Jetzt, da RTL wie jeden Januar DSDS und das Dschungelcamp ausstrahlt, habe ich mal überlegt, was der Kölner Sender eigentlich den Sommer über so macht. Da fiel mir ein, dass an vielen heißen Sommerabenden immer ein Mann im Trenchcoat auftauchte – genau, Inspector Columbo. Und er nervte.
Ich weiß, es gibt genug Menschen, die seine Art, in Mordfällen zu ermitteln, mögen. Keine Action, keine Hau-drauf-Mentalität. Auch nicht dieses nervige Besserwisserische von Jessica Fletcher oder das Rechthaberische von Quincy. Aber nee, so wie es Columbo gemacht hat, war es nun wirklich auch nichts für mich. Es war ja in jeder Folge schnell klar, wer der Mörder war. Nicht selten sah man den Mord schon zu Beginn (!), so dass die Herausforderung der Folge nur daraus bestand, nachzuvollziehen, wie Columbo denn diesen Fall nun lösen würde.
Mich hat es total genervt, dass er immer wieder angedackelt kam, um noch eine Befragung durchzuführen, noch ein Puzzleteil ins Gesamtgebilde einzufügen und noch eine wirklich letzte Frage zu stellen. Man hat ja schon fast mitgelitten mit den Tätern, weil dieser Columbo einfach nicht aufhören wollte zu nerven. Er hat die Täter mürbe gemacht, und er hat uns Zuschauer mürbe gemacht mit seiner Art.
Okay, es gab nicht viele Folgen, nur 69 in 10 Staffeln, aber dafür kam jede Folge in Spielfilmlänge daher. Und es zog sich und zog sich. 1978 war eigentlich schon alles vorbei, doch rund 15 Jahre später zauberte man Columbo doch noch einmal aus dem Hut und schenkte ihm einige weitere Ermittlungen. Da war der Hauptdarsteller Peter Falk (übrigens die vierte Wahl bei der Besetzung) nachher schon über 70 Jahre alt. Derrick trug früher auch gerne so einen Mantel, doch er wusste, wann er zu gehen hatte. Columbo leider nicht.
Funfact: Ich habe übrigens trotzdem alle Staffeln gekauft. Meine Frau ist großer Columbo-Fan, hat jedes Jahr die jeweils neue Staffel geschenkt bekommen und freute sich richtig über die nächsten Fälle. Manchmal verstehe ich sie einfach nicht.
Passend zum letzten Absatz: Es gibt zwei Arten von Menschen auf der Welt. Menschen die Columbo mögen und Menschen die Columbo hassen. Beispielsweise hat sich meine Mutter sehr über die explizit gewünschte und DVD Edition gefreut, mein Vater hat bei dem Anblick des Geschenks die Augen verdreht und kommentierte „du schaust es doch schon jeden Tag Columbo auf ZDF Neo“.
Nein. Ich gehöre zu den Menschen die Columbo neutral gegenüber stehen. Habe schon zwei Staffeln gesehen und mag ihn nicht, aber hasse ihn auch nicht. Also scheint es wohl noch mehr als zwei Arten zu geben.
Wenn ich sowas lese muss ich immer an die Lebenslinie im Film Donnie Darko denken. Empfehlenswerter Film!
Funfact²: Es gibt nur eine Folge, in der kein Mord passiert :-)
Fun Fact 3: Niemand möchte so einen Käse lesen :)
Marco, das stimmt – die Columbo-Romane sind noch schlimmer als die Serie. :-)
Zitat: „Es war ja in jeder Folge schnell klar, wer der Mörder war. Nicht selten sah man den Mord schon zu Beginn[…]“
Fun Fact: Ja, genau das war der besondere Kniff beim Storytelling. Immer nur klassisches Whodunnit ist ja auf Dauer langweilig. ;-)
Naja, ob das jetzt „Fun“ ist, Patrick, und ein „besonderer Kniff“ beim Storytelling… Das gibt’s doch x-fach, z.B. jeden Sonntag um 20:15 Uhr in der ARD. ;-)
Filmhistorisch betrachtet ganz sicher ein besonderer Kniff. Schließlich gibt es die Filmreihe bereits seit Ende der 60er Jahre.
Dass es das x-fach gibt, ist natürlich korrekt. Aber erst später halt. ;-)
Aber ich muss gestehen, dass beim aktuellen Rewatch seine Spleens in dieser gehäuften Form in der tat etwas nervig und gekünstelt wirken.
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