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Plagen der Seriengeschichte #9

Hassiker der Woche: Two And A Half Men

15. Oktober 2017, 17:50 Uhr
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Ich muss gestehen, dass ich mich mit meiner Wahl des Hassikers wirklich schwer getan habe. Denn eigentlich denke ich gar nicht so richtig darüber nach, was ich nicht mag, geschweige denn hasse, sondern konzentriere mich lieber auf die vielen Serien da draußen, die mir richtig gut gefallen. Aber nichtsdestotrotz existieren ja für jeden von uns so gewisse Sendungen, die uns nerven. Wo die einen Game of Thrones lieben und schon jetzt die unzähligen Tage bis zur nächsten Staffel zählen, sind die anderen vollkommen genervt von dem Hype um die Serie. Während die einen Supernatural so stark in ihr Leben integrieren, dass eine Kritik an der Serie sich anfühlt wie eine Kritik an ihnen selbst, sind die anderen einfach nur gelangweilt von der Existenz der Serie. Und wo die einen Two and a half Men für die beste Comedy-Serie aller Zeiten halten, muss ich meinen Hassiker-Hut ziehen und auf ganz subjektiver Basis sagen: TAAHM, du nervst!

Vielleicht ist es die Tatsache, dass ProSieben die Serie in Dauerschleife zeigt – und das auch jetzt noch, mehr als zwei Jahre nach dem Finale der Serie. Vielleicht sind es die übertriebenen Synchronstimmen, die in meinem Ohr klingeln, wenn ich nur durchs TV zappe. Vielleicht aber ist es auch viel mehr als das.

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Two and a half Men – das sind Charlie (Charlie Sheen) und Alan (Jon Cryer) sowie Jake Harper (Angus T. Jones). Der eine reich und lüstern, der andere arm und schmarotzend, der dritte faul und dumm. Joa, und damit wäre die Serie dann auch erzählt. Die Figuren sind flach und eindimensional, die Story ist banal und es wird immer wieder das gleiche erzählt. Frauen gibt es auch, aber die sind entweder Sexobjekt, Hilfsobjekt oder dumm oder krank. Und das Traurigste an den Charakteren ist, dass Charlie Sheen eigentlich sich selbst spielt – einen alkohol- und drogenkranken Reichen, der sich vollkommen selbst überschätzt, Kollegen beschimpft und öffentlich beleidigt – und der deshalb letztendlich auch gehen muss. Gefeuert, ohne Wiederkehr, obwohl einige Fans der Serie lange auf ein Wiedersehen, eine Rückkehr, zumindest einen kurzen, versöhnlichen Gastauftritt warten.

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Doch Ashton Kutcher kommt als Ersatz und nimmt mit Walden Schmidt eine Charlie-ähnliche Rolle ein – und alle rasten aus. Das sei nicht mehr TAAHM. Stimmt auch. Die Serie lebte halt durch den Schauspieler, von dem wir so viel Echtes in seiner Rolle gesehen haben. Sheen stand einfach symbolisch für TAAHM, man könnte fast sagen er war die Serie. Und während diese schon vor Sheens Weggang strauchelte, verlor sie nun immer mehr Fans. Mir persönlich hat Ashton Kutcher als Ersatz gefallen. Zumindest fand ich das Intro cooler. Ok, das war’s dann auch schon.

Und dann kam es – nach ganzen 12 Jahren – das Ende, das so gut wie alle (einstigen Fans, nicht mich) noch enttäuschter hat dastehen lassen. Der lang erwartete Gastauftritt von Sheen blieb aus und wurde durch Andeutungen und ein Double versucht auszugleichen. Der einzige Trost für viele: Jetzt ist es vorbei. Das Elend hat ein Ende. Ein letzter, echter Gastauftritt von Sheen hätte der Serie sicherlich gut getan und hätte irgendwie Versöhnung gezeigt. Aber so fand eine Serie einen Abschluss, der so blöd wie die Serie es von Anfang an war. Das zeigen auch ein paar Twitter-Reaktionen:

