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Britische Serien, Teil 2

Good Cop / Bad Cop?

5. November 2014, 11:55 Uhr

Wie gesagt, ich schätze UK-Serien. Wegen der Sprache und der Locations. Wichtiger ist aber etwas anderes, die Figuren. Sie sind so wunderbar kompliziert. Sie sind nie einfach gut oder böse, schwarz oder weiß, sondern Good Cops und Bad Cops in einer Person (ein schöner Begriff dafür ist MAC – Morally Ambivalent Character).

Luther

luther

DS Justin Ripley: „What you’re doing is wrong.“
DCI John Luther: „Yeah, I know.“
DS Justin Ripley: „Why do it then?“
DCI John Luther: „Cause it’s right.“
(S01.E03)

Ganz besonders schön ist das bei der BBC-Serie Luther (2010-2013) von Neil Cross. DCI John Luther (dargestellt vom phantastischen Idris Elba, auch bekannt als Stringer Bell, dem BWL-kundigen Drogenbaron aus The Wire) ist dem Autor zufolge eine Mischung aus Sherlock Holmes und Colombo und eine entsprechend zwiespältige Persönlichkeit (was der BBC-Trailer schön visualisiert). Das kommt besonders gut zu Geltung im Zusammenspiel mit seiner großartigen Antagonistin Alice Morgan (Ruth Wilson). Die Verbrechen, mit denen es Luther im Verlauf der Serie zu tun bekommt, sind ähnlich zwiespältig: Nicht immer ist klar, wer gut und wer böse ist, wer auf welcher Seite steht. Das macht es extrem unterhaltsam.

Random Fact: Luthers Assistent DS Ripley (Warren Brown) spielt auch in Shameless mit (als Donny Maguire).

Prime Suspect

primesuspect

In Prime Suspect (ITV, 1991-2006 mit Unterbrechungen) spielt Helen Mirren die Polizistin Jane Tennison. Auch sie ist eine nicht durchweg sympathische oder liebenswerte Protagonistin. Das ist aber auch kein Wunder, da sie mit fiesen Verbrechern und nicht minder schlimmen Kollegen zu kämpfen hat. Meist setzt sie sich durch und nimmt sich, was sie will. Die Rolle von DCI Tennison ist bemerkenswert, weil das moralisch Ambivalente bei weiblichen Rollen noch deutlich seltener ist als bei männlichen – Anfang der 90er Jahre gab es eigentlich gar keine She-MACs. Das macht die Serie besonders sehenswert.

Random Fact: Jede Staffel behandelt einen Fall. Die Episodenlänge variiert zwischen 101 und 207 Minuten. Das erschwert das binge viewing enorm.

Auch von Prime Suspect gibt es ein US-Remake mit Maria Bello in der Hauptrolle (NBC, 2011-2012). Muss gut sein, das weiß ich aber nur vom Hörensagen.

The Fall

thefall

Und Nummer 3: Wer erinnert sich noch an Agent Dana Scully von den X-Files? Die rationale Kollegin des leicht esoterischen Fox Mulder (David Duchovny alias Hank Moody)? Alle, nehme ich an. Ein Klassiker. Gillian Anderson spielt die eher mittelsympathische Hauptrolle in einer irischen Polizeiserie: The Fall (seit 2013). Die gesamte erste Staffel versucht sie, einem Serienkiller (überzeugend dargestellt von James Dornan) auf die Schliche zu kommen, der gleichzeitig als liebevoller Familienvater gezeigt wird. Fies. Die Regie führte der Belgier Jakob Verbruggen, das Drehbuch ist u.a. von Allan Cubitt, der auch schon für Prime Suspect geschrieben hat. Die Verwandschaft der beiden Frauenrollen ist unverkennbar.

Sherlock

sherlock

Wenn es um britische Krimis geht, darf der Londoner Detektiv natürlich nicht fehlen: Sherlock . Aber so sehr ich Benedict Cumberbatch und Martin Freeman schätze – die Serie finde ich erzählerisch ziemlich gewöhnlich. Man merkt meiner Ansicht nach deutlich, dass die Geschichten ursprünglich aus dem vorletzten Jahrhundert stammen, auch wenn Mark Gatiss und Steven Moffat sich größte Mühe gegeben haben, sie in die Neuzeit zu überführen. Aber die Figur von Sherlock Holmes ist schon toll – und definitiv einer der ersten MACs überhaupt.

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Mittwoch, 5. November 2014, 11:55 Uhr
SerienSherlock
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