Es kann nur einen geben – das war nicht nur der Untertitel von einem der besten Fantasy-Filme aller Zeiten, sondern hätte auch für den Umgang mit dem Filmthema selbst gelten sollen. Die Rede ist von „Highlander“, jenem Film, der von schwertschwingenden Unsterblichen handelt, die eben doch nicht unsterblich sind, sondern auf der Suche nach dem Einen unter ihnen sind. Begegnen sich zwei Unsterbliche, kommt es zum ultimativen Kampf, der durch Kopfabtrennen beendet wird. Der Sieger erhält die Energie des Verstorbenen , und zwar so lange, bis nur noch einer übrig bleibt, der durch die gesamte Energie aller Unsterblichen die Welt wird führen können.
Soweit so gut. Spannende Geschichte, klasse erzählt von Russell Mulcahy in dem Film Highlander, mit Christopher Lambert in der Hauptrolle und einem ziemlich genialen Soundtrack von Queen. Ende gut, alles gut. Damit wäre eigentlich schon alles erzählt und diese – übrigens letzte Hassiker-Folge auf serieslyAWESOME.tv – gäbe es überhaupt nicht.
Leider war der Film erfolgreich. Das bedeutet, dass man mit dem Thema gut weiter Geld verdienen konnte. So gab es vier weitere Filme, und irgendwann kam man auch auf die Idee, eine Fernsehserie daraus zu machen. 1992 war das, und man erschuf sich die Figur des Duncan MacLeod, einem Cousin des als Highlander bekannten Connor MacLeod. Der hatte zwar schon den vorletzten Unsterblichen getötet, so dass er den „Preis“ bekommen hatte. Auf einmal ist das alles aber nichts mehr wert, sondern es gibt plötzlich wieder ganz viele Unsterbliche. Ich meine, es ist eine Sache, Dan Conner in „Roseanne“ wieder auferstehen zu lassen, aber eine so gute und in sich geschlossene Story wie aus dem Highlander-Film wieder aufzubrechen, nur um die gute Grundidee weiterzudrehen – das war’s einfach nicht. Für mich nicht, und für viele Fans auch nicht.
Zu allem Überfluss hat sich auch noch Christopher Lambert breitschlagen lassen, die Highlander-Kuh mitzumelken. Nicht nur durch miese Auftritte in den Fortsetzungsfilmen, sondern auch durch einen Gastauftritt im Serienpiloten. Er schlug damit eine Brücke vom ersten Film zur Serie und unterstützte damit nochmal den massiven Logikbruch. Wie zum Hohn sind Duncan MacLeod und Connor MacLeod dann im vierten Highlander-Film erneut vereint und kämpfen Seite an Seite gegen neue, unsterbliche Gegner.
Zurück zur Serie: Man sieht einfach jede Episode und denkt sich, wie können die jetzt noch kämpfen, der Preis ist doch längst vergeben. Mir wurde das außerdem auch zu seicht erzählt. Die Serie setzte vor allem auf Rückblenden im historischen Kontext, so dass es ziemlich viel Historienkram zu sehen gab, worauf ich auch so gar nicht stehe. 119 Folgen lang lernen wir eine Menge über Duncan MacLeod, und nochmehr über die verschiedenen geschichtlichen Entwicklungen in Europa. lso, mutmaßlich Europa, den eigentlich spielt die Hauptstory in einer amerikanischen Stadt, und da war man als Serienschöpfer auch wieder ganz kreativ. Wir befinden uns in Seacouver. Unbekannt? Kann sein, aber man hat einfach den gewünschten Spielort Seattle mit dem Drehort Vancouver kombiniert.
Als Queen-Fan leide ich natürlich auch schon beim Vorspann mit. Für das Intro wurde ein Song aus dem Film lizensiert, „Princes oft the universe“, für spätere Staffeln „Gimme the Prize“. Leider gibt’s einen gruseligen Zusammenschnitt der Songs, die als Titeltracks herhalten müssen. Es kann nur einen geben – diesen Ausspruch hätte man tatsächlich für das Highlander-Thema gelten lassen müssen. Danach kam filmtechnisch nur noch Schrott, und wie gesagt, bei den Filmen wie bei der Serie stellt man sich einfach die Sinnfrage. Deswegen kann es auch nur eine Rubrik für diese Serie geben, auch wenn diese leider ebenfalls nicht unsterblich ist: der Hassiker der Woche.