Mit Two and a half Men wird die Schamgrenze der Zuschauer mit jeder verstrichenen Minute aufs Neue auf die Probe gestellt, so primitiv sind Sprache, Wortwitze und Darstellungsweisen. Eigentlich geht es auch nur um Erniedrigung. Die Figuren erniedrigen sich gegenseitig und der Zuschauer wird da irgendwie mit reingezogen. Alles ist banal, vulgär, sexistisch. Ja, sogar Jake-Darsteller Angus T. Jones riet öffentlich davon ab, sich die Serie anzuschauen, da sie einfach nur „filth“ („Dreck“) sei. Das nahm er aus Respekt vor seinen Kollegen zwar wieder zurück und bescherte der Serie noch ein paar Gastauftritte, der fade Beigeschmack bleibt jedoch bestehen.

Irgendwas muss ja dran sein an Two and half Men, dass die Serie zwölf Jahre lang läuft. Und klar, das ist nicht Quality TV und nicht vergleichbar mit Serien wie Westworld oder Game of Thrones und das will die Serie auch gar nicht. Aber selbst für eine Comedy-Serie ist die flache Charakterzeichnung und ausbleibende Entwicklung auf allen Ebenen ungewöhnlich – ungewöhnlich dürftig. Und der enttäuschendste Punkt ist eigentlich, dass die Serie es nicht schafft, auch nur ein ernstes Thema (angemessen) zu behandeln. Das geht nämlich auch im humoristischen Kontext. Aber das wäre wohl zu viel verlangt gewesen.

Bilder: CBS

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Sonntag, 15. Oktober 2017, 17:50 Uhr
Two and a half men
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8 Kommentare

  • Ich hasse diese Serie tatsächlich. Sie ist so unsagbar vorhersehbar, billig, sich wiederholend und schlicht unlustig – dagegen ist selbst TBBT ein lustiges Stück Serienkultur. Und das muss was heißen!

  • Jonas
    Jonas

    …diese Serie ist für einen Hassiker ja fast schon zu einfach ;-)

  • Schmaal

    War das jetzt eigentlich wirklich die letzte Ausgabe des Hassikers der Woche oder geht es noch weiter?

    Ich fände es echt schade, wenn dies nach nur 9 „Folgen“ ein Ende finden würde. Wenn euch allerdings nichts mehr einfällt, dann besser ein Ende mit Schrecken als usw. usw.

  • Schmaal

    Och, ich muß zugeben, dass ich TAAHM am Anfang ganz witzig fand. Allerdings hat man nunmal nach ein Paar Staffeln alles erzählt. Dann wird es nicht mehr sehenswert. Die letzte Folge fand ich übrigens nicht so schlecht, weil die Protagonisten sich meiner Meinung nach schön selbst auf die Schippe genommen haben. So nach dem Motto: Klar ist die Serie mittlerweile Mist, aber Hey, ich bekomme Kohle für meinen Auftritt. Das allerdings Arnie einen Auftritt hatte, es aber nicht für Charlie Sheen gereicht hat war enttäuschend. Anyway

    Freut mich, dass es doch weitergeht. Ich finde den Ansatz ganz witzig und auch bei Serien, die man eigentlich liebgewonnen hat, bekommt man eine neue Perspektive.

    Und lieber Tobias (ich duze dich mal ganz frech, nicht übel nehmen), ich war wirklich erstaunt über die Reaktionen. Fühlte mich an das Ende von Take That erinnert (wow, bin ich alt), wo junge Mädchen bei Eins Live (womit auch meine Region geklärt wäre) anriefen und unter Tränen die Band (!) baten nicht aufzuhören, weil sie sonst nicht wussten, wie es weitergehen soll….

    Kannst ja mal über Dawson’s Creek schreiben und schauen, ob der Geist derer, die das damals geschaut haben, mit deren körperlichen Wachstum seitdem mitgehalten hat….wäre doch ein schönes Experiment.

    P.S. Star Trek? Wie kannst du es wagen? Du hast ja keine Ahnung! Aber Hauptsache alles unqualifiziert niedermachen. Das darfst du nicht! Blablabla. Ironie aus. grins

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