Helix, meine Hassfreundschaft aus dem letzten Jahr. Am Ende überwog der Hass, da aus einer guten Grundlage nur sehr wenig gemacht wurde. Nun ist die zweite Staffel gestartet. Bei uns in der Redaktion stand die Frage an: Wer kümmert sich drum? Mein Nachteil, ich hatte die erste Staffel geschaut und abgesehen davon wollte mir auch keiner diese Bürde abnehmen, weswegen ich mich dann doch bereit erklärt habe, die Wunde erneut zu öffnen; vielleicht finde ich ja sogar Heilung und aus Helix wird doch noch eine gute Serie.
Inhalt
Direkt zu Beginn der ersten Folge wird ordentlich zurückgeblickt. Alle wichtigen Ereignisse werden in wenigen Sekunden ins Hirn gehämmert, verwunderlich daran, es wird nur wenig darauf Bezug genommen. Die wichtigste Information: Julia arbeitet jetzt für die Firma der Unsterblichen und Sarah ist mit Peter Farragut noch bei der CDC. Beide sind mit einem Kollegen auf einem Boot vor der US Küste und finden unzählige Leichen. Alle sind Opfer eines Virus geworden, die Haut ist aufgequollen und mit dicken Blasen überdeckt. Eine Frau hat überlebt, Peter und Sarah nehmen sie auf das Boot der Küstenwache mit. Ursprung der Infektion ist laut Aussage der Überlebenden eine Insel, auf der sie vor ein paar Tagen waren. Peter zwingt den Captain des Schiffes, ihn und die anderen zwei CDC Mitglieder auf der Insel abzusetzen. Das große Problem, Verstärkung ist frühestens in 2 Wochen zu erwarten, da die Insel unbewohnt und zu weit für einen Hubschraubereinsatz entfernt ist. Das stört die drei tapferen Wissenschaftler aber nicht und es geht los.
Was sie nicht wissen: Bereits zuvor ist Julia – wir erinnern uns, ehemalige CDC Mitarbeitern und nun Unsterbliche – auf der Insel gelandet. Das Zuvor ist aber nur Illusion, tatsächlich haben wir es mit zwei Zeitsträngen zu tun, Julia ist erst 30 Jahre nach Peter und Sarah auf die Insel gekommen. Sie ist in dieser Zukunft auf der Suche nach etwas, wird aber sofort von einem Mann gefangen und als Unsterbliche enttarnt. Er hat sie erwartet und lässt sie frei. Im Gespräch kommt heraus, dass Julia auf der Suche nach einer Heilung für sie und die anderen Unsterblichen ist, denn eine Krankheit hat den exklusiven Club und andere Menschen befallen. Der Ursprung dieses Virus ist diese Insel, durch Ereignisse vor 30 Jahren. Sie fragt, ob der Mann Alan Farragut gesehen hat. Er bringt sie zu seinem Grab – warum er auf dieser Insel war, weiß man nicht. Fest steht aber, Alan wird auf dieser Insel sterben.
Parallel laufen die Wissenschaftler durch den Wald, dabei tritt Sarah in eine Falle und die Überlebende von dem Boot geht verloren – ist sie entführt worden? Auf der Suche nach ihr finden sie ein Haus, aber keine Menschen. Später am Abend kommt ein Tross Menschen auf das Haus zu, in dem sie Zuflucht gefunden haben. Sie haben Fackeln und sind mit Roben bekleidet. Da es zu gefährlich sei, sagen sie, sollen die Wissenschaftler sofort mit ihnen mitkommen, was daraufhin auch tun. Ziel ist eine Art Kloster mit hohen Mauern. Anführer dieser Gemeinschaft, die absichtlich abseits der Zivilisation lebt, ist ein Mann, der keine Angst vor einem eventuellen Virus und auch sonst keine Antworten für die drei parat hat. Interessanterweise ist Alan, den sein Leben auf der Insel verlieren wird, undercover ein Mitglied dieser Sekte – das finden die drei aber noch nicht heraus. Im Keller vollzieht die Sekte Versuche an Menschen, man sieht, wie sie einer Frau die Zähne ziehen und dann eine Substanz in den Mund laufen lassen. Offenbar handelt es sich um die zuvor entführte Überlebende, die mit den Wissenschaftlern auf die Insel gekommen ist. Versuchen sie nun auch sie mit dem Virus zu infizieren?