Gute Wahl! Ich würde sogar noch hinzufügen, dass der erste Film schon nicht besonders großartig war ;-)
Vorsicht…! ;-)
Naja, der Serie fehlte natürlich die coole Ästhetik des ersten Films, ganz zu schweigen vom normal 90er Jahre Network TV Budget, mit dem sie gestraft war (Die erste Staffel war übrigens tatsächlich eine Co-Produktion mit RTL! Später kamen auch noch ein paar französische Finanziers hinzu, weshalb es ein paar Staffeln gab, die in Paris gedreht wurden.), aber mal im Ernst, nach Teil 1 war die Serie das Beste, was je den Namen „Highlander“ trug. Und nicht nur, weil die Fortsetzungen, inklusive des Vierten Teils, der ja quasi die Serie abschloss, ziemlicher Mist waren.
Dabei basiert das größte Plus ja eigentlich auf einem Unglück! Nachdem Werner Stocker verstarb, wurde sein Charakter in der Serie ermordet und eine ganze Mythologie um „Die Beobachter“ aus dem Hut gezaubert, was der Serie fast schon eine Daseinsberechtigung gab. Keine Ahnung, ob das ohne Stockers Tod auch passiert wäre.
Dann gab es noch so nette Ideen, wie z.B. die biblischen vier Reiter der Apokalypse, die eigentlich die ältesten Unsterblichen waren. Oder eine Folge mit einem Unsterblichen, der für immer in einem Kinderkörper steckte, einem weiteren, der an einer geistigen Behinderung litt oder die Enthüllung, dass sehr viele Unsterbliche als Gesetzeshüter arbeiten und dafür sorgen, dass die meisten Fälle mit diesen merkwürdigen, von Schwertern enthaupteten Leichen, die man überall auf der Welt findet, unter den Teppich gekehrt werden.
Tut mir leid, ich kann die Serie nicht hassen. Sie war typisches 90er Jahre Fantasyfernsehen mit all dessen Problemem, aber, notwendig oder nicht, es war die einzige „Highlander“ Fortsetzung, bei der sich die Macher wirklich Mühe gaben, die Welt auf unterhaltsame und logische Weise zu erweitern.
Schon gemerkt, mit Dir haben wir hier definitiv einen Fan der 90er Jahre-Serien als Leser. Muss es auch geben! ;-)
Ich muss da Holden voll und ganz zustimmen. Ich fand die Serie gut. Vor allem wurden mit längerer Dauer der Serie auch mehrere Ebenen eingebaut, wie die erwähnten Beobachter.Dazu Figuren wie Methos, der häufiger in der Serie wiederkehrt, und schon hat man eine für diese Zeit und für dieses Format ziemlich große Bandbreite an Geschichten.
Und ich fand den, hoffentlich letzten, Highlander-Film gar nicht so schlecht. War – meiner Meinung nach – ein für die Serie angemessener Abschluss. War der Film gut? Definitiv NEIN! Steht der erste Film über allen anderen? Hell Yeah! War der soooo schlecht? Keine Ahnung, ich warte noch auf die Ergebnisse der interstellaren Online-Umfrage……hust, Zeist, hust…….
Kleiner Einschub zum Ende: Es scheint ja um die Serienlandschaft doch nicht so schlecht bestellt zu sein, wie es manche behaupten. Wenn man 100 Klassiker aus dem Hut zaubern kann, aber nur 35 Hassiker bzw. Plagen der Serien-GESCHICHTE, dann sieht das Serien-Genre doch einer rosigen Zukunft entgegen. Leichte Ironie? Ja. Kritik an euch? Definitiv nicht. Ich wundere mich halt nur…. Aber bevor es halbherzig gemacht wird, nur um auch hier die 100 zu erreichen….
Wir hätten gerne noch mehr Hassiker gemacht, aber die kommende Reihe, die den Hassiker ablöst, ist einfach zu gut – wirst sehen. ;-)
Trackbacks
Autor:innen gesucht!
Neueste Beiträge
sAWEntskalender 2024 – Tür 22
Disney+ Serien und Filme: Die Neuheiten im Januar 2025
TV-Aufreger der Woche: Von der Kunst, alte Serien aufzuwärmen
Zufalls-Serientipp
Review: Kevin (Probably) Saves The World – Staffel 1
Aufreger der Woche
TV-Aufreger der Woche: Von der Kunst, alte Serien aufzuwärmen
Partner
WERBUNG
seriesly AWESOME - Das Blog-Zuhause Deiner Lieblingsserien!