Wie der WDR berichtet ist Journalist und Entertainer-Legende Herbert Feuerstein tot. Im Alter von 83 Jahren ist der gebürtige Österreicher gestern, am Dienstag, dem 6. Oktober 2020, in seiner Heimat Erftstadt verstorben. Tom Buhrow, Intendant des Westdeutschen Rundfunk, sagt zum Trauerfall:
„Wir bedanken uns bei Herbert Feuerstein nicht nur für ‚Schmidteinander‘, eine Kult-Show, die Fernsehgeschichte geschrieben hat und vieles verändert hat. Sondern auch für seinen klugen Humor, seine herrliche Albernheit, den intelligent durchdachten Anarchismus und viele, viele höchst unterhaltsame Fernseh- und Hörfunkstunden. So oft hat er uns zum Lachen gebracht. Heute sind wir traurig.“
Ich muss gestehen, dass mich verwundert hat, in welch stattlichem Alter Feuerstein bereits war. Als mein Lieblingsmädchen mir von der Eilmeldung berichtet hatte, habe ich mich gefragt, in welchem Alter er wohl war. „Um die 70 vielleicht?“ hatte ich gedacht, auch, weil Feuerstein damals ja gemeinsam mit Harald Schmidt für Furore gesorgt hatte und ich die beiden grob (bis auf vielleicht 5-10 Jahre) im gleichen Alter wähnte. Skurril, wie einem die Wahrnehmung da manchmal täuschen kann. Aber Herbert Feuerstein war in den letzten Jahren medial ja noch rarer als sein Komik-Kollege Schmidt.
1971 bis 1992 hat Feuerstein als deutscher Chefredakteur des US-Satiremagazins „MAD“ gesellschaftspolitische Blödelei magazinfähig gemacht. 1990 bis 1994 hat er im WDR gemeinsam mit Harald Schmidt in insgesamt 50 Episoden „Schmidteinander“ (Unser unser Klassiker-Beitrag zum Format – hier alle Folgen zum Streamen) für Kult-Momente gesorgt. 1997 dann der Rekord-Moment im WDR, als er 12 Stunden am Stück eine Live-Show moderiert hat – hier ein Best-of-Video zu „Feuersteins Nacht“:
Feuerstein war auch unter anderem als Stuntman Spartakus in der „Wochenshow“ zu sehen, oder auch als Gast in Spiel- und Rateshows, wie „Was bin ich?“. 1998 gab Feuerstein sein Theaterdebüt, 2003-2008 hat er in insgesamt 75 Aufführungen der Operette „Die Fledermaus“ mitgewirkt.
Vor drei Jahren hat Pierre M. Krause den Entertainer übrigens im Rahmen der SWR-Sendung „Krause kommt“ besucht gehabt:
„Mit Geschenken für Hund Lenny und Herrchen Herbert Feuerstein im Gepäck, macht sich Pierre M. Krause in dieser Folge auf den Weg in das beschauliche Erftstadt. Hier darf er nicht nur die privaten Räume des kongenialen einstigen Gegenspielers von Harald Schmidt bestaunen. Der Ausflug verläuft allerdings etwas anders, als Pierre das erwartet hat.“
UPDATE: Beim WDR gibt es einen Herbert Feuersteins Nachruf auf sich selbst zu hören. Eine rund zweistündige autobiografisch angelegte Produktion, die Feuerstein mit WDR 5-Redakteur Michael Lohse aufgezeichnet hat, um diese nach seinem Tod auszustrahlen.
Mögest du in Frieden ruhen, Herbert.
Bild: WDR (Schwarz-Weiß-Anpassung durch uns)
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