Serien Reviews Trailer Programm Über uns
Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen Teilen abbrechen... Auf Pinterest teilen In Pocket speichern Per Mail versenden
Beitrag teilenBeitrag teilen
WERBUNG

„Haus des Döners“, das klingt doch so ein bisschen nach „Haus des Geldes“, der extrem erfolgreichen Netflix-Serie, die vor kurzem erst noch ein Spin-Off bekommen hat. Und das Logo des Dönerladens? Ist irgendwie auch nicht weit weg von der Netflix-Serie. Hat Netflix da etwa was lizensiert? nein, natürlich nicht, die Döner-Kette mit inzwischen rund 50 Filialen hat von sich aus Namen und Logo „gefunden“, was Netflix so gar nicht gepasst hat. Jetzt haben sich Streamingriese und Dönerkette geeinigt: Logo und Name müssen geändert werden. Aber so marginal, dass man denkt – wozu der ganze Stress?

Haus-des-Geldes-Teil-5-maske

Der Streamingdienst hatte 2021 laut Bonner General-Anzeiger beim Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) Einspruch eingelegt, nachdem 2020 die ersten Läden von „Haus des Döners“ auftauchten. Gemeldet hätte sich der amerikanische Streamingdienst ungefähr nach der Eröffnung der 30. Filiale der Dönerkette, erklärt Burak Cevik, einer der beiden Gründer, im Interview mit der Frankfurter Rundschau.

Ganz clever: Die Döner-Kette hatte den Namen „Haus des Döners“ zuvor als Marke beim Deutschen Patent- und Markenamt eintragen lassen, da man schon mit Problemen mit Netflix rechnete. Und richtig: „Wir haben die Entwicklung des Unternehmens schon einige Zeit verfolgt und sind auch bereits seit längerer Zeit mit den Verantwortlichen der Dönerkette im konstruktiven Austausch“, wir Netflix-Pressesprecherin Chiara Rossetto, in der Frankfurter Rundschau zitiert. Dabei gehe es, so Rossetto weiter, um den Markenauftritt der Kette nach außen. „Gemeinsam ist uns sehr an einer positiven Lösung mit gegenseitigem Verständnis gelegen“, heißt es außerdem.

Als Entertainment-Unternehmen glaube man aber auch fest an die Bedeutung der Rechte an geistigem Eigentum. „Deshalb arbeiten wir zur Zeit aktiv an einer Einigung. Wir sind optimistisch und überzeugt, dass wir zeitnah eine gemeinsame Basis finden, die den Interessen beider gerecht wird und die zugleich markenrechtlichen Richtlinien folgt“, wird Chiara Rossetto außerdem zitiert. Diese Einigung zwischen den beiden Parteien sei inzwischen außergerichtlich erfolgt – und die Einigung fühlt sich irgendwie merkwürdig an: Die Döner-Kette gibt sich einen Zusatz im Namen und heißt nun „Das Haus des Döners“. Und das Logo? Statt Guy-Fawkes-Maske und roter Kapuze findet man nun in der Mitte des Schriftzuges einen roten Dönerspieß. Auf der Website des Franchise-Unternehmens ist das Logo auch schon aktualisiert. Ich frage mich – warum betriebt man einen so großen Aufwand, wenn’s am Ende solche Marginalien sind, die jetzt dafür sorgen, dass es für alle Seiten passt? Wenn Netflix verhindern wollte, dass man mit der Döner-Kette die Netflix-Serie assoziiert – das passiert jetzt mutmaßlich immer noch genauso wie vorher.

Ich würde übrigens unabhängig davon, ob ein Laden so ähnlich wie eine Netflix-Serie heißt, entscheiden, ob ich da reingehen und mir etwas holen würde – oder auch nicht. Wie sieht das bei Euch aus? War schonmal jemand in einem „Haus des Döners“?

Beitrag von:
Sonntag, 24. September 2023, 15:42 Uhr
Haus des Geldes
Beitrag teilenBeitrag teilen

6 Kommentare

  • Patrick

    Bisher war ich noch in keiner Filiale. Wird nach dieser Aktion aber nachgeholt. Werbung wirkt. ;-)

  • Lencer

    Was für ein Unsinn. Viel Lärm um Nullkommanix.

  • Hallo,

    die Döner-Kette soll in wenigen Wochen auch in meiner Stadt eine Filiale eröffnen. In der Berichterstattung in der Tageszeitung wurde auch das markenrechtliche Problem mit dem Streamingdienst angesprochen. Ich kenne weder A noch B und markenrechtliche Streitigkeiten sind mir in der Regel extrem suspekt. Aber Markeninhaber müssen ihre Ansichten austragen. Was mir aber bei dieser Berichterstattung positiv auffällt ist, dass die Beteiligten das bewusste Ziel haben, dass man sich Verständnis trennt. In der Regel wetzen die Markeninhaber die Messer und wollen die andere Seite mehr oder weniger vernichten.

    Die Döner-Kette selbst hat auch ein extremes Marketingkonzept zur Eröffnung. Und in der Regel gibt es dort Massenanstürme sic! und die Polizei muss den Kundenandrang regeln…

    Mein Dönder Laden steht in Kreuzberg http://www.bz-berlin.de/archiv-artikel/warum-mustafas-gemuese-kebap-so-beliebt-ist oder stand?

    Viele Grüße

    Ralf

  • Holden

    Als ich zum ersten Mal so eine Filiale sah und mir klar wurde, dass es sich hierbei nicht nur um einen Einzelfall, sondern eine ganze Kette handelt, dachte ich mir: „Ja, die werden verklagt!“

    Bei so etwas frage ich mich schon ob es Dumm- oder Frechheit ist. Haben die gedacht: „Ach, die werden uns schon nicht erwischen“. Oder ließen die sich vielleicht in Copyrightfragen von irgendwelchen Twitterern und Redditoren beraten und haben gehofft vor Gericht mit irgendeiner Erklärung Marke „In der Netflix Serie ging es nicht um Döner also ist unser Betrieb etwas völlig anderes“ durchzukommen? Vielleich WOLLTEN sie auch verklagt werden, in der Hoffnung, sich als armes, kleines Mittelstandsunternehmen zu postionieren, das vom pösen, pösen Milliardenkonzern in die Armut gezwängt wird, in der Hoffnung so kräftig Internetbuzz zu generieren. (Hat jetzt wohl auch nicht so geklappt.)

    So oder so, ich war da noch nie. Um ehrlich zu sein hat mich die Guy Fawkes Maske (auch wenn es keine echte ist) abgeschreckt. Einfach mal etwas in den Geschichtsbüchern lesen, bevor man sich so ein Gesicht aufs Schaufenster klatscht.

Verfasse einen neuen Kommentar


Abo ohne Kommentar

Hinweis: Bei Kommentar-Abgabe werden angegebene Daten sowie IP-Adresse gespeichert und ein Cookie gesetzt (öffentlich einsehbar sind - so angegeben - nur Name, Website und Kommentar). Alle Datenschutz-Informationen dieser Website gibt es hier zu sehen.