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Plagen der Seriengeschichte #27

Hassiker der Woche: X-Factor – Das Unfassbare

25. Februar 2018, 19:20 Uhr
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Der Name ist Programm: Das Unfassbare steckt schon im Namen der Serie „X-Factor“, die diese Woche die Zierde unserer „Hassiker der Woche“-Reihe bildet. Ja, es handelt sich um diese – heute würde man vermutlich Dokutainment-Serie sagen – Reihe, die vor 20 Jahren zum ersten Mal bei RTL II über die deutschen Bildschirme geisterte. Pro Folge gibt es eine Mischung aus 5 Kurzgeschichten und Zwischenmoderationen, in denen über die 5 Geschichten gesprochen wird. In Staffel 1 hatte das James Brolin übernommen, in den Staffeln 2 bis 4 Jonathan Frakes.

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Sorry für die miese Bildqualität, aber von dieser Plage der Seriengeschichte gibt es leider nichts Besseres. Hätte die Serie auch nicht verdient.

Genau, der Jonathan Frakes. Der Commander Riker in „Star Trek: The next Generation“ und in diversen Star Trek-Filmen gespielt hat. Ich konnte ihn da schon nur schwer ertragen. An Bord der Enterprise war er nur deswegen nicht der meistgehasste Charakter, weil es noch einen Wesley Crusher gab. Dafür erfährt Frakes bei „X-Factor“ meine volle Abneigung. Durch ein mies beleuchtetes Studio streifend, moderiert er mit einem allwissenden Grinsen die grenzwertigen Fälle an, um danach die tiefgründige Frage zu stellen: Wahr oder erfunden? Meiner Meinung nach darf das alles nicht wahr sein, was da gezeigt wird. Nach der miesen Anmoderation muss man sich durch diverse Fälle quälen, die zweit- bis drittklassige Schauspieler schlimm inszeniert und schlecht gescripted abspulen. Nach den nicht nur durch die dramatisch schlechte Darstellung unglaubwürdigen Fällen werden wir dann von dem grinsenden Frakes empfangen, der offensichtlich alles besser weiß und dem es eine Freude ist, seine dumm-dösige Frage – seine einzige Frage – zu stellen. Ob das erfunden ist oder wahr? Das ist doch völlig egal, möchte man ihm sagen, es ist einfach so schlecht, dass man es nicht aushalten kann, da überhaupt reinzuschauen. Selbst mit RTL II als ausstrahlendem Sender hatte es diese Serie noch viel zu gut getroffen. Hier mal ein Beispiel – Vorsicht: schwer zu ertragen!

Wie schlecht das Konzept war, zeigen auch die Nachwirkungen der Reihe: Die Fälle sind mies recherchiert oder geschrieben, mitunter wohl absichtlich ungenau dargestellt, um den Zuschauer in die Irre zu führen. Wahr oder erfunden? Diese Frage kann man hier gar nicht beantworten, weil die ausgedachten Geschichten eben so schlecht gemacht sind und die echten Fälle komplett verwässert wurden. Dass dann auch noch bei diversen Fällen behauptet wurde, dass sie auf wahren Begebenheiten beruhen, obwohl dies gar nicht nachprüfbar war, war dann der Gipfel. Das ließ sich dann auch die Kommission für Jugendmedienschutz irgendwann nicht mehr bieten: Die fadenscheinigen Auflösungen und die grottige Inszenierung sorgten dafür, dass diese Serie als jugendgefährend eingestuft wurde und nur noch nach 20 Uhr gezeigt werden darf. Und wenn es nach uns geht besser gar nicht mehr – echt wahr!

UPDATE: 2022 gibt es doch tatsächlich 2 neue Folgen mit Jonathan Frakes – hier gibt’s alle Infos.

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Sonntag, 25. Februar 2018, 19:20 Uhr
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