Fazit
Helix vollzieht einen Reboot, die erste Staffel muss man nicht gesehen haben, um hier einsteigen zu können: Ein neuer Virus, ein neuer Ort und viele neue Geheimnisse.
Leider fühlt sich das Ganze aber mehr wie eine Kopie als eine Neuorientierung an, denn irgendwie ist doch alles gleich. Das Kloster ist die Forschungsstation im Eis, der Anführer der Sekte könnte gut Hiroshi sein und der Ort ist wie auch in der ersten Staffel unzugänglich, Hilfe ist nicht zu erwarten. Der Gedanke war wohl: Warum etwas ändern, wenn dies schon einmal funktioniert hat? Das Neue sind die zwei Zeitstränge. Durch Julia erfahren wir, dass Alan sterben wird und, dass ein Virus auf die Menschheit los gelassen wird, der seinen Ursprung auf der Insel hat.
Was ist also von diesem Reboot zu halten? Schwer zu sagen, dafür reicht die erste Folge nicht aus. Großes Manko der ersten Staffel waren meiner Meinung nach die eindimensionalen Charaktere und die schlechte schauspielerische Leistung. Heutzutage reicht es einfach nicht mehr aus, Böse aus dem puren Selbstzweck heraus zu sein. Tendenzen, dass in der zweiten Staffel der gleiche Fehler begangen wird, sind leider zu sehen – aber noch habe ich Hoffnung.
Die Fragen, welche in dieser ersten Folge aufgeworfen werden, beziehen sich fast ausschließlich auf das Schicksal der Charaktere. Warum ist Alan auf die Insel gekommen und wieso wird er dort sterben? Welches Schicksal muss Julia erleiden und was hat die Sekte mit Sarah und Peter vor? Der neue Virus als etwaige Bedrohung für die Menschheit spielt noch eine untergeordnete Rolle, da er ohnehin ausbrechen wird – wie wir von Julia aus der Zukunft erfahren.
Zusammenfassend: Es ist ein noch holpriger Start mit Potenzial, hoffen wir auf mehr Klarheit und Zielsetzung in der in der zweiten Folge.
Maiks Meinung
Dass es nur ein Ortswechsel sein könnte, war ja bei den Trailern schon klar. Ich glaube jedoch, dass gerade durch Alan und Julie ein Bezug zu den Geschnissen aus Staffel 1 geschaffen werden wird. Wie dem auch sei, nun geht es auf der Insel in gehörigem Tempo los. Den neuen Vorspann mag ich nicht. Dafür ist die erste Szene eigentlich ganz cool inszeniert. Dazu gefällt mir, dass etwas Geld für Effekte in die Hand genommen wurde. Die 30-Jahre-Wechsel sind sehr nice im Timelapse-Stil inszeniert – gefällt!
„You brought a gun?!“ – „I’m from Texas – we don’t get to the bathroom without a gun.“ (Sarah & Kyle)
Der Pilzbefall sieht etwas dem Videospiel „Last of Us“ entlehnt. Die Schreckhafte Leyla war sehr bescheuert und hat den Tod wohl verdient. Allgemein ist der Versucht offensichtlich, möglichst viele Fragezeichen aufzuwerfen. Mir war das langsame Eindringen in Handlung und Komplexität in Staffel 1 jedoch lieber. Ich bin aber jetzt einfach mal optimistisch, der Auftakt war zumindest kurzweilig.
Ich fand es eigentlich ganz okay. Aber das sah zu Beginn von Staffel 1 ja auch so ab. Hoffen wir, dass viele offensichtliche Fehler abgeschafft worden sind.
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