dann werden es bereits 10 Jahre ohne Stark Trek im Fernsehen sein. In diesen 10 Jahren gab es viele großartige Serien, darunter Drama mit Breaking Bad, Mysterie mit Lost oder auch Fantasy mit Game of Thrones. Science Fiction war etwas unterrepräsentiert, also das „richtige“ Science Fiction, das, was sich zum Großteil im Weltraum abspielt (meine persönliche subjektive Definition). Wenigstens einen echten Blockbuster mit Battlestar Galactica gab es zwar von 2004 bis 2009, aber auch das ist schon wieder 5 Jahre her.

Wie man es dreht und wendet, wir haben genug gewartet, die Zeit ist reif für ein neues Star Trek. Reif, weil es aktuell einfach keine gute Sci-Fi Serie im Weltraum gibt und reif, weil Star Trek ein umfangreiches Universum bietet mit wahnsinnig vielen Anknüpfungspunkten. Dazu gibt es noch eine riesige Fanbase, weswegen beispielsweise Star Trek The Next Generation in mühevoller Kleinarbeit seit einigen Jahren nach und nach auf High-Definition veröffentlicht wird. Die ganzen Effekte der Serie mussten dafür neu erstellt werden, denn diese Filmrollen wurden nicht aufbewahrt. Ohne diese große Fanbase hätte man diesen Aufwand nicht betrieben. Das lässt einen schon fragen, warum es nicht schon längst eine neue Serie gab.

Das große Genre-Pendant Star Wars hat weniger Ängste und ist mit den Animationsserien Clone Wars, der fast gleichnamigen Folgeserie The Clone Wars und jetzt Rebels seit 2003 dauerhaft auf Sendung. Ich spreche deshalb von Ängsten, weil Ängste wohl mit den gewichtigsten Grund darstellen, warum Star Trek bisher nicht wieder zurückgekehrt ist. Im wöchentlichen Rhythmus des Network Fernsehens würde die klassische 90er Jahre Star Trek Serie heutzutage unter die Räder kommen, das ist klar.  Denken wir an die TNG-Folgen, in der die Crew als Sherlock Holmes im Holodeck nachspielt oder Picard für 45 Minuten Urlaub macht und so weiter. Das sind natürlich keine schlechten Folgen, aber dem zappenden Fernsehvolk bieten sie zu wenig Anknüpfungspunkte und würden wohl viele Zuschauer für die folgende Woche vergraulen. Enterprise machte eben diese Fehler – neben vielen anderen Unzulänglichkeiten – und scheiterte.

Die Lösung? Eine neue Star Trek Serie braucht ein klares Konzept, eines, welches ohne wöchentlichen Quotendruck umgesetzt werden kann: Star Trek braucht den Netflix-Ansatz. Netflix hat gezeigt, dass es mit Eigenproduktionen wie House of Cards oder Orange Is The New Black das Publikum als Gesamptkonzept und nicht durch einzelne Folgen überzeugen kann. Hemlock Grove Regisseur Eli Roth und Famke Janssen fassen das in dem von uns geführten Interview gut zusammen:

Netflix vs. Network TV: Eli Roth & Famke Janssen

Reif ist die Zeit hauptsächlich durch massentaugliche Plattformen, die eben anders funktionieren als CBS, FOX und Co. Auf Diensten wie Netflix gibt es die Chance für neue Ideen, aber auch für stark angezählte Marken wie eben Star Trek. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass selbst ein Next Generation Ansatz, wenige Cliffhanger, keine starke übergeordnete Geschichte und mehr Diplomatie als Action auf Netflix funktionieren könnte. Das aber natürlich nur mit hochwertigem Skript und Schauspielern. Orange Is The New Black konnte sich auch durch die Story und Charaktere tragen, Höhepunkte oder Action gab es fast gar nicht. Dadurch dass man sich gleich zwei, drei oder eben die gesamte Staffel anschauen konnte, musste OITNB nicht in jeder Folge Druck auf den Zuschauer aufbauen wieder einzuschalten.

Wie könnte es weiter gehen?

Zurück zu Star Trek. Das letzte zu klärende Problem wäre dann, sofern wir uns darauf einigen, dass Netflix die Serie übernehmen würde, in welcher Zeitlinie das neue Star Trek spielen soll. Trekkies werden wissen, worüber ich rede. Mit dem Kino-Reboot ist die Zeitlinie mit Picard, Sisko und Janeway nicht mehr existent. In J.J. Abrams Lensflare-Universum wurde der Vulkan, Heimat von Spock, zerstört. In den bisherigen Filmen und Serien war das nicht der Fall, viele Geschichten drehten sich sogar um den Vulkan.

