Hannibal läuft inzwischen im deutschen Fernsehen, Zeit sich weiter durch die erste Staffel zu arbeiten. Ich gebe zu, trotz positiven Eindrucks ist in mir die Lust am Serienkiller Mads Mikkelsen etwas verloren gegangen, mag vielleicht daran liegen, dass ich selbst nicht der große Horrorfan bin und die Serie bisher noch nicht wirklich spannend ist – also nicht „Dexter-mäßig-gleich-haben-sie-mich“ spannend.
Sei es drum, kümmern wir uns also um S01E03:
Der erste Eindruck dieser Episode ist einfach nur heftig. Im Vergleich dazu waren die ersten beiden Folgen nur ein kleines Schlagloch, während wir nun in eine riesen große, mit Blut gefüllte Schlucht abtauchen.
Was passiert in der Folge? Abigail, die Tochter des Serienkillers aus der ersten Episode, welche von ihm noch mit dem Messer an der Kehle verletzt wurde, hat es überlebt und erwacht aus dem Koma. Die gesamte Mannschaft, darunter unser labiler Ermittler Will, natürlich Hannibal und die seltsame Internet-Journalistin Freddie, sind hinter ihr her. Die Frage die sich alle stellen, war sie an den Morden beteiligt? Fest daran glaubt zumindest der Bruder eines der Opfer von Abigails Vater. Er konfrontiert sie in Begleitung einer Freundin, bis danach Abigail bei der Besichtigung des Jagdhauses des Vaters mit den Ermittlern eben diese Freundin brutal ermordet vor findet. In der letzten Szene besucht sie der Bruder erneut in einem für sie sicher geglaubten Haus, während er mit ihr nur sprechen will, glaubt sie daran, dass er ihre Freundin ermordet hat. Es kommt es zum Handgemenge und sie ersticht ihn mit einem Messer ihres Vaters. Hannibal und Dr. Bloom sind ebenfalls im Haus, als Abigail mit Blutverschmierten Händen in die erste Etage zu den beiden geht knockt Hannibal Dr. Bloom aus – sie merkt nicht das er es war – und während sie ohne Bewusstsein am Boden liegt, schmiedet Hannibal mit Abigail den Plan die Leiche verschwinden zu lassen. Unklar bleibt ob es wirklich eine Art Unfall oder Selbstverteidigung war, zumindest ist sich Abigail nicht mehr sicher. Das nutzt Hannibal und begibt sich etwas aus seiner der Deckung und schmiedet mit ihr das genannte Bündnis.
Wie wirkt das Geschehene und was für eine Bildsprache wird benutzt? Ich finde es wird arg übertrieben. Über die gesamte Episode hinweg wird das Best-Of der Begleitmusik aus Horrorfilmen abgespult, es gibt kaum ein Innehalten. Eine blutige Szene folgt der Anderen, sei es im Rückblick oder im Träumen von Will. Damit wird zwar eine großartige Atmosphäre generiert (ein Lob an die Techniker, das Bild, die Farbabstimmungen, superb!) aber erzählerisch ist mir das zu wenig, es fehlt der Ausgleich – ja, ich bin geneigt zu sagen, mir fehlt etwas normales Leben. Ok, dafür ist das vielleicht die falsche Serie, aber zumindest etwas an polizeilicher Ermittlung, so wie in der zweiten Episode, statt Blut und psychedelischem Anstarren wäre wirklich angebracht. Deswegen geht es mit der Bewertung eine Etage tiefer, zumindest bis zur nächsten Folge.
Meine Meinung:
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