Manche Fans waren über die Lens Flare Effekte in den neuen Star Trek Filmen nicht so glücklich:
Every Lens Flare In Star Trek

Eine schöne Idee für eine Serie im Star Trek Universium gab es in den 90er Jahren, die bis Anfang der 2000er in der Gerüchteküche herumgeisterte. Fans machten sich nämlich für eine Serie mit George Takei als Hikaru Sulu stark, der als Captain der Excelsior Abenteuer bestehen sollte. Er hätte die Autorität gehabt, wäre bei den Fans bekannt, müsste nicht mehr eingeführt werden und zu alle dem hätte diese Serie in der Zeit gespielt, in der sich die Föderation noch mit den klassischen Gegnern wie Klingonen und Romulanern auseinandersetzen musste. 1996 wurde diese Serien-Idee durch eine Voyager Folge befeuert, darin sah man George Takei als Captain Sulu der Excelsion in Flashbacks. Doch am Ende wollte Paramount nicht so wie die Fans und inzwischen ist George mit 74 Jahren vielleicht doch etwas zu alt für den Posten des Captains.

Aber sind wir ehrlich, eigentlich ist es auch egal, ob eine neue Serie in der Abrams oder Roddenberry-Zeitlinie spielt, denn einen neuen Picard werden wir nicht bekommen. Eine mutig umgesetzte Geschichte mit hochwertiger Besetzung garniert mit dem so typischen Star Trek Markenkern, wie die Vielfältigkeit an Lebewesen im All, dem Wunsch nach interstellarem Frieden und den damit unweigerlich verbundenen Konflikten sowie eine Prise Technik-Babble (Stichwort: Captain, die Heisenberg Kompensatoren sind ausgefallen) würde schon reichen.

Lasst uns nicht mehr so lange warten, gebt uns endlich wieder Star Trek – oder sonst:

Beitrag von:
Montag, 27. Oktober 2014, 09:07 Uhr
Star Trek
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7 Kommentare

  • MoZ

    Genau! Heutzutage sollte es doch möglich sein, eine gute Star Trek Serie hinzubekommen. Aber in welcher Zeit? Hmm, ich würde die alte Zeitlinie bevorzugen. Star Trek sollte immer da hin gehen, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen ist. Bei einer Serie in der neuen Zeitlinie mit Kirk usw. würde man meistens eh nur auf albekannte Völker treffen. Genauso wie in einer Serie vor TNG oder VOY. Es sollte einfach zeitlich nach VOY, bzw. Nemesis spielen und von einem Raumschif handeln, dass in einen neuen Teil des Universums vordringt.

  • Ich würde mir sooo sehr eine Serie im alten Style (ToS) wünschen. Die Idee mit Sulu finde ich echt geil, würde mich richtig freuen ;)

  • Ashura Muto

    Ich wäre stark für eine Serie, die nun den gamma Quadranten näher in den Fokus rückt. Nach ds9 und der Rückkehr der voyager wäre hier denke ich noch deutlich Potential enthalten.
    Eine eventuelle Rückkehr des sysko natürlich inbegriffen xD oder eine neue unbekannte Bedrohung die zuvor durch dominion, Gründer und Borg von drei Parteien in Schach gehalten wurde.

  • topu

    Also ich finde Archer überzeugend. Warum reden alle ENT schlecht? Es mag nicht allgemeinheitstauglich gewesen sein, aber gute SciFi war es alle mal. Und Geschichte und Charaktere zu entwickeln bringt doch erst Plausibilität und Tiefe in ein SciFi-Universum. Eine neue Serie wäre wirklich wünschenswert. Mein googeln danach brachte mich hierher. Ich kann sie mir rein actionlastig in der neuen Zeitlinine vorstellen, oder aber wesentlich interessanter, im 29. Jahrhundert. Mit Zeitschiffen und Zeitkriegen, extrem weiterentwickelter Technologie usw. wäre das endlich mal wieder neue Science Fiction. Selbst die Technik bei Picard (Touchpads, Tablets, Sprachsteuerung usw.) hält doch in unserer heutigen Realität schon Einzug. Ich will was neues in dieser Hinsicht. Also hoffen wir mal das beste :-)

  • Matthi

    Die neuen Kinofilme von J.J. Abrams sehr toll und gut, aber ich würde eine neue Star Trek Serie, auch in der Roddenberry Zeitlinie besser finden und auch, wenn sie nach Voyager spielen würde. Statt immer neue Enterprise Schiffe zu nehmen, ruhig mal was neues einfallen lassen. Ein Raumschiff, wie ähnlich der Uss Prometheus, wäre doch mal eine Abwechslung und man könnte dies doch super für neue Abenteuer einbringen, oder? Aber erstmal hoffen, das es endlich mit einer neuen Star Trek Serie klappen wird. Drücken wir alle mal fleißig die Daumen.

  • Wasti

    Das im TV keine neue Star Trek Serie bis dato gibt hat einen einfachen Grund: Das Filmstudio Paramount (Star Trek Kinofilme) hat mit dem Fernsehsender CBS (Star Trek TV-Serien) einen Vertrag welcher besagt, dass CBS keine Serie produzieren darf, welche in Konkurrenz zu den Kinofilmen steht. Paramount ist nun in Sorge das CBS einfach eine neue Star Trek Serie aus dem Boden stampft und ihr, in der Zwischenzeit neues Universum wieder zerschießt, indem sie einfach die ursprüngliche Zeitlinie fortfahren und somit die neuen Filme ad absurdum führt.
    Das spannende an der Sache ist dass dieser Vertrag heuer, 2015 ausläuft.
    Da beide Firmen verfeindet sind wird es interessant sein zu sehen ob und wie Star Trek weitergeführt wird.